Ungefähr sechs Monate nach der Geburt Ihres Kindes werden Sie bemerken, dass Ihr Sprössling zu zahnen beginnt. Babys kommen mit 20 Milchzähnen auf die Welt, die direkt unter ihrem Zahnfleisch liegen. Zwischen dem sechsten und zwölften Monat beginnen sich die ersten Zähne zu bilden. Ab einem Alter von etwa drei Jahren haben Kinder für gewöhnlich ihr volles Milchgebiss.
Was versteht man unter Zahnen?
Von Zahnen spricht man, wenn die Zähne anfangen, aus dem Zahnfleisch hervorzutreten. Diese Zeit kann für Babys und Eltern gleichermaßen frustrierend sein. Wenn Sie aber wissen, was Sie erwartet, und was Sie tun können, um Ihren Nachwuchs zu trösten, werden Sie das Ganze wesentlich einfacher überstehen.
Was passiert dabei?
Das Zahnen setzt zwar für gewöhnlich zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat ein, kann aber auch durchaus schon mit drei Monaten beginnen. Die ersten Zähne, die heraustreten, sind für gewöhnlich die beiden Vorder- bzw. Schneidezähne. Vier bis acht Wochen nach ihrem Erscheinen folgen die vier oberen Vorderzähne. Diese werden auch als seitliche und vordere Schneidezähne bezeichnet. Einen Monat danach kommen die unteren seitlichen Schneidezähne. Das sind jene beiden Zähne, die den unteren Vorderkiefer umfassen.
Nachdem diese Zähne aus dem Zahnfleisch hervorgetreten sind, folgen meist die ersten Backen- und Eckzähne im Oberkiefer. Wenn das Kind drei Jahre alt ist, wird es wahrscheinlich schon alle 20 wichtigsten Zähne entwickelt haben.
Mögliche Anzeichen
Sobald Ihr Baby anfängt, Zähne zu entwickeln, werden sich folgende Symptome zeigen:
- Häufiges Schreien und Quengeln
- Häufigeres Sabbern
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Reizbarkeit
- Leichter Anstieg der Körpertemperatur
Das alles sind ganz normale Symptome, die Ihr Nachwuchs in dieser Zeit durchmachen wird. Sollten Sie allerdings feststellen, dass die Körpertemperatur in Fieber übergeht, Ausschläge oder Durchfall auftreten, sollten Sie mit Ihrem Baby zum Kinderarzt.
Tipps, um zahnende Babys zu trösten
Wenn das Zahnen beginnt, werden Sie bemerken, dass das Zahnfleisch Ihres Kindes weich und wund ist. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihrem Sprössling und sich selbst diese Zeit zu erleichtern:
- Reiben: Sie können versuchen, das Zahnfleisch Ihres Babys mit einem sauberen Finger, einem kleinen, kühlen Löffel oder einem feuchten Wattebausch abzureiben.
- Beißringe: Nehmen Sie einen sauberen Beißring oder ein anderes Beißspielzeug, und geben Sie es Ihrem Kind zum Kauen, um seine Beschwerden zu lindern. Versuchen Sie, Beißringe aus reinem Gummi zu finden. Es ist besser, Beißringe zu vermeiden, die mit Flüssigkeit gefüllt oder aus Plastik sind, da diese leicht zerbrechen, und Ihr Baby verletzen könnten. Binden Sie den Beißring nicht um irgendeinen Körperteil des Kindes, da es sich sonst verheddern oder sogar erdrosseln könnte.
- Speichel abwischen: Wischen Sie das Gesicht Ihres Kindes mit einem sauberen, feuchten Tuch oder Babytüchern ab, um den entstehenden Speichel zu entfernen. Auf diese Weise können Sie das Entstehen von Ausschlägen verhindern.
- Waschlappen: Sie können auch einen feuchten Waschlappen 30 Minuten lang ins Gefrierfach legen, und diesen dann als Beißspielzeug verwenden. Denken Sie daran, ihn rechtzeitig aus dem Gefrierfach zu holen, bevor er zu hart wird. Der Waschlappen sollte nach jedem Gebrauch gewaschen werden.
- Acetaminophen: Sofern Ihr Arzt grünes Licht gibt, und Ihr Baby extrem gereizt ist, können Sie Paracetamol oder Ibuprofen einsetzen, um die Schmerzen zu lindern. Dies ist jedoch nur empfehlenswert, wenn Ihr Kind mindestens sechs Monate alt ist.
Was Sie nicht tun sollten:
- Halten Sie niemals ein Aspirin an die Zähne Ihres Babys
- Reiben Sie das Zahnfleisch nicht mit Alkohol ein
- Achten Sie darauf, dass alle Zahngels und Tabletten für Kinder geeignet sind. Ärzte raten dringend davon ab, benzocainhaltige Produkte wie betäubende Gele oder Zahntabletten bei Kindern unter zwei Jahren anzuwenden.
Die richtige Zahnpflege
Um für die langfristige Zahngesundheit Ihres Sprösslings zu sorgen, sollten Sie den Zähnen die nötige Pflege zukommen lassen. Auch wenn die Milchzähne ausfallen, kann Zahnfäule dafür sorgen, dass dies schneller passiert als gewünscht. Dadurch kann es zu Zahnlücken kommen, bevor die bleibenden Zähne austreten können. Diese Lücken wiederum können dazu führen, dass die Zähne zusammenwachsen, und bleibende Zähne schief oder falsch wachsen.
Bevor sich die ersten Zähne Ihres Babys bilden, nehmen Sie sich die Zeit, täglich das Zahnfleisch mit einem feuchten, sauberen Tuch abzureiben. Alternativ können Sie dafür auch eine weiche, geeignete Zahnbürste und Wasser verwenden. Nehmen Sie aber noch keine Zahnpasta!
Sobald sich die ersten Zähne zeigen, können Sie anfangen, die Zähne mit etwas Zahnpasta zu putzen. Verwenden Sie möglichst nicht mehr als eine erbsengroße Menge, um zu verhindern, dass Ihr Kind zu viel Zahnpasta verschluckt. Sobald Ihr Sprössling ein Jahr alt ist, empfiehlt es sich, zum ersten Mal mit ihm zum Zahnarzt zu gehen. Auf diese Weise kann potentiellen Problemen vorgebeugt, und die richtigen Präventivmaßnahmen erlernt werden.