Hitzewallungen können während der Schwangerschaft auftreten und Anzeichen für eine Komplikation sein. Medizinische Studien zeigen, dass Frauen, die Blutdruckstörungen oder Diabetes in der Schwangerschaft entwickeln, eher zu Hitzewallungen während den Wechseljahren neigen.
Schwangerschaftskomplikationen, die zu mehr Hitzewallungen während der Menopause führen
Zwei jener Schwangerschaftskomplikationen, von denen angenommen wird, dass sie die Häufigkeit und Schwere von Hitzewallungen während der Menopause erhöhen, umfassen Präeklampsie (eine hypertensive Erkrankung) sowie Schwangerschaftsdiabetes. Beide Störungen haben eine gemeinsame Ursache: eine endotheliale Dysfunktion.
Präeklampsie
Bei rund 5 % aller schwangeren Frauen kommt es zu Präeklampsie. Diese äußert sich durch ein schlagartiges Erhöhen der Körpertemperatur, einhergehend mit Schwellungen an Händen, Füßen und Gesicht. Wird sie nicht diagnostiziert und behandelt, kann sich Präeklampsie in eine ausgewachsene Eklampsie entwickeln, eine potentiell lebensbedrohliche Schwangerschaftskomplikation.
Präeklampsie, die normalerweise bei Routineuntersuchungen in der Schwangerschaft entdeckt wird, zeigt im frühen Stadium oft keinerlei Symptome. Das Ansteigen des Blutdrucks geht unmerklich vonstatten und wird oft als normaler Teil der Schwangerschaft angesehen. Die einzige Veränderung, die Ärzte bei einer vorliegenden Präeklampsie feststellen, sind hohe Bluteiweißwerte. Spätere Stadien dieses Zustands äußern sich in Kopfschmerzen, Sehstörungen, allgemeinem Unwohlsein und einer Gewichtszunahme aufgrund von Wasseransammlungen. Auch Kurzatmigkeit, eine gestörtee Blasenfunktion, Erbrechen, eine Verringerung der Anzahl an Blutkörperchen sowie eine gestörten Nierenfunktion sind möglich.
Präeklampsie im fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium erfordert meist einen Kaiserschnitt oder eine künstliche Einleitung der Wehen. Sie kann zwar kontrolliert und gut überwacht, jedoch nicht komplett geheilt werden, bis das Baby entbunden wird.
Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes tritt meist in der späten Schwangerschaft auf. Betroffene Frauen weisen zudem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie auf. Frauen über 25, die übergewichtig oder erblich mit Typ-2-Diabetes vorbelastet sind, entwickeln eher Gestationsdiabetes. Dadurch kann es zu Komplikationen bei Mutter und Kind kommen. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes unterliegen einer größeren Gefahr, die Erkrankung während zukünftiger Schwangerschaften oder im späteren Leben erneut zu entwickeln.
Studien zeigen, dass Frauen mit Gestationsdiabetes, die nach der Schwangerschaft wieder ihr Idealgewicht erreichen, lediglich eine Chance von 25 % (bzw. 1:4) zeigen, Typ-2-Diabetes zu entwicklen. Zu jenen Komplikationen bei Säuglingen, die durch Schwangerschaftsdiabetes herrühren, zählen u.a. das Atemnotsyndrom, Frühgeburten, erhöhtes Geburtsgewicht, Unterzuckerung, die zu Schlaganfällen führen kann, sowie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, im späteren Leben an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Wie Blutdruckstörungen und Schwangerschaftskomplikationen aufgrund von Diabetes Hitzewallungen in den Wechseljahren beeinflussen
Die Ergebnisse einer Studie, die 2018 in San Diego auf dem Jahreskongress der North American Menopause Society (NAMS) vorgestellt wurden, ergaben sich aus den Ergebnissen von Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um die Auswirkungen der oben genannten Schwangerschaftskomplikationen auf das spätere Leben zu analysieren.
Über 2.200 Frauen nahmen an der bundesweiten Studie teil. Diese zeigte ein mittleres Ansteigen der Häufigkeit von Hitzewallungen bei Frauen, bei denen es in der Schwangerschaft zu bestimmten Komplikationen gekommen war.
Dr. Rhoda Conant, Leiterin der Studie am Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität Oklahoma, gab an, dass Frauen, welche die oben genannten Schwangerschaftskomplikationen hinter sich hatten, meist mehr wogen, und Medikamente gegen Diabetes und erhöhte Blutfettwerte einnahmen.
Sie unterstrich dabei die Auswirkungen von Schwangerschaftskomplikationen auf das spätere Leben von Frauen. Da rund 60 bis 80 % aller Frauen während den Wechseljahren unter Hitzewallungen leiden, betonte Dr. Conant auch, wie wichtig es für Mediziner sei, die mit dieser Krankheit verbundenen grundlegenden Risikofaktoren zu verstehen.
Hitzewallungen während Schwangerschaft und Menopause
Dr. Laurie Gregg, Frauenärztin in Sacramento, Kalifornien, geht davon aus, dass Hitzewallungen während der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich sind. Normale Hormonschwankungen wie beispielsweise das Absinken des Östrogenspiegels, seien für rund ein Drittel aller Hitzewallungen bei schwangeren Frauen verantwortlich, die manchmal auch nach der Entbindung anhalten.
Die schwankenden Hormonwerte zeigen sich auch noch nach der Geburt, vor allem bei stillenden Müttern. Durch Hormonschwankungen verursachte Hitzewallungen treten meist an Brust, Kopf und Nacken auf, und sind flüchtiger Art. Es sollte darauf geachtet werden, dass Hitzewallungen nicht mit Fieber verwechselt werden.
Hitzewallungen während der Schwangerschaft hängen mit einer endothelialen Dysfunktion zusammen, und es deutet alles darauf hin, dass Blutdruckstörungen und Komplikationen aufgrund von Diabetes während der Schwangerschaft zu einer erhöhten Häufigkeit und Schwere der Hitzewallungen während den Wechseljahren führen.