Gastautorin: Jenny Silverstone
Eltern sind bei einem Säugling oft übervorsichtig, was seine Sicherheit und sein Wohlbefinden anbelangt. Dasselbe gilt auch für die Schlafgewohnheiten und –positionen bei den lieben Kleinen.
Als frischgebackene Mutter habe ich es sogar gehasst, das Zimmer zu verlassen, wenn mein Baby geschlafen hat. Obwohl ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit für plötzlichen Kindstod gering ist, ist dies dennoch die größte Angst aller Eltern.
Sie sind sich vielleicht sogar schon über die Risikofaktoren bewusst, die die Wahrscheinlichkeit für plötzlichen Kindstod erhöhen, aber kannten Sie auch schon die Sicherheitstipps, die Sie befolgen können, damit Sie den Schlaf Ihres Kindes so sicher wie möglich gestalten können?
Es gibt nichts, was Sie tun können, um die Sicherheit Ihres Kindes zu 100 Prozent zu gewährleisten. Diese schmerzhafte Wahrheit muss allen Eltern klar sein. Wir wollen unsere Kinder vor allem beschützen, aber das geht einfach nicht. Das Beste ist, dass wir uns all die Gefahren, die ihnen drohen, bewusst machen und versuchen, diese so weit wie möglich zu reduzieren. Wissen ist hierbei die beste Maßnahme, auf die wir setzen können. Zum Glück gibt es dennoch einige zusätzliche Maßnahmen, die wir treffen können, damit unsere Sprösslinge nicht an plötzlichem Kindstod sterben. Nachfolgend finden Sie einige Möglichkeiten, die uns dabei helfen, dafür zu sorgen, dass unser Baby so sicher wie möglich schläft.
1. Legen Sie Ihr Baby auf den Rücken, wenn es schläft, auch während eines Nickerchens
Seitdem der Amerikanische Verband der Kinderärzte damit begonnen hat, Eltern zu empfehlen, ihre Kinder zum Schlafen auf den Rücken anstatt auf den Bauch zu legen, sind die Fälle von plötzlichen Kindstod um die Hälfte zurückgegangen. Wenn ein Baby auf dem Rücken schläft, verringert dies das Risiko einer Überhitzung. Außerdem erhalten Babys auf diese Weise mehr frische Luft zum Atmen.
Das Schlafen auf der Seite sollte unterlassen werden, bis Ihr Kind alt genug ist, um sich selbst auf die Seite zu drehen. Legen Sie Ihr Baby zu Beginn immer auf den Rücken, wenn es sich aber selbst zur Seite rollt, müssen Sie es nicht wieder zurück in die Rückenlage drehen.
Denken Sie daran:
Schlafen auf dem Bauch sollte vermieden werden. Es ist zwar wichtig, dass das Baby auf dem Bauch liegt, aber nur wenn das Baby wach ist und wenn Sie in der Nähe sind. Merken Sie sich folgende Eselsbrücke “Denken Sie daran…Rücken zum Schlafen, Bauch zum Spielen!”
2. Bedecken Sie den Kopf oder das Gesicht Ihres Babys nicht, während es schläft
Es ist äußerst wichtig, dass Ihr Baby beim Schlafen genug frische Luft bekommt. Wenn eine Decke sein Gesicht bedeckt, bekommt es weniger frische Luft als es benötigt. Dies ist eine gefährliche Situation für ein Baby, vor allem für jene, die immer noch ein wenig verschnupft von einer Erkältung sind.
3. Legen Sie Ihr Baby in eine korrekte Schlafposition
Babys schlafen oft an den merkwürdigsten Orten ein – das liegt daran, dass sie den Großteil des Tages schlafen. An folgenden Orten können Babys sicher schlafen:
JA: Gitterbett:
Ein Gitterbett ist der sicherste Ort für ein Baby, um zu schlafen. Wählen Sie eine feste Matratze und machen Sie sich keine Gedanken um die Härte der Matratze, Babys macht das nichts aus.
JA: Wiege:
Eine Wiege eignet sich perfekt für Säuglinge, sollten aber nicht bei älteren Babys verwendet werden. Eine Wiege ist nur so lange geeignet, bis sich Ihr Baby alleine umdrehen oder sich schon mehr bewegen kann. Dies geschieht etwa im Alter von 4 Monaten.
JA: Beistellbetten:
Beistellbetten sind relativ neu auf dem Markt, sind bei korrekter Benutzung aber eine sichere Alternative.
NEIN: Babyschaukel:
Babys schlafen manchmal in einer Babyschaukel ein und Mütter wollen sie manchmal nicht herausnehmen, weil sie Angst haben, das Kind aufzuwecken. Ärzte empfehlen jedoch, die Sprösslinge aus der Babyschaukel zu nehmen und sie in das Gitterbett zu legen.
NEIN: Hängematte:
Hängematten eignen sich nicht, da sich Babys dadurch in eine gefährliche Lage bringen können. Wenn Sie Ihr Kind tagsüber während seines Nickerchens im Auge haben, geht auch die Hängematte in Ordnung, sie sollte aber niemals verwendet werden, wenn Ihr Nachwuchs alleine schläft.
NEIN: Sofas:
Sofas sind niemals eine sichere Alternative. Ihr Baby könnte sich umdrehen und von der Couch fallen oder in die Couch einsinken, wenn diese zu weich ist. Dadurch kann zu Atemschwierigkeiten kommen.
4. Teilen Sie sich ein Zimmer mit Ihrem Baby
Der Amerikanische Verband der Kinderärzte empfiehlt, dass sich Eltern ein Zimmer mit dem Baby teilen sollten, bis es mindestens 6 Monate alt ist, besser bis zum ersten Lebensjahr.
Babys sollten aber auch einen eigenen Schlafort haben, wie beispielweise Gitterbett, Wiege oder Bestellbett. Es besteht ein erhöhtes Erstickungsrisiko, wenn das Kind in Ihrem Bett schläft.
5. Vermeiden Sie es, sich das Bett mit Ihrem Baby zu teilen
Es mag angenehm für Sie sein, Ihr Baby im Bett neben sich zu haben. Sie können die ganze Nacht mit Ihrem Nachwuchs kuscheln und ihn gleichzeitig im Auge behalten. Leider ist das Erstickungsrisiko erhöht, wenn das Kind das Bett mit Ihnen teilt.
Ihre Decken könnten das Gesicht des Babys bedecken, Ihre Kissen könnten ihm den Zugang zu Frischluft nehmen. Zudem besteht die Gefahr, dass Sie sich nachts aus Versehen auf Ihr Baby rollen.
6. Verwenden Sie zertifizierte Produkte
Wenn Sie sich für ein Gitterbett oder eine Wiege entscheiden, ist es wichtig, auf die Sicherheit zu achten. Überlegen Sie zweimal, bevor Sie etwas gebraucht aus zweiter Hand kaufen, vor allem, wenn Bett oder Wiege bereits alt aussehen. Wir wissen heute viel mehr über das Thema Sicherheit als ältere Generationen.
Jedes Gitterbett sollte Stäbe haben und man sollte es nicht drehen können. Wenn Sie ein neues Gitterbett kaufen, sollten Sie sicherstellen, dass dieses den neuesten Sicherheitsstandards- und –zertifizierungen entspricht. Eine schnelle Suche im Internet wird Ihnen alles Wissenswerte über das Thema Produktsicherheit verraten, was Sie wissen müssen.
Wenn Sie sich für einen Ort entscheiden, an dem die Wiege stehen soll, entweder in Ihrem Schlafzimmer oder im Babyzimmer, halten Sie die Wiege fern von Heizungen, Fenstern und herunterhängenden Kordeln.
7. Verwenden Sie eine feste Matratze mit einem passenden Bettlaken
Die Matratze, die Sie für Ihr Baby verwenden, muss fest sein, das ist die sicherste Variante. Sie sollte genau in das Bett hineinpassen und nur wenig Platz zu den Seiten und zu den Gitterstäben freilassen.
Sie brauchen ansonsten nur ein passendes Bettlaken, das genau auf die Matratze passt.
Einer der häufigsten Fehler, den Eltern machen, wenn sie das Bett für ihr Baby vorbereiten, sind Pufferkissen, die sich am Rand des Bettes befinden. Diese sind nicht nur unnötig, sondern stellen auch eine Erstickungsgefahr dar.
8. Entfernen Sie Spielzeug aus dem Babybett
Nehmen Sie Plüschtiere aus dem Gitterbett. Diese mögen zwar süß aussehen, aber die Sicherheit geht vor. In diesem Alter haben Plüschtiere absolut nichts im Gitterbett verloren.
9. Ziehen Sie Ihr Baby korrekt an
Erwärmen Sie das Zimmer Ihres Babys nicht allzu sehr, um Überhitzung zu vermeiden. Der Raum sollte so kühl sein, dass Ihnen nicht zu warm wir, wenn Sie hineingehen. Eine Zimmertemperatur von 20 Grad Celsius ist optimal.
10. Wickeln Sie Ihr Baby ab dem 2. Lebensmonat nicht mehr ein
Einige Mütter lieben es, ihre Babys fest in eine Decke einzuwickeln.
Wenn Sie das tun, dann bitte nur bis zum 2. Lebensmonat. Sie wollen ja schließlich nicht, dass sich das Kind herumrollt und die Decke seine Atemwege blockiert.
11. Säuglingsschlafsäcke
Wählen Sie lieber einen Schlafsack. Das Einwickeln in eine Decke ist eine beliebte Möglichkeit, um ein Babys nachts warm zu halten. Empfehlenswerter ist es jedoch, stattdessen einen Schlafsack verwenden.
12. Schnuller
Ein Schnuller senkt das Risiko für plötzlichen Kindstod. Befestigen Sie diesen aber nicht an der Kleidung des Kindes, während es schläft.
Wenn der Schnuller nachts aus dem Mund des Babys fällt, muss er nicht wieder hineingesteckt werden.
13. Vermeiden Sie spezielle Produkte, die das Risiko für plötzlichen Kindstod senken
Schlafpositionierungs-Produkte und ähnliche Produkte dieser Art sind unnötig und vermutlich sogar gefährlich. Keile, die um Ihr Baby herum platziert werden, damit sie beim Schlafen eine bestimmte Position beibehalten, sind niemals eine gute Idee.
Monitore, auf denen man die Atembewegungen des Sprösslings sehen kann, sind eine weitere Maßnahme, um die Gefahr für plötzlichen Kindstod zu senken. Diese funktionieren jedoch erfahrungsgemäß nicht gut.
14. Zwillinge benötigen genug Platz zum Schlafen
Es kann süß sein, zu beobachten, wie sich Ihre Zwillinge nachts aneinander kuscheln. Babys brauchen dennoch ihren eigenen Schlafplatz, damit die Erstickungsgefahr so klein wie möglich gehalten wird.
15. Stellen Sie sicher, dass die Betreuungspersonen geschult sind
Wenn Ihr Sprössling einen Kindergarten besucht oder von einem Familienmitglied oder Babysitter betreut wird, während Sie arbeiten, sollten Sie die grundlegenden Regeln mit der Betreuungsperson besprechen. Dies kann vor allen Dingen dann wichtig sein, wenn die Betreuungsperson selbst noch nicht Mutter ist oder wenn es sich um eine ältere Person, wie beispielsweise die Großmutter, handelt.
Da sich die Regeln in Bezug auf sicheren Babyschlaf vor 25 Jahren geändert haben, wissen Großmütter wahrscheinlich nicht, dass Babys heute auf dem Rücken anstatt auf dem Bauch schlafen sollten. Auch Betreuuungspersonen, die kinderlos sind, könnten verunsichert sein. Daher ist es wichtig, dass Sie ihnen Anweisungen geben.
Profitipp:
Wenn Ihr Kind nicht daheim schläft und von einem Babysitter beaufsichtigt wird, sollten Sie vorher überprüfen, wo genau Ihr Nachwuchs schlafen wird. Betonen Sie die Wichtigkeit, dass er oder sie auf dem Rücken schläft, dass sich keine Kissen oder Plüschtiere um das Baby herum befinden und auch sonst keine Erstickungsgefahren gegeben sind.
Um die Betreuungsperson zu unterstützen, sollten Sie ihr wichtige Infomaterialien ausdrucken.
Die traditionelle Teilung zwischen Eltern- und Babyzimmer hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Als Elternteil sollten Sie je nach Lebensstil und Gesundheitszustand Ihres Kindes entscheiden, welche Methoden sich für Sie und Ihren Nachwuchs am besten eignen.
Wenn es keine Alternative für Sie ist, sich Ihr Zimmer mit Ihrem Sprössling zu teilen, ist auch das eigene Kinderzimmer eine sichere Alternative.
Lesen Sie sich diesen Artikel nochmals genau durch und tun Sie, was sich für Sie in Ihrer Situation am besten anfühlt. Als Elternteil sollten Sie niemals den Drang verspüren, sich für Ihre Entscheidungen vor anderen Menschen rechtfertigen zu müssen.
Hat Ihre Angst vor plötzlichem Kindstod Sie dazu veranlasst, die Schlafgewohnheiten Ihres Babys zu verändern? Dann teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freundinnen, die bald Mutter werden.
Jenny Silverstone ist Mutter von zwei Kindern und schreibt leidenschaftlich gerne, seit sie sich erinnern kann. Zurzeit ist Jenny die Hauptautorin von Mom Loves Best, wo sie ihre Tipps teilt, um frischgebackenen Eltern zu helfen, ihr Kind zu beschützen, aufzuziehen und das gemeinsame Glück zu genießen. Wenn sie nicht wie wild auf Ihrer Laptoptastatur tippt, geht sie gerne campen und verbringt Zeit mit ihrer Familie im Freien.