Wie Sie Geburtsfehler am besten vermeiden

Etwa 3 bis 4 Prozent aller Säuglinge werden mit einem schwerwiegenden Geburtsfehler geboren.

Aufklärung und Bewusstmachung vorhandener Problematiken sind die ersten Schritte zur Prävention von Behinderungen bei Kindern, akut jedoch besteht Handlungsbedarf. Das Wissen darüber, wie man eine gesunde Schwangerschaft durchlebt, ist wichtig, um das Wohlbefinden des Babys zu gewährleisten. Einige der erforderlichen Schritte könnten vielen Frauen schwerfallen, da oft eine komplette Änderung der Lebensweise erforderlich ist. Die Mühe lohnt sich jedoch.

Planen Sie Ihre Schwangerschaft

Frauen mit Kinderwunsch sollten auf eine ausreichende Folsäurezufuhr achten. Idealerweise sollte mindestens einen Monat vor der Schwangerschaft reichlich Folsäure im Körper vorhanden sein, wobei die richtige Versorgung mit dem Vitamin auch während der Schwangerschaft wichtig ist. Dadurch können die schwerwiegendsten Geburtsfehler wie Spina bifida (offener Rücken) und Anenzephalie vorgebeugt werden. Folsäure kann durch bestimmte Lebensmittel oder in Form einer Nahrungsergänzung aufgenommen werden .

Stellen Sie zudem sicher, dass Sie alle erforderlichen Arzttermine einhalten. Regelmäßige Untersuchungen sind während der Schwangerschaft essentiell.

Wenn Sie ein Baby planen, sollten Sie wissen, dass Sie nie früh genug mit der Vorbereitung beginnen können. Ihr Ziel sollte sein, für eine optimale Gesundheit zu sorgen, um das Kind gut zu versorgen, und ihm alle Nährstoffe zu bieten, die es braucht.

Vermeiden Sie Schadstoffe

Es ist besser, während der Schwangerschaft das Gläschen Wein stehen zu lassen, auch wenn es Sie noch so lockt. Tatsächlich sollten Sie überhaupt nicht trinken. Alkohol wird an die Plazenta weitergegeben und geht direkt in den Blutkreislauf des Babys über. Jede Menge an Alkohol, und sei so noch so gering, ist für den Fötus gefährlich. Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu diversen  Missbildungen führen, wie beispielsweise zum berühmt-berüchtigten fetalen Alkoholsyndrom, was als meistverbreitete vermeidbare Form geistiger Behinderung gilt. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann auch zu Tod- und Fehlgeburten führen.

Schwangere Frauen sollten zudem auf Nikotin verzichten, um Geburtsdefekte wie Wolfsrachen und Hasenscharte, Frühgeburten sowie plötzlichen Kindstod zu verhindern. Auch Passivrauchen sollte vermieden werden, weil sich auch dadurch Risiken ergeben. Sollten Sie bereits schwanger sein und rauchen, hören Sie auf damit. Dadurch können Sie Ihr Baby immer noch vor gesundheitlichen Problemen wie einem geringen Geburtsgewicht schützen. Denken Sie daran, dass es nie zu spät ist, sich diese Sucht abzugewöhnen.

Vermeiden Sie Umweltgifte

Giftstoffe und Chemikalien können in die Plazenta gelangen und von dort den Blutkreislauf des Fötus erreichen. Es ist daher unglaublich wichtig für schwangere Frauen, den Kontakt mit jeglichen Umweltgiften zu vermeiden. Dies können Pestizide, verseuchtes Wasser, Blei, Benzin, Farbverdünner oder Farben auf Ölbasis sein.

Sollte Ihr Beruf den Umgang mit solchen Stoffen erfordern, sieht das Gesetz vor, dass Ihr Arbeitgeber Sie an einen ungefährlichen und gleichwertigen Arbeitsplatz versetzt oder Sie frei gestellt werden.

Natur pur

Auch einige Chemikalien in Kosmetika können Geburtsfehler bei Babys hervorrufen. Es gibt beispielsweise Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Phthalaten (einem Stoff, der in Parfüms, Nagelpolitur und ähnlichen Produkten enthalten ist) bei schwangeren Frauen und Geburtsfehlern bei neugeborenen Jungen feststellen konnten.

Es gibt zudem Chemikalien, die in Haarfärbemitteln enthalten sind und in klinischen Studien zu Geburtsdefekten an Versuchsratten führten. Wenn Sie Ihre Haare während der Schwangerschaft unbedingt färben möchten, tun Sie das in den ersten drei Monaten und bevorzugt mit Haarfärbemitteln auf pflanzlicher Basis.

Informieren Sie sich über Medikamente und Impfungen

Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie dies immer erst mit Ihrem Arzt absprechen. Es ist allgemein bekannt, dass nicht alle Arzneien für schwangere Frauen geeignet sind und Sie deshalb entsprechend vorsichtig sein müssen, da die Sicherheit bestimmter Medikamente für schwangere Frauen schwer bestimmbar ist. Egal, um welches Präparat es sich handelt, auch wenn es nicht verschreibungspflichtig ist: Sprechen Sie vor der Einnahme unbedingt mit einem Arzt.

Zudem gibt es Impfungen, die schwangere Frauen unbedingt durchführen lassen sollten. Tatsächlich gelten die meisten Impfungen als sicher für werdende Mütter, inklusive Tdap- und Grippeimpfung. Diese können Infektionen vorbeugen, die sonst zu möglichen Geburtsfehlern führen.

Die richtigen Impfungen zum richtigen Zeitpunkt durchführen zu lassen, ist unumgänglich, um die Gesundheit Ihres Kindes zu gewährleisten. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Impfungen er ihnen empfiehlt.

Fazit

Die Schwangerschaft ist für viele Frauen eine aufregende Zeit, kann aber auch viel Stress bedeuten. Daher sollten Sie gut darüber informiert sein, was Sie erwartet. Achten Sie gut auf Ihre Gesundheit, dann ist auch die Chance groß, dass es Ihrem Kind gut geht.