Luftverschmutzung kann sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken. Von Luftverschmutzung spricht man, wenn die in der Atmosphäre enthaltene Luft übermäßig viele natürliche sowie künstliche Giftstoffe und Allergene enthält. Verschmutzte Luft kann in zwei Bereichen auftreten: im Innen- sowie im Außenbereich.
Im Außenbereich
Zu den im Außenbereich anzutreffenden Verschmutzungen, die die externe Umwelt beeinträchtigen, gehören Stoffe wie Abgase, Ozon, Tabakrauch und Verbrennungsgase.
Im Innenbereich
Zu den Verschmutzungen, die im Innenbereich auftreten, zählen Hausstaub, Allergene, verschiedene Haushaltsprodukte mit potentiell schädlichen Chemikalien, geruchlose Gase wie Kohlenmonoxid und Radon, sowie Zigarettenrauch.
Potentielle Gefahren für die Gesundheit
Der Kontakt mit jeglicher Art von Luftverschmutzung (vor allem über einen längeren Zeitraum) kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Unmittelbar sind die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem betroffen, wodurch die Atmung und Durchblutung massiv beeinträchtigt werden. Zudem kann längerer Kontakt mit Giftstoffen das Immunsystem schwächen, und Betroffene anfälliger für Infektionen der oberen Atemwege sowie für schwerere Krankheiten wie Krebs machen.
Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Schwangerschaft
Luftverschmutzung ist für jeden schädlich. Mediziner sind sich jedoch darin einig, dass Schwangere und Babys im Mutterleib einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, unter den schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu leiden, und das aus verschiedenen Gründen.
Folgen für schwangere Frauen
Luftverschmutzung kann sich auf werdende Mütter folgendermaßen auswirken:
- Asthma – Bei Asthma handelt es sich um eine Reizung der inneren Lunge, die zu Symptomen wie Pfeifatmung, Husten, Atemproblemen und massiver Schleimproduktion führt. Normalerweise wird diese Krankheit durch Medikamente in Schach gehalten, wobei akute Anfälle oft sofortige medizinische Hilfe erfordern. Asthma ist aus mehreren Gründen für schwangere Frauen ganz besonders gefährlich. Zunächst kann Asthma Präeklampsie auslösen bzw. verschlimmern, (schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck). Bleibt eine Präeklampsie undiagnostiziert oder unbehandelt, kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Zudem sind Babys schwangerer Asthmatikerinnen einem größeren Risiko ausgesetzt, Sauerstoffmangel zu erleiden, was potentiell lebensbedrohliche Folgen haben kann.
- Fruchtbarkeitsprobleme – Forschungen zeigen, dass chronischer Kontakt mit verschmutzter Luft zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann. Darüber hinaus deuten diese Studien an, dass eine verschmutzte Atmosphäre auch das Risiko von Fehlgeburten erhöhen kann.
Folgen für Kinder im Mutterleib
Luftverschmutzung kann folgende Auswirkungen auf ungeborene Babys haben:
- Autismus – Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung, und dem Auftreten von frühkindlichem Autismus.
- Geburtsfehler – Babys schwangerer Frauen, die große Mengen an verschmutzter Luft einatmen, können ein erhöhtes Risiko für Geburtsfehler aller Art aufweisen. Diese Defekte können die körperliche, soziale und geistige Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.
- Geringes Geburtsgewicht – Studien haben gezeigt, dass Luftverschmutzung ein sehr gewichtiger Faktor bei Kindern mit ungewöhnlich niedrigem Geburtsgewicht ist. Dadurch kann sich die Entwicklung des Kindes verzögern, und ein höheres Risiko für zahlreiche, gesundheitliche Probleme entstehen.
- Frühgeburten – Eine schwedische Studie kam zu dem Schluss, dass fast 20 Prozent aller Frühgeburten auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Kinder, die zu früh geboren werden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit Krankheiten zu infizieren, und Entwicklungsstörungen zu zeigen.
Vorsichtsmaßnahmen für schwangere Frauen
Leben heißt atmen. Es ist daher faktisch unmöglich, jede Form von Luftverschmutzung zu vermeiden. Es gibt jedoch einige mögliche Vorsichtsmaßnahmen, die werdende Mütter treffen können, um die mit der Luftverschmutzung verbundenen Gefahren für sich selbst und das Kind im Bauch zu reduzieren:
Zu diesen Vorsichtsmaßnahmen zählen u.a.:
- So oft wie möglich drinnen bleiben – In geschlossenen Räumen besteht eine geringere Gefahr, sich Verschmutzungen auszusetzen.
- Luft reinigen – Werdenden Müttern wird empfohlen, die Luft, die sie einatmen, zu säubern. Dies kann durch den Kauf und die Einrichtung einer Luftreinigungsanlage erreicht werden. Solche Maschinen sind besonders wirksam bei der Reinigung der Luft von Innenraumverschmutzungen wie Allergenen und Zigarettenrauch.
- Kontakt mit bekannten Giftstoffen vermeiden – Mediziner raten schwangeren Frauen dringend dazu, alle Aktivitäten zu vermeiden, die einen Kontakt mit bekannten Giftstoffen mit sich bringen, wie Streichen oder industrielle Reinigung. Wenn dies dennoch unbedingt erforderlich ist, sollten derartige Tätigkeiten lediglich in gut gelüfteten Räumlichkeiten stattfinden.