Möglicherweise wird Ihnen peri- oder auch postpartale Kardiomyopathie ( PPCM) kein Begriff sein. Um es Ihnen zu erklären: Dabei handelt es sich um eine Herzkrankheit, von der schwangere Frauen betroffen sind, vor allem in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft. In einigen Fällen kann diese nach der Entbindung auftreten, oft auch bis fünf Monate später. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung mit ca. 300 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Nichtsdestotrotz ist sie für betroffene Frauen ein belastendes Ereignis.
Wie lauten die Symptome von PPCM?
Bevor wir auf die näheren Symptome von PPCM eingehen, wollen wir uns zunächst ansehen, wie diese Krankheit entsteht. Dies ist dann der Fall, wenn die Herzkammern derartig geweitet sind, dass die Muskeln dadurch geschwächt werden. Tritt dies ein, kommt es zu einem schlagartigen Absinken des Blutdrucks, was sich wiederum auf die lebenswichtigen Organe wie Leber und Lunge auswirkt. Die Symptome von PPCM ähneln jenen von Herzversagen, wobei Kurzatmigkeit, die mit Hand- und Fußschwellungen einhergeht, ein typisches Anzeichen ist. Zudem kommt es bei manchen Frauen zu folgenden Symptomen:
- Atemprobleme im Liegen
- Fußödeme
- Starker Harndrang
- Herzrasen
- Blutdruckabfall im Stehen
Wie PPCM diagnostiziert wird
Die Symptome von PPCM ähneln dem klassischen Herzversagen. Wie genau werden diese Krankheiten unterschieden? Um PPCM zu diagnostizieren, verwendet der Arzt ein Stethoskop, um zu überprüfen, ob sich Flüssigkeit in der Lunge angesammelt hat. Zudem achtet er auf ungewöhnliche Geräusche und Anzeichen eines erhöhten Pulses. Zuletzt wird auf Anzeichen einer verminderten Herzfunktion untersucht, was mithilfe einer Echokardiografie (UKG) erfolgt. Folgende Faktoren können u.a. zur Diagnose beitragen:
- Herzversagen während der Schwangerschaft
- UKG-Untersuchung, die eine sog. „Ejektionsfraktion“ von unter 45% ergibt
- Herzversagen bei nicht vorhandenen sonstigen Risikofaktoren
Wie wird PPCM klassifiziert?
Es sei erwähnt, dass PPCM in unterschiedlichen Schweregraden auftreten kann. Die Klassifikation wird dabei wie folgt vorgenommen:
- Klasse I – asymptomatische PPCM
- Klasse II – mögliche, mäßige Symptome
- Klasse III – Symptome zeigen sich bei leichter Belastung
- Klasse IV – Symptome zeigen sich andauernd
Wodurch wird PPCM verursacht?
Es gibt derzeit keine genauen Daten, die erklären könnten, warum sich bei einigen Frauen diese Krankheit entwickelt, während sie es bei anderen nicht tut. Dennoch zeigen Studien, dass PPCM mit einer Entzündung des Herzmuskels sowie einer Fehlfunktion des Immunsystems zusammenhängen könnte. PPCM wird bei stark übergewichtigen Frauen besonders häufig diagnostiziert. Zudem können bestimmte Fehler in der Lebensweise die Anfälligkeit bei allen Frauen erhöhen, unabhängig vom jeweiligen Körpergewicht, wie beispielsweise:
- Nikotinkonsum
- Alkoholmissbrauch
- Falsche Ernährung
- Bereits erfolgte Herzerkrankungen
- Mehrlingsgeburten
Wie wird PPCM behandelt?
Was die Behandlung von PPCM angeht, empfehlen Ärzte vor allem Maßnahmen, die darauf abzielen, Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge möglichst zu vermeiden. Um dies zu erreichen, werden meist folgende Arten von Medikamenten verschrieben:
- Diuretika
- Beta-Blocker
- Blutgerinnungshemmer
- Angiotension-konvertierende Enzyme
- Herzglykoside
Fazit
Sollten Sie schwanger sein, und Symptome bemerken, die auf eine Kardiomyopathie hindeuten, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen, um sich selbst als auch Ihr Baby bestmöglich zu schützen.