Es gibt viele verschiedene Positionen, in denen Ihr Baby während der Schwangerschaft im Mutterleib liegen kann. Wenn sich jedoch die Geburt nähert, gibt es eine optimale Position für das Kind, damit die Entbindung so reibungslos wie möglich verläuft.
Die ideale Position für die Geburt
Das Baby hat dann die ideale Position, wenn es mit dem Kopf nach unten, und Ihrem Rücken zugewandt liegt. Das bedeutet, dass der Bauch des Kindes in Richtung Ihrer Wirbelsäule zeigt. Dies wird auch als vordere Hinterhauptslage bezeichnet.
Wenn sich Ihr Baby in dieser Position befindet, kann es sich leichter durch das Becken bewegen. Ihr Baby passt genau in die Krümmung Ihres Beckens. Sobald die Wehen voranschreiten, presst das Kind sein Kinn auf die Brust, um sich aus Ihrem Körper herauszuschieben.
Der Kopf des Babys ist der schwerste Teil seines Körpers, daher bewegt er sich durch die Schwerkraft zum untersten Teil des Bauches, und der Gebärmutter. Die Oberseite seines Kopfes übt Druck auf Ihren Gebärmutterhals aus, wodurch dieser geöffnet und geweitet wird, damit die Wehen voranschreiten können.
All dies hat viele Vorteile für Sie und Ihr Kind. Wenn sich Ihr Baby in der vorderen Hinterhauptslage befindet, ist es wahrscheinlicher, dass Sie eine kürzere Wehen- und Entbindungsphase haben, ohne Einleitung oder Kaiserschnitt gebären, und während der Geburt weniger Schmerzmittel benötigen.
Wenn das Baby mit dem Körper zuerst herauskommt, kann es sein, dass der Gebärmutterhals nicht ausreichend gedehnt wird, um den Kopf durchzulassen. Dies könnte für das Baby lebensbedrohlich sein, und sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
Andere Positionen, die auftreten können
Eine andere Position, in der sich das Baby möglicherweise befindet, ist die hintere Hinterhauptslage. Dies ist der Fall, wenn das Kind mit dem Kopf nach unten liegt, aber das Gesicht in Richtung Ihres Bauches, und nicht in Richtung Ihres Rückens zeigt. Etwa ein Drittel aller Babys befindet sich in den ersten Phasen der Wehen in dieser Position, und dreht sich dann meist spontan zu Ihrem Rücken, bevor die Pressphase beginnt. Wenn sich das Baby nicht dreht, kann diese Position zu Rückenwehen führen.
Möglicherweise befindet sich Ihr Nachwuchs auch in einer Position, die als Steißlage oder Beckenendlage bezeichnet wird. Dabei liegen die Füße oder der Po des Babys in Richtung Geburtskanal, statt der Kopf. Diese Position ist nicht ideal für die Geburt. Wenn das Baby nicht gedreht werden kann, wird normalerweise ein Kaiserschnitt empfohlen.
Eine Querlage liegt vor, wenn das Baby quer in der Gebärmutter liegt. Diese Position ist normalerweise während der Entbindung selten, da sich die meisten Babys vorher von selbst drehen. Tut das Baby das nicht, kommt es zu einem Kaiserschnitt, da ein geringes Risiko besteht, dass die Nabelschnur reißt, wenn Ihre Fruchtblase platzt. In diesem Fall kommt die Nabelschnur aus dem Mutterleib, bevor es das Baby tut.
Wie man ein Baby für die Geburt auf natürliche Weise in Position bringt
Wenn Sie Ihr Baby auf natürliche Weise in Position bringen wollen, ist die Schwerkraft Ihr bester Freund. Sie hilft dem Kind, dorthin zu gelangen, wo es sein muss.
Hier sind einige hilfreiche Tipps, wie das gelingen kann:
- Wenn Sie sich hinsetzen, versuchen Sie, Ihr Becken nach vorne, statt nach hinten zu richten.
- Verbringen Sie viel Zeit damit, auf einem Geburtsball zu sitzen.
- Wenn Sie bei Ihrer Arbeit viel sitzen müssen, achten Sie darauf, dass Sie den ganzen Tag über aktiv sind, und aufstehen, um sich zu bewegen.
- Achten Sie darauf, dass Ihre Hüften beim Sitzen immer höher sind als Ihre Knie.
- Versuchen Sie, täglich einige Minuten auf Händen und Knien zu gehen, als würden Sie den Boden schrubben.
- Keine Panik! Die meisten Babys bringen sich vor Beginn der Wehen in die richtige Position. Machen Sie sich, wenn möglich, nicht zu viele Sorgen.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit die folgenden Positionen: Tiefe Kniebeugen, das Überkreuzen der Beine, das Hochlagern der Füße beim Sitzen, das Zurücklehnen auf einem Sofa oder Sessel.
- Schlafen Sie auf der linken Seite, da dies das Baby dazu veranlasst, sich in die richtige Position zu bewegen, und Ihnen und dem Kind mehr Blutfluss ermöglicht.
- Schwimmen Sie mit dem Bauch nach unten, um das Baby zu ermutigen, sich nach unten zu bewegen.
- Machen Sie gegen Ende Ihrer Schwangerschaft viele Spaziergänge, vor allem, um die Schwerkraft bei Ihrem Baby zu unterstützen. Versuchen Sie dabei, Ihre Schultern nach hinten zu drücken, und zügig zu gehen.
Babys in Querlage
Der halbe, abgestützte Kopfstand ist eine Übung, die dabei hilft, sowohl eine Querlage als auch eine hintere Hinterhauptslage in die richtige Position zu bringen. Diese Übung ist äußerst effektiv, und sollte in den letzten Schwangerschaftswochen von der 34. bis 37. Woche durchgeführt werden.
Bücken oder beugen Sie sich zunächst über die Kante Ihrer Couch. Beginnen Sie vorsichtig, sich zuerst auf Ihre Hände zu stützen, und verlagern Sie dann langsam Ihr Gewicht auf Ihre Unterarme. Versuchen Sie, die Ellbogen und Hände festzuhalten. Lassen Sie Ihren Kopf nicht auf dem Boden ruhen, da dies zu einer Belastung Ihres Nackens führen kann. Ihre Hüften sollten ungefähr 25 bis 50 Zentimeter über Ihren Armen und Schultern sein, Ihr Bauch sollte von der Seite der Couch herunterhängen. Bleiben Sie in dieser Position, während Sie Ihr Kinn einklemmen, und lassen Sie Ihren Kopf fünf Minuten lang frei hängen. Nach Ablauf dieser fünf Minuten können Sie die Position vorsichtig etappenweise verlassen. Sie können sich an etwas festhalten, wenn Sie aufstehen. Wiederholen Sie diese Übung zweimal täglich.
Wenn Ihnen fünf Minuten zu lang sind, gehen Sie für 30 bis 60 Sekunden in diese Position. Nach Ablauf dieser Zeit kriechen Sie von der Seite der Couch, bringen ein Knie zum anderen, und setzen sich auf, um zu Atem zu kommen. Wiederholen Sie dann die Übung.
Babys in Steißlage
Eine der besten Übungen, die Sie durchführen können, damit sich Ihr Baby aus der Steißlage löst, ist eine Steißlagenkippe (Breech Tilt). Hierzu legen Sie ein Kissen an eine niedrige Kante gegen eine Couch oder einen Sitz. Legen Sie sich dann mit Hilfe Ihres Partners mit gesenktem Kopf und erhobenen Füßen hin. Nachdem Sie in dieser Position sind, massieren Sie sanft Ihren Bauch in einer kreisförmigen Abwärtsbewegung. Sie können auch einen in ein dünnes Tuch gewickelten Eisbeutel auf den Bauch legen, wo sich der Kopf Ihres Sprösslings befindet. Dies wird dazu beitragen, das Baby zu motivieren, sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen, wo es wärmer ist. Indem Sie Ihren Bauch massieren, wird das Kind dazu angeregt, sich leicht zu bewegen.
Sie können Ihren Partner auch über ein Pappröhrchen in der Nähe Ihres Schambeins mit dem Baby sprechen lassen. Dies kann Ihren Nachwuchs ermutigen, sich dem Geräusch zu nähern. Versuchen Sie, diese Position dreimal täglich für jeweils bis zu 20 Minuten einzunehmen.
Was Sie bedenken sollten
Wenn Ihnen zu irgendeinem Zeitpunkt während dieser Übungen schwindelig oder schlecht wird, oder Sie Krämpfe verspüren, hören Sie sofort auf. Sie könnten stürzen, was Sie unbedingt vermeiden sollten, um Ihr Baby zu schützen. Versuchen Sie niemals, das Kind manuell mit den Händen zu drehen, um es nicht zu gefährden. Ihr Arzt weiß am besten, was zu tun ist, wenn Ihr Nachwuchs in falscher Position liegt, und Sie bestmöglich auf die Geburt vorbereiten.