Gastbeitrag: Kathy Radigan
Die Kliniktasche, die im Vorfeld einer Geburt und als Vorbereitung für die ersten Tage mit dem Baby gepackt wird, ist immer eine große Sache. Was frisch gebackene Mamas jedoch tatsächlich brauchen werden, ist eine Überlebensausrüstung für Mütter.
Denkt daran, Ladies: Dieses Ausstattung wird euch durch die nächsten 18 Jahre bringen (tatsächlich auch noch viel, viel länger), in denen ihr ein Kind vom hilflosen Säugling, dessen Leben in euren Händen liegt, zu einem Teenager großzieht, der euch immer wieder an das eine Mal erinnert, an dem ihr nicht pünktlich zur Begrüßung am Schulbus standet und euer Schuldgefühl ausnutzt, um die abendliche Ausgehzeit um eine Stunde zu verlängern.
Jeder wird euch sagen, was ihr für dieses Überlebenspaket benötigt. Ich auch. Wenn ich hier jede Sache aufzählen würde, die ihr braucht, um das Elterndasein zu überleben, müsste ich ein Buch schreiben, denn ein Artikel würde dafür nicht ausreichen. Als Mutter dreier Kinder (17, 14 und 11) möchte ich hier jedoch drei sehr wichtige Dinge empfehlen, die notwendig sind, um den Schein mentaler Gesundheit zu wahren.
Die erste Sache, die ihr benötigen werdet, sind Nerven aus Stahl. Und zwar nicht irgendwelche. Sondern Nerven der Spitzenklasse. Denkt daran, dass diese euch durch die Windel- und Spuckjahre hindurchbringen müssen, in denen ihr alle möglichen Körperflüssigkeiten in den verschiedensten Farben und Gerüchen auf euch kleben haben werdet, denen keine Beschreibung gerecht werden kann. Ihr werdet bis zu dem Tag durchhalten müssen, an dem euer süßer Kleiner seinen Führerschein bekommt und die Schlüssel in die Zündung eines richtigen Autos steckt – nicht in jene des kleinen Plastikautos, das eure Schwester ihm zum dritten Geburtstag geschenkt hat und bei dem er mit den Füßen „fahren“ musste.
Und lasst mich erst gar nicht von den Nerven anfangen, die ihr für’s Toilettentraining, für mitternächtliche Ausflüge in die Notaufnahme und die Pubertät brauchen werdet.
Zweitens, werdet ihr eine Engelsgeduld benötigen. Diese Eigenschaft solltet ihr euch bereits zugelegt haben, bevor der Schwangerschaftstest positiv anzeigt, denn es bedarf immenser Geduld, 9 (eigentlich 10) Monate darauf zu warten, die kleine Person, die für Morgenübelkeit, geschwollenen Füße und Tritte auf die Blase verantwortlich ist, endlich zu treffen und im Arm zu halten. Ihr werdet diese Eigenschaft auf jeden Fall dann zu schätzen wissen, wenn eure Sprösslinge in ihren Hochstühlen sitzen und das schöne Spiel „Wie-oft-kann-ich-meinen-Löffel-auf-den-Boden-schmeißen-bevor-Mama-sich-die-Haare-ausreißt“ spielen.
Vergessen wir auch nicht, dass ihr jeden Disneyfilm und jede Folge der Sesamstraße gucken müsst, die jemals gedreht wurden, immer und immer wieder. Und dann sind da auch noch die Hausaufgaben und diverse Schulprojekte.
Die dritte und letzte Sache, die in keiner Überlebensausstatttung für die Mutter fehlen darf, ist das Mama-Gedächtnis. Einige Leute werden euch vielleicht sagen, dass dies ein fehlerhaftes Produkt ist. Manche (ok, ich) machen es sogar dafür verantwortlich, dass vergessen wurde, den Erlaubniszettel für den Schulausflug mitzugeben oder dass Mittwoch Pyjama-Tag war, aber lasst euch davon nicht täuschen. Das Mama-Gedächtnis kann unglaublich sein. Dank dieser Fähigkeit werdet ihr euch daran erinnern, dass euer zweites Kind gerade Nudeln und Butter hasst, obwohl es sich die letzten acht Jahre ausschließlich davon ernährt hat, ebenso wie an die Namen aller Kinder, die euren Nachwuchs (egal wie leicht) jemals verletzt haben. Es wird euch außerdem erlauben, euch an den Schluckauf eures Babys in der Gebärmutter, den berauschenden Geruch eines Säuglings oder das erste Mal, an dem euer Kind euch sagte, dass es euch liebt, zu erinnern.
Ich wäre natürlich nachlässig, würde ich euch nicht verraten, dass diese Fähigkeit dafür verantwortlich sein kann, dass Frauen (ich eingeschlossen) mehr als ein Kind haben wollen. Doch da ich in meine Kinder vernarrt bin und mein Leben als ihre Mutter (meistens) liebe, denke ich, dass man ohne das Mama-Gedächtnis nicht leben kann.
Kathy Radigan ist Ehefrau, Mutter von drei Kindern, Besitzerin eines „besessenen“ Küchengeräts und Gründerin des Mama-Blogs MyDishwashersPossessed.