Nichts geht über das Erlebnis, den Herzschlag Ihres ungeborenen Kindes zum ersten Mal zu hören. Viele schwangere Frauen sehnen sich nach diesen Klängen, sobald sie die Arztpraxis verlassen. Sie helfen ihnen, Sorgen um das Baby auszuräumen, Erlebnisse mit anderen zu teilen oder einfach nur einen Moment zu haben, in dem sie eine Bindung zu ihrem Nachwuchs aufbauen können.
Ähnlich wie der Ultraschall, helfen Fetal-Doppler und Fetoskope dabei zu verfolgen, wie das Baby im Mutterleib heranwächst. Es ist allerdings auch wichtig, das Für und Wider sowie mögliche Risiken abzuwägen, die mit der Nutzung derartiger Heimgeräte verbunden sind.
Fetal-Doppler und Fetoskope für zuhause
Es gibt Geräte auf dem Markt, mit denen schwangere Frauen den Herzschlag ihres Kindes auch zuhause hören können. Die meisten können die Herzschlaggeräusche des Babys erst ab der 10. bis 14. Woche aufspüren. Dabei stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Fetal-Doppler oder Fetoskop.
Ein Doppler, auch Dopton genannt, ist ein tragbares Gerät, das Ultraschallwellen verwendet, um den Herzschlag des Kindes aufzuspüren. Der Schall dringt durch Ihr Gewebe zum Baby, wo er zurückgeworfen wird, sobald eine Bewegung stattfindet. Diese Bewegung wird dann in Schall zurückverwandelt und durch den Doppler verstärkt.
Ein Fetoskop ähnelt äußerlich einem Stethoskop und funktioniert, indem es Geräusche innerhalb Ihres Körpers verstärkt, sodass Sie den Herzschlag Ihres Babys hören können.
Die Debatte um Geräte für den Hausgebrauch
Die meisten Ärzte und Hebammen verwenden zwar Dopplergeräte und Fetoskope bei ihren Untersuchungen, allerdings herrscht Uneinigkeit darüber, ob solche Geräte für den Hausgebrauch sicher sind. Es lohnt sich, die Vorteile und potentiellen Risiken zu kennen, die sich durch die Nutzung ergeben.
Vorteile
Für viele schwangere Frauen gehören Stress und Sorgen um die Gesundheit Ihres Babys zum Alltag dazu. Es ist normal, wenn Sie als Frau Angst um die Sicherheit Ihres Nachwuchses haben und darüber, ob dieser normal heranwächst. Stress ist weder für Mutter noch Kind gut. Ein Dopplergerät für den Hausgebrauch kann Ihnen helfen, von Zeit zu Zeit Ihr Gewissen zu erleichtern und Sicherheit zu erlangen, dass Ihr Kind noch immer wohlauf ist.
Gerade wenn Emotionen und Ängste hochkommen, können Sie sich dadurch beruhigen. Viele Frauen geben sogar an, sie würden jeden Abend vor dem Schlafengehen das Dopplergerät verwenden, um sich besser entspannen zu können.
Diese Geräte können es auch Vätern und anderen Familienmitgliedern ermöglichen, dem Baby näher zu kommen und eine Bindung zu ihm aufzubauen. Mütter fühlen meist eine sehr enge Beziehung zu ihrem Kind, da sie es schließlich austragen, während das anderen oft schwerer fällt. Mithilfe dieser Geräte können auch andere den Herzschlag des Kindes hören, eine stärkere Bindung aufbauen und schöne Erinnerungen teilen. Einige Mütter verwenden diese Geräte mitunter auch, um den anderen Kindern zu zeigen, was es heißt, wenn Mama schwanger ist.
Mögliche Einwände
Glaubt die werdende Mutter, es sei etwas nicht in Ordnung, kann sie mitunter einfach zu ihrem Gerät greifen und zu der Erkenntnis gelangen, dass es keine Probleme gibt, sobald sie nur den Herzschlag hört. Kicks Count, eine führende Hilfsorganisation für Fehlgeburten, geht davon aus, dass diese Geräte Frauen in falscher Sicherheit wiegen. Denkt eine Frau z.B., es sei alles okay, sobald sie nur den Herzschlag des Babys wahrnimmt, wird sie möglicherweise auf den Arztbesuch verzichten, der aber wichtig wäre.
Die Lebens- und Arzneimittelaufsichtsbehörde der USA (FDA) warnt schwangere Frauen vor tragbaren Dopplergeräten und empfiehlt, diese nur zu verwenden, wenn dazu ein medizinischer Bedarf bestehe, und nur unter Aufsicht eines Arztes. Die Geräte seien zwar für den Hausgebrauch gedacht, allerdings sei eine sachgemäße Verwendung schwieriger, als es den Anschein habe. Es handle sich dabei um medizinische Geräte, die in dieselbe Kategorie wie Ultraschallgeräte fallen, jene, die auch von Fachleuten verwendet werden.
Ein Problem an den Ultraschallwellen, die von Dopplergeräten für den Hausgebrauch ausgesandt werden, und die Ihren Körper durchdringen, ist, dass förmlich alles, was sich in Ihnen bewegt, in Schall verwandelt wird. Das erschwert es, zu bestimmen, ob Sie auch wirklich den Herzschlag Ihres Kindes hören oder lediglich das Blut, das in Ihren Arterien fließt bzw. die Luft, die Ihre Organe durchdringt. Es erfordert eine umfangreiche Ausbildung und viel Übung, den Herzschlag des Babys von anderen möglichen Geräuschen zu unterscheiden. Ohne die richtige Ausbildung werden sie höchstwahrscheinlich auch keine Veränderungen im Herzschlag und -rhythmus Ihres Kindes feststellen können, die auf ein mögliches Problem hindeuten.
Durch Fetoskope werden zwar keine Ultraschallwellen durch den Körper gesandt, allerdings besteht hier dasselbe Problem der mangelnden Ausbildung und Erfahrung, um Geräusche richtig zu deuten.
Es ist auch durchaus möglich, dass diese Geräte nur für mehr Stress sorgen, wenn Sie den Herzschlag nicht finden können. Ohne die nötigen Kenntnisse kann es schwer sein, mit diesen Geräten das Baby ausfindig zu machen. Die Schwangere hört möglicherweise an der falschen Stelle oder das Kind hat noch nicht die richtige Größe, als dass man es hören könnte, was wiederum bei vielen Müttern Ängste hervorruft. Es ist allerdings für schwangere Frauen wichtig, Stress zu vermeiden, da Stresshormone schädliche Wirkung auf das heranwachsende Kind haben können.
Es gibt zwar bislang keine Studien über Geburtsfehler durch die Verwendung von Ultraschall- und Dopplergeräten, allerdings zeigen Forschungen an Tieren, dass Ultraschallwellen zu Hirnschäden führen können, was wiederum möglicherweise Hirnblutungen sowie Organschäden durch wiederholten Kontakt auslöst.
Die langfristigen Folgen von wiederholtem Kontakt mit Ultraschallwellen sind bislang ebenfalls noch unbekannt.
Fazit
Sie sollten sich immer erst informieren und dann entscheiden, was am besten für Ihr Kind ist. Wenn Sie sich entscheiden, während Ihrer Schwangerschaft einen Fetal-Doppler oder ein Fetoskop für zuhause zu verwenden, sollten Sie unbedingt Ihren darüber informieren, und sich nicht blind auf die völlige Zuverlässigkeit des Gerätes verlassen, da ohne die nötige Ausbildung leicht Fehlinterpretationen zustande kommen. Generell gilt, dass kurzer Kontakt mit Ultraschallwellen wohl kaum zu Problemen führt, regelmäßiger Kontakt aber möglicherweise bedenklich ist.
Sie können mit Ihrem Arzt auch über andere Optionen diskutieren, die Ihnen Aufschluss darüber geben, wie es Ihrem Kind geht. Es gibt Möglichkeiten, um die Bewegungen des Babys zu erkennen, und sobald Sie diese regelmäßig spüren, werden Sie die Sicherheit gewinnen, dass Ihrem Nachwuchs nichts fehlt, und er gesund in Ihnen heranwächst.