Der Nestbau ist nicht nur auf werdende Mütter im Tierreich beschränkt. Nachfolgend sollen einige Aspekte dieses durchaus menschlichen Phänomens und seine Entwicklung beleuchtet, sowie Tipps genannt werden, um diesen natürlichen Trieb erfolgreich zu meistern.
Was versteht man unter Nestbautrieb?
Bei dieser Erscheinung handelt es sich um ein wissenschaftlich anerkanntes Phänomen, das von der Amerikanischen Schwangerschaftsgesellschaft (APO) als das starke Bedürfnis einer Frau beschrieben wird, ihr Zuhause auf die Geburt des Kindes vorzubereiten. Nicht nur die Weibchen im Tierreich bauen Nester, um es ihrem Nachwuchs bequemer zu machen, auch menschliche Mütter haben dieses Bedürfnis, und zeigen ähnliche Mutterinstinkte.
Was geschieht während dieser Zeit?
Der Nestbau der Frau umfasst oft verschiedene Maßnahmen, um die Umgebung für das Kind so komfortabel wie möglich zu machen, wenn es nachhause kommt, und um den Übergang in die Mutterschaft einfacher zu gestalten. Einige dieser Schritte beinhalten:
Hausputz – Viele Frauen unterziehen ihr Heim während dieser Zeit einer Generalüberholung. Oft umfasst dies eine gründliche Reinigung, das Ausräumen der Schränke, und das Wegwerfen von Dingen, die nicht mehr benötigt werden.
Organisation – Einige werdende Mütter wollen ihren Zeitplan organisieren, und legen besonderen Wert darauf, dass sich ihre Aktivitäten nach den Bedürfnissen ihres Säuglings richten.
Schaffung eines sicheren Umfelds – Manche Schwangere haben großes Interesse daran, ein möglichst sicheres und gesundes Lebensumfeld für ihr Kind zu schaffen. In einigen Fällen umfasst dies den Kauf eines größeren, sicheren Autos, die Entfernung aller möglichen bekannten Allergene aus dem Haus, sowie die Installation von Babyphones.
Der Hintergrund dieses Phänomens
Während einige Frauen dieses Bedürfnis verspüren, kennen andere dieses Phänomen wiederum nicht. Mediziner und Psychologen können nicht genau ausmachen, was bei manchen Frauen den Nestbautrieb auslöst. Einige sind jedoch der Ansicht, der Nestbautrieb sei quasi angeboren, und durch natürliche Mutterinstinkte bedingt, die sich vermutlich ausbilden, je näher der Zeitpunkt der Geburt rückt. Andere glauben, dieses Phänomen werde eher aufgrund diverser persönlicher oder Umweltfaktoren herbeigeführt, wie beispielsweise dem Bedürfnis, sich zu bewegen und die Natur zu genießen, um Langeweile zu bekämpfen, oder durch die Energie und Aufregung der werdenden Mutter angesichts der bevorstehenden Geburt.
Tipps, die Frauen beachten sollten
Die folgenden Tipps sollen für mehr Spaß und Sicherheit in der Nestbauphase sorgen:
- Keine schweren oder großen Gegenstände heben – Trotz der Energie, die eine glückliche und aufgeregte werdende Mutter empfindet, kann das Heben und Tragen großer und schwerer Gegenstände Verletzungen verursachen, und dem Kind potentiell schaden.
- Riskante Aktivitäten vermeiden – Werdende Mütter sollten auf jegliche Arten von Aktivitäten verzichten, die Stürze oder körperliche Verletzungen nach sich ziehen könnten, und negative Auswirkungen auf sich selbst und ihren Nachwuchs haben.
- Bestimmte Chemikalien meiden – Wie bereits erwähnt, empfinden manche Frauen ein gesteigertes Bedürfnis, zu putzen. Gesundheitsexperten warnen jedoch davor, bestimmte Chemikalien wie Bleiche zu verwenden. Das Einatmen chemischer Dämpfe kann sowohl der Schwangeren als auch dem ungeborenen Baby schaden.
- Hilfe annehmen – Viele Mütter zeigen erstaunliche Fähigkeiten, wenn es darum geht, alleine zurechtzukommen. Es ist aber durchaus angemessen, Hilfe zu erwarten oder diese zu erbitten. Wenn Sie zu viele Rollen gleichzeitig ausüben müssen, führt dies zwangsläufig zu körperlicher und geistiger Erschöpfung.
- Liegengebliebene Aufgaben erledigen – Nach der Geburt des Kindes bleibt möglicherweise keine oder nicht viel Zeit, um bestimmte Dinge wie eine Autoreparatur in Angriff zu nehmen. Daher sollten Sie so viel wie möglich vor dem großen Tag erledigen.
- Das Heim babysicher machen – Sorgen Sie dafür, dass Ihr Heim so ungefährlich und gesund wie möglich für Ihren Säugling ist. Entfernen Sie alle kleinen und großen Gegenstände, an denen sich das Baby stoßen, oder die es möglicherweise verschlucken könnte. Führen Sie außerdem alle nötigen Reparaturen im Haushalt durch, um das Wohlergehen Ihres Sprösslings zu gewährleisten.
- Die Finanzen unter Dach und Fach bringen – Sobald das Kind da ist, wird wahrscheinlich ein Großteil des verfügbaren Einkommens für die Bedürfnisse des Nachwuchses verwendet werden. Daher ist es ratsam, sparsam zu sein und übermäßige, unnötige Ausgaben zu vermeiden, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
- Liegengebliebenen Papierkram erledigen – Papierkram kann ganz schön lästig sein, ist aber oft notwendig. Dies gilt vor allem für grundsätzlichen Dinge, wie die rechtzeitige Anmeldung des Sprösslings in der Krippe oder im Kindergarten sowie die Verwaltung seiner medizinischen Unterlagen.
- Auszeiten nehmen – Es ist wichtig für werdende Mütter, sich ausreichend Auszeiten zu gönnen, um neue Kraft zu schöpfen, das kommt auch dem ungeborenen Kind zugute.
- Spaß haben – Der Nestbau kann äußerst nervenaufreibend und anstrengend sein. Frauen, die dieses Phänomen erleben, sollten sich unbedingt Zeit nehmen, um Spaß zu haben, und den Kopf von möglichen Sorgen frei zu bekommen.