Morbus Crohn beeinflusst viele Aspekte im Leben einer Frau, die Erkrankung sollte sie jedoch nicht daran hindern, eine normale Schwangerschaft zu durchlaufen und ein gesundes Baby zu gebären. Nichtsdestotrotz ist es für Frauen mit diesem Krankheitsbild wichtig, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen, bevor eine Schwangerschaft angestrebt wird, da damit ein paar potentielle gesundheitliche Risiken einhergehen.
Was ist Morbus Crohn?
Morbus Crohn ist eine entzündliche Darmerkrankung, die durch Entzündungen des Magen-Darm-Trakts verursacht wird. Meist verläuft sie vom Ende des Dünndarms durch den gesamten Dickdarm, wobei sie sich nicht auf diese Areale beschränken, sondern auf den gesamten Magen-Darm-Trakt ausbreiten kann. Dies unterscheidet Morbus Crohn von einer Dickdarmentzündung, einem weiteren Typ einer entzündlichen Darmerkrankung, die ausschließlich das Kolon betrifft.
Was sind die Symptome?
Wenn sich der Verdauungstrakt entzündet, äußert sich dies in spezifischen Symptomen. Diese beinhalten rektale Blutungen, starke Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und das Gefühl der unvollständigen Entleerung. Manche Frauen haben auch eine unregelmäßige Menstruation und leiden unter extremer Müdigkeit, Gewichtsveränderungen, Fieber, Schweißausbrüchen und einem schwachen Appetit. Frauen, die regelmäßig diese Symptome feststellen, sollten sich auf Morbus Crohn testen lassen. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, gibt es keine Heilung. Jedoch können viele Frauen mithilfe der richtigen Behandlung lernen, damit zu leben und eine Reihe der Beschwerden zu lindern.
Wirkt sich die Erkrankung auf die Schwangerschaft aus?
Morbus Crohn beeinträchtigt nicht zwangsläufig die Fähigkeit einer Frau, schwanger zu werden und ein gesundes Baby auszutragen, jedoch erleidet etwa ein Viertel aller Frauen während der Schwangerschaft einen Morbus Crohn Schub. Es gilt zu beachten, dass, wenn die Empfängnis während eines akuten Schubes erfolgt, eine erhöhte Gefahr gegeben ist, dass dieser Schub die gesamte Schwangerschaft andauert. Das bedeutet, dass ein größeres Risiko für Früh- oder Fehlgeburten und weitere Probleme besteht. Aus diesem Grund raten die meisten Ärzte, dass Frauen, die an Morbus Crohn leiden, eine Schwangerschaft innerhalb der Remissionsphase anstreben sollten. Dabei empfiehlt sich, die Empfängnis mindestens drei Monate innerhalb eines Remissionszyklus (Rückgang von Krankheitssymptomen) zu legen.
Wie können schwangere Frauen mit Morbus Crohn umgehen?
Die meisten bei Morbus Crohn verschriebenen Medikamente können auch während einer Schwangerschaft eingenommen werden. Tatsächlich geben die meisten Ärzte ihren Morbus Crohn Patientinnen den Rat, ihre Standardverschreibungen während dieser Zeit beizubehalten, da dadurch am ehesten eine sichere und gesunde Schwangerschaft gewährleistet wird.
Welche Medikamente sollten Frauen während der Schwangerschaft nehmen, welche vermeiden?
Es gibt hierbei einiges zu beachten, da nicht alle Medikamente im Zusammenhang mit Morbus Crohn unbedenklich für schwangere Frauen sind. Aminosalicylate können während der Schwangerschaft eingenommen werden, manche von ihnen verusachen jedoch Sodbrennen. Die Anwendung von Kortikosteroiden (Hormone, die in der Nebennierenrinde gebildet werden) hängt von der Schwangerschaftsphase ab. Laut Ärzteempfehlungen sollten Sterioide zu Beginn der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Nach der ersten Schwangerschaftsphase jedoch können die meisten Frauen diese Präparate wieder ohne Bedenken verwenden.
Auch Immunomodulatoren sind gut verträglich und Biologika (biotechnologisch hergestellte Medikamente, die gezielt in den Entzündungsprozess im körpereigenen Abwehrsystem eingreifen) haben ein ähnlich geringes Risiko. Allerdings raten Ärzte oft, gegen Ende der Schwangerschaft auf derartige Arzneien zu verzichten, da sie auf die Plazenta in diesem späten Stadium eine negative Wirkung haben könnten.
Thalidomid sollten in jedem Fall vermieden werden, da es zu schweren Fehlbildungen oder zum Tod des Fötus führen kann, bestimmte Arten von Antibiotika können in der Schwangerschaft eingesetzt werden, allerdings nur unter strenger ärztlicher Aufsicht. Egal um welches Präparat es sich handelt: Nur ein Arzt kann entscheiden, ob die Anwendung sicher ist!
Was ist mit der Entbindung?
Manchmal bilden sich bei Frauen mit Morbus Crohn während der Schwangerschaft Abszesse und Fisteln, die für gewöhnlich im Vaginal- und Rektalbereich auftreten. Falls dies passiert, empfehlen viele Ärzte einen Kaiserschnitt. Davon abgesehen, können Frauen mit diesem Krankheitsbild jedoch ganz normal entbinden.