Die Schwangerschaft kann Hämorrhoiden verschlimmern. Schwangere Frauen sind anfälliger für Hämorrhoiden. Dadurch kann es zu Komplikationen während der Geburt kommen, oder das Wohlbefinden des Kindes beeinträchtigt werden. Zum Glück gibt es positive Gegenmaßnahmen.
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden, manchmal auch als Hämorriden bezeichnet, treten auf, wenn sich die Venen rund um das Rektum und den Anus vergrößern und anschwellen. Hämorrhoiden sind keine Seltenheit. Rund 75 Prozent aller Erwachsenen sind irgendwann in ihrem Leben damit konfrontiert.
Die gängigsten Symptome sind Schmerzen und Jucken im Analbereich. In manchen Fällen kommt es bei Betroffenen auch zu Blut im Stuhl. Seltener kann es auch zu einem Blutgerinnsel in den betroffenen Blutgefäßen kommen. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass diese für die Gesundheit bedrohliche Ausmaße annehmen, können sie äußerst schmerzhaft sein, und müssen in manchen Fällen operativ entfernt werden.
Wie kann die Schwangerschaft dieses Problem verschlimmern?
Wird eine Frau schwanger, vergrößert sich die Gebärmutter. Die dadurch bedingte zunehmende Nähe zur Rektal- und Analgegend führt zu einem stärkeren Druck auf die umliegenden Blutgefäße. Dadurch wiederum können die entsprechenden Venen wachsen und schmerzen.
Während der Schwangerschaft können weitere mögliche Faktoren zur Bildung von Hämorrhoiden beitragen. Schwangere Frauen weisen erhöhte Progesteronwerte auf. Dieses Hormon führt dazu, dass sich die Blutgefäße entspannen, wodurch sie anfälliger für Schwellungen sind. Schwangere Frauen bemerken zudem oft eine verstärkte Durchblutung. Die dadurch erhöhten Blutdruckwerte belasten die Blutgefäße noch mehr und machen sie empfindlicher für äußere Einflüsse. Zudem kann das zusätzliche Gewicht oft eine größere Belastung auf die Venen im Anal- und Rektumbereich ausüben.
Komplikationen während den Wehen bzw. für das ungeborene Kind
In den meisten Fällen stellen Hämorrhoiden kein nennenswertes gesundheitliches Risiko für Mutter und Kind dar. Stress und die Belastung durch die Wehen können allerdings die Symptome vorhandener Hämorrhoiden verschlimmern.
Tipps zur Vorbeugung
Hämorrhoiden sind zwar bei schwangeren Frauen ganz besonders häufig, allerdings gibt es einige Strategien, die werdende Mütter anwenden können, um das Risiko, sie zu entwickeln, zu reduzieren, wie beispielsweise:
Verstopfung vermeiden
Die Unfähigkeit, Stuhl abzusetzen, kann dazu führen, dass es zu Anstrengungen während des Toilettenganges kommt. Dadurch können die Venen im Analbereich anschwellen. Verstopfung kann vorgebeugt werden, indem eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung angestrebt werden.
Immer in Bewegung bleiben
Längeres Sitzen oder Stehen kann die betroffenen Blutgefäße belasten. Stehen Sie regelmäßig auf, vertreten Sie sich die Füße und ändern Sie Ihre Sitzhaltung, um Probleme zu vermeiden.
Therapeutische Maßnahmen
Sollte es dennoch zu einem Ausbruch kommen, gibt es einige Maßnahmen, die schwangere Frauen treffen können, um die Symptome zu lindern, beispielsweise:
Wärmen bzw. Kühlung der betroffenen Stellen
Manchmal können der Schmerz und die Schwellung der betroffenen Blutgefäße dadurch gelindert werden, dass sie entsprechend gekühlt werden, z.B. mit einem Eispack. Auch Sitzbäder mit Eichenrindenextrakt können hilfreich sein, damit die Hämorrhoiden schneller abheilen.
Nicht pressen
Im Falle einer Verstopfung sollten schwangere Frauen auf keinen Fall zu stark drücken, um den Stuhlgang zu erzwingen. Dadurch werden die Venen noch stärker belastet.
Angepasste Medikamente
Ist der Schmerz schlimmer, können rezeptfreie Medikamente wie Salben, Zäpfchen , Tabletten, die auch in der Schwangerschaft als sicher gelten, eingesetzt werden, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
Operation
Sind die Hämorrhoiden sehr stark ausgeprägt (Grad 3 und 4), ist meist ein operativer Eingriff nötig. Ob dieser jedoch während der Schwangerschaft durchgeführt werden sollte, muss der jeweilige Arzt entscheiden, indem er Risiken und Nutzen der OP gründlich abwägt.