Bestimmte Medikamente während der Schwangerschaft können zu Geburtsfehlern führen. Sie sollten sich deshalb unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen, bevor Sie während der Schwangerschaft irgendwelche Arzneien zu sich nehmen.
Geburtsfehler und Medikamente
Die Prävention von Behinderungen und Defekten bei Kindern beginnt schon im Mutterleib. Schwangere oder jene, die eine Schwangerschaft planen, sollten sich IMMER an den Arzt wenden, bevor sie zu irgendwelchen Arzneien greifen, egal ob es sich dabei um verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Präparate oder um Nahrungsergänzungen handelt. Manche Nahrungsergänzungsmittel, wie beispielsweise Folsäurepräparate, werden Ihnen sogar empfohlen. Folsäure sorgt dafür, dass sich Gehirn und Rückgrat des Fötus optimal entwickeln. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten deshalb schon vor einer Empfängnis Ihre Blutwerte an Folsäure und anderen B-Vitaminen untersuchen lassen. Sind diese zu niedrig, können Sie Präparate einnehmen und die Zufuhr an Folsäure und B-Vitaminen durch ihre Ernährung verbessern.
Alkohol und illegale Substanzen vermeiden
Während der Schwangerschaft ist Alkohol tabu. Trinkt eine schwangere Frau, kommt auch das ungeborene Kind in Kontakt mit Alkohol. Während der Schwangerschaft kann keine noch so geringe Menge an Alkohol als sicher eingestuft werden, weswegen Sie ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft bis zur Geburt strikt auf Alkohol verzichten müssen. Babys von Frauen, die während der Schwangerschaft trinken, haben ein Risiko, geistige und körperliche Behinderungen sowie Verhaltensstörungen zu entwickeln. Das Fetale Alkoholsyndrom ist ein Beispiel für eine solche Behinderung, die bei Neugeborenen auftreten kann, wenn die Mutter Alkohol konsumiert. Im schlimmsten Fall kann es zu Geburtsfehlern oder Totgeburten kommen.
Kein Tabak während der Schwangerschaft
Nicht allen Frauen ist klar, dass Nikotin eine in Zigaretten und anderen Tabakwaren enthaltene Droge ist, die zu Schäden an ihrem ungeborenen Kind führen kann. Rauchen vor und während der Schwangerschaft führt möglicherweise u.a. zu:
- Frühgeburten
- Wolfsrachen oder Hasenscharten
- Kindstod
Schwangere Frauen sollten auch Passivrauchen vermeiden, da auch dies schädlich für das ungeborene Kind sein kann. Sind Sie Raucherin und schwanger, müssen Sie die Sucht sofort aufgeben. Andernfalls riskieren Sie, dass Ihr Nachwuchs ein geringes Geburtsgewicht und andere Defekte aufweist.
Marihuana und sämtliche Drogen während der Schwangerschaft
Auch von sämtlichen Drogen wie Cannabis sollte während der Schwangerschaft unbedingt Abstand genommen werden. Im Falle einer Abhängigkeit ist es wichtig, sich an den Arzt zu wenden, um eine schnelle Entwöhnung zu gewährleisten. Bei Kindern von Müttern, die Drogen konsumieren, konnte festgestellt werden, dass sie ein geringes Geburtsgewicht und Veränderungen in der Hirnstruktur aufwiesen. Daher ist es entscheidend, schon vor der Empfängnis an der vorhandenen Sucht zu arbeiten, um während der Schwangerschaft drogenfrei zu sein.
Verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente während der Schwangerschaft
Es existieren nur wenige verfügbare Daten über verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente sowie deren Auswirkungen auf ungeborene Kinder. Medikamente, die mindestens einen bis zwei Wirkstoffe enthielten, wurden in Studien an schwangeren Frauen untersucht.
In einer besonderen Studie, die über 33 Jahre durchgeführt wurde, wurde ein Anstieg von Geburtsfehlern bei Babys festgestellt, wenn deren Mütter während der Schwangerschaft vier oder mehr Medikamente zu sich nahmen. Die Forscher gaben allerdings an, dass die Menge der Medikamente schwer zu bestimmen gewesen sei. Werde ein verschreibungspflichtiges Medikament beispielsweise gekauft, bedeute dies nicht zwangsläufig, dass es auch regelmäßig verwendet wird. Weitere Studien werden empfohlen, um Zusammenhänge zwischen bestimmten Medikamenten und Geburtsfehlern bei Babys zu untersuchen.
Bei einigen Präparaten handelt es sich um Teratogene, d.h. sie können die Entwicklung des ungeborenen Kindes stören. Diese können die Schwangerschaft sogar abbrechen oder zu Missbildungen des Fötus führen. Zu Teratogenen zählen u.a.:
- Strahlung
- ACE-Hemmer
- Regelmäßiger Alkohol
- Männliche Hormone
- Aknemedikamente wie Retin-A
- Antibiotika
- Blutgerinnungshemmer
- Krampflöser
- Lithium
- Krebsmedikamente wie Methotrexat und Amiopterin
- Einige Rheumapräparate
- Kokain
- DES, ein Hormon
- Thalidomid, das zur Behandlung von Lepra eingesetzt wird.
Die sicherste Methode, um zu gewährleisten, dass Sie keine Medikamente einnehmen, die Ihrem ungeborenen Kind schaden, besteht darin, keine Arzneien zuzuführen, die nicht von Ihrem Arzt abgesegnet wurden. Indem Sie die nötige Vorsicht walten lassen, sorgen Sie nicht nur für Ihre eigene Gesundheit, sondern auch für jene Ihres heranwachsenden Babys.