Clusterfeeding ist eine Zeit, in der Ihr Baby innerhalb weniger Stunden viele kurze Stillzeiten einfordert. Das ist normal, und tritt häufig in den ersten Tagen des Stillens auf. Clusterfeeding kann eine Herausforderung sein, lässt sich aber meistern.
Was ist Clusterfeeding?
Ein Säugling möchte normalerweise alle zwei bis drei Stunden gestillt werden, was insgesamt acht bis zwölf Stilleinheiten innerhalb von 24 Stunden bedeutet. Im Fall von Clusterfeeding wird ein Baby jedoch innerhalb dieses Zeitfensters häufiger gefüttert, zum Beispiel jede Stunde oder sogar noch häufiger. Ihr Nachwuchs kann in diesen Zeiten auch reizbar sein, was bei frischgebackenen Eltern nicht selten zu Müdigkeit und Frustration führt. Auch wenn es unbequem ist, sind diese Fütterungen für Ihr Baby und Ihre Milchproduktion unerlässlich.
Warum wollen Babys öfter gestillt werden?
Häufiger tritt Clusterfeeding am späten Nachmittag oder frühen Abend auf. Dieses Phänomen kann jedoch zu jeder Tageszeit auftreten, und ist normalerweise auf die ersten drei Lebensmonate beschränkt. Es gibt keinen genauen Grund für Clusterfeeding, Experten glauben jedoch, dass es dazu beiträgt, die Milchproduktion der Mutter zu verbessern. Es kann sein, dass Ihr Kind mehr Milch sucht und häufiger trinkt, um die Milchversorgung zu verbessern.
Hier sind einige andere Gründe, warum Clusterfeeding auftreten kann:
- Vorbereitung auf einen längeren Schlaf. Wenn es vor dem Zubettgehen auftritt, liegt dies vielleicht daran, dass manche Babys es vorziehen, über ein paar Stunden lang Milch aufzunehmen, bevor sie länger schlafen.
- Der Milchfluss ist nachts langsamer. Einige Babys möchten länger oder öfter trinken, um satt zu werden, da der Milchfluss langsamer ist.
- Ein Wachstumsschub. Ihr Kind erlebt möglicherweise einen Wachstumsschub, da es in den ersten Monaten schnell wächst. Dies bedeutet, dass Sie es öfter stillen müssen. Wachstumsschübe treten normalerweise im Alter von drei, sechs und acht Wochen auf.
- Sie brauchen Beruhigung. Stillen bietet Ihrem Baby Wohlbehagen. Muttermilch enthält Hormone, die dazu beitragen, den Tagesrhythmus Ihres Babys zu verbessern. Nachts sucht Ihr Sprössling möglicherweise nur nach Trost, damit er besser schläft.
- Es kommt zu einem Entwicklungsschub. Ähnlich wie Wachstumsschübe, machen Babys auch Entwicklungsschübe durch. Diese werden auch als Sprünge bezeichnet. Sie entstehen, wenn das Kind neue emotionale und soziale Fähigkeiten erwirbt.
- Ihr Baby ist krank, durstig oder zahnt. Wenn Ihr Baby krank ist, sucht es möglicherweise nach Trost, den das Stillen bietet. Dabei kann sich das Kind enstpannen, und weiß, dass alles gut wird. Dies ist ein Pluspunkt, da Muttermilch mit Antikörpern gefüllt ist, die Ihrem Nachwuchs helfen, Krankheiten zu bekämpfen, und jene Schmerzen zu lindern, unter denen es leidet.
Wachstumsschübe
Ihr Baby wird in seinem ersten Lebensjahr viele Wachstumsschübe durchmachen. Dies kann dazu führen, dass es länger und häufiger an der Brust trinken möchte. Diese Schübe treten normalerweise auf, wenn das Kind drei Wochen, sechs Wochen, drei Monate und sechs Monate alt ist. Es kann jedoch völlig unterschiedlich sein, da jedes Baby anders ist. Ein Wachstumsschub dauert in der Regel einige Tage.
Wachsen bedeutet harte Arbeit für Ihren Sprössling, daher kann er in dieser Zeit etwas empfindlicher sein. Das ist der Grund, warum Sie möglicherweise häufiger stillen müssen. Stillen trägt dazu bei, das Baby für die harte Arbeit, die sein Körper leistet, zu belohnen, und zu ernähren. Es mag sich so anfühlen, als würden Sie und Ihr Nachwuchs sich in diesem Zeitraum nie voneinander trennen, aber diese Zeit wird nicht ewig dauern.
Clusterfeeding kann dazu beitragen, Ihre Milchversorgung zu verbessern, und in dieser Zeit den Bedürfnissen Ihres Babys gerecht zu werden. Angebot und Nachfrage: Sobald sich Ihr Angebot erhöht, müssen Sie möglicherweise nicht mehr lange mit dem Clusterfeeding fortfahren.
Während dieser Zeit sind Sie womöglich hungriger oder durstiger. Folgen Sie also den Hinweisen Ihres Körpers. Wenn sich Ihre Milchmenge erhöht, wird Ihr Körper wahrscheinlich mehr Nahrung und Wasser benötigen, um die zusätzliche Arbeit zu unterstützen, die Sie leisten.
Woher weiß ich, dass mein Baby mehr braucht?
Durch Clusterfeeding kann Sie Ihr Baby wissen lassen, dass es mehr Milch benötigt. Indem Sie es häufiger stillen, können Sie Ihrem Körper mitteilen, dass er mehr Milch produzieren soll. Wenn Sie Ihr Kind stillen, wenn es hungrig ist, sollten Sie es mit ausreichend Milch versorgen. Wenn Sie jedoch befürchten, dass Ihr Sprössling nicht genug davon bekommt, sollten Sie auf einige Dinge achten:
- Ihr Baby nimmt nicht zu.
- Ihr Baby macht keine Windeln nass oder voll.
- Ihr Baby ist nach dem Stillen nicht zufrieden.
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, wenden Sie sich am besten an Ihren Kinderarzt oder Stillberater.
Clusterfeeding bei Säuglingen, die mit Folgemilch gefüttert werden
Normalerweise tritt das Phänomen Clusterfeeding nur bei gestillten Babys auf, in seltenen Fällen jedoch auch bei Babys, die mit Bröselmilch ernährt werden. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Milchpulver oder abgepumpte Muttermilch zur Hand haben, und folgen Sie den Hinweisen Ihres Kindes.
Tipps zum Umgang mit Clusterfeeding
Clusterfeeding kann überwältigend sein, besonders wenn Sie zum ersten Mal Eltern sind. Stillen ist eine schöne Erfahrung, aber nicht immer einfach.
Hier sind ein paar Maßnahmen, die Sie treffen können, um diese Phase zu meistern:
- Akzeptieren Sie das Chaos. Seien Sie darauf gefasst, dass Ihr Baby oft gestillt werden will. Beruhigen Sie sich damit, dass Ihr Kind vollkommen gesund ist, und einfach wächst. Versuchen Sie, daran zu denken, dass diese Zeit vorbeigehen wird. Nutzen Sie sie, um die zusätzlichen Momente zu genießen, die Sie mit Ihrem Baby verbringen, und versuchen Sie, das Beste daraus zu machen.
- Richten Sie sich eine Stillstation ein. Sie verbringen viel Zeit mit dem Stillen oder Füttern Ihres Babys. Richten Sie im Haus einen komfortablen Bereich ein, um den Aufenthalt angenehmer zu gestalten. Halten Sie Snacks, Wasser, ein gutes Buch und Ihr Handyladegerät bereit. Auf diese Weise müssen Sie nicht ständig aufstehen wärhrend des Stillens.
- Bitten Sie um Hilfe. Clusterfeeding kann es unmöglich machen, alles zu erledigen. Lassen Sie sich von anderen helfen, wenn es um Kochen, Hausarbeit oder andere Dinge geht. Ihre Familie und Freunde möchten Ihnen sicher gerne helfen, wenn Sie gerade ein Baby bekommen haben. Schlimmstenfalls kann das Geschirr auch einfach etwas warten.
- Vergessen Sie nicht Ihre Brustwarzen. Wenn Sie länger stillen oder abpumpen, werden Ihre Brustwarzen wahrscheinlich gereizt sein und schmerzen. Tragen Sie Muttermilch, Brustwarzencreme oder Lanolin auf, um zusätzliche Feuchtigkeit und Schutz zu erhalten. Sie können auch Bio-Bambus-Stilleinlagen verwenden, die bei rissigen, wunden oder aufgescheuerten Brustwarzen Linderung verschaffen.
- Vergessen Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse. Es kann leicht passieren, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse vergessen, wenn Sie sich um ein Neugeborenes kümmern. Sie brauchen Schlaf, Essen, Wasser und Ruhe. Stellen Sie sicher, dass Sie schlafen, wenn Ihr Baby schläft, und nehmen Sie sich Zeit für sich. Bitten Sie Ihren Partner oder einen Freund, ein paar Stunden auf Ihren Sprössling aufzupassen, damit Sie sich hinausschleichen und ein ungestörtes Nickerchen oder Besorgungen machen können. Stellen Sie sicher, dass Sie genug Muttermilch abgepumpt haben, und diese bei Bedarf bereit steht!
- Probieren Sie neue Stillpositionen aus. Dies wird für etwas Abwechslung sorgen. Auf diese Weise verharren Sie nicht stundenlang in der gleichen Position. Wechseln Sie öfter die Position, z.B. in eine seitliche oder entspannte Haltung, um sich etwas auszuruhen.
- Seien Sie geduldig. Jedes Baby ist anders. Sie werden in Ihre neue Routine finden und merken, wie Sie diese mit der Zeit am besten meistern. Auch wenn es scheint, als ob Clusterfeeding niemals endet, wird diese Zeit innerhalb weniger Monate vergehen. Seien Sie nachsichtig, und vergessen Sie Ihre To-Do-Liste. Genießen Sie diesen neuen Lebensmabschnitt mit Ihrem Wonneproppen, denn er vergeht wie im Flug.
Fazit
Sie haben vielleicht das Gefühl, dass diese Phase ewig dauert, dennoch ist Clusterfeeding ganz normal, und nur vorübergehend. Bevor Sie es merken, werden Sie diese zusätzliche Zeit vermissen, die Sie mit Ihrem Baby verbringen. Stillen ist nicht immer einfach, doch Sie helfen Ihrem Kind damit, gesund zu bleiben und gut heranzuwachsen.