Gastautorin: Mia Johnson
Bei einer Bauchdeckenstraffung handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, der dabei hilft, die Bauchdecke zu glätten, indem überschüssiges Fett und zu viel Haut entfernt, sowie die Muskeln gestrafft werden. Die optimalsten Kandidatinnen für eine sog. Abdominoplastik sind Nicht-Raucherinnen, die körperlich in Form sind und ein stabiles Körpergewicht haben. Zudem müssen Fettansammlungen oder schlaffe Haut vorhanden sein, die sich durch Ernährung und Sport nicht entfernen lassen.
Eine Abdominoplastik ist auch bei fettleibigen Menschen angebracht, deren Haut an Elastizität verloren hat, oder bei Frauen, deren Haut und Muskeln unter der Schwangerschaft gelitten haben. Viele Frauen unterziehen sich vor allem nach einer Geburt oder starkem Gewichtsverlust einer Bauchdeckenstraffung.
Eine Bauchdeckenstraffung ist keine Schande
Dass die Australier eine Schwäche für Schönheitschirurgie haben, ist kein Geheimnis. Sie ist dort so beliebt, dass die Anzahl von Eingriffen pro Kopf jene der Vereinigten Staaten längst übertroffen hat.
2017 wurden rund 500.000 kosmetische Eingriffe durchgeführt, darunter rund 20.000 Brust-OPs, 30.000 Fettabsaugungen, und Botox-Injektionen im Wert von 350 Millionen Dollar.
Der Eingriff
Eine Abdominoplastik wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei werden zwei Einschnitte vorgenommen, einer am Hüftknochen an einer Seite des Körpers, in der Nähe des Schambereichs, ein weiterer um den Bauchnabel herum. Die Haut wird anschließend von den Bauchmuskeln abgetrennt.
Die Bauchmuskeln werden zusammengedrückt und so zusammengenäht, dass die Taille schlanker und der Bauch straffer wirken. Die abgetrennte Haut wird in Folge über die gestrafften Muskeln gezogen, wobei überschüssige Haut abgetrennt wird. Der Bauchnabel wird an einer natürlich wirkenden Stelle wieder angenäht. Die Einschnitte werden anschließend geschlossen und ein steriler Verband über dem operierten Bereich angebracht. Der Eingriff nimmt ca. zwei bis fünf Stunden in Anspruch.
Zum Abnehmen ungeeignet
Auch wenn manche Patientinnen durch den Eingriff ein paar Pfunde verlieren, sollte eine Bauchdeckenstraffung nur bei bereits vorhandenem Idealgewicht durchgeführt werden. Bauchdeckenstraffungen sind nicht etwa zum Abnehmen gedacht, sondern nur dazu, um dem Bauch den letzten Feinschliff zu geben.
Auch Schwangerschaftsstreifen können durch Bauchdeckenstraffungen nicht direkt behandelt werden. Da die Haut nach unten gezogen wird, können Dehnungsstreifen aber verschoben, abgesenkt oder möglicherweise entfernt werden, sofern sie Teil der unteren überschüssigen Haut sind.
Die verschiedenen Arten von Bauchdeckenstraffungen
Ihr plastischer Chirurg wird Ihnen jene Art von Eingriff empfehlen, die das gewünschte Ergebnis bringt, das natürlich wirkt und möglichst wenig Vernarbung mit sich bringt.
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Leichte Bauchdeckenstraffung: verschönert den Unterbauch mithilfe eines unkomplizierten Eingriffs
Bei dieser Technik wird ein einziger Einschnitt direkt über dem Schambereich durchgeführt, schlaffe Muskeln gestrafft, die „Taschen“ geglättet und überschüssige Haut entfernt, um die Bauchwand zu glätten.
Eine einfache Bauchdeckenstraffung hinterlässt nur eine Narbe in Form einer dünnen, waagrechten Linie, die lediglich ein paar Zentimeter lang ist. Die Vorteile einer einfachen Bauchdeckenstraffung bestehen darin, dass der Eingriff kürzer und nicht so invasiv ist, Sie sich von dem Eingriff schneller erholen, und am Ende einen flacheren, schlankeren Bauch haben, der in Badeanzügen und enger Kleidung besser wirkt als vorher.
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Klassische Bauchdeckenstraffung: verschönert Ober- und Unterbauch
Über dem Venushügel wird ein waagrechter oder u-förmiger Einschnitt durchgeführt, überschüssige Haut entfernt, und die Bauchmuskeln gestrafft. In manchen Fällen wird ein zweiter Einschnitt um den Bauchnabel durchgeführt, um überschüssige Haut oberhalb des Bauchnabels zu beseitigen, und möglichst natürlich wirkende Ergebnisse zu erzielen.
Die Narbe, die Sie aus einer klassischen Bauchdeckenstraffung mitnehmen, ähnelt jener einer einfachen Bauchdeckenstraffung, fällt aber meist länger aus, von einem Hüftknochen zum anderen. Sie lässt sich aber in der Regel gut durch die Unterwäsche verdecken. Der Vorteil eines solchen Eingriffs ist, dass der Bauch wesentlich flacher und glatter wirkt, es kaum zu Dehnungsstreifen kommt, und Sie es in Hosen und Röcken wesentlich bequemer haben.
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Erweiterte Bauchdeckenstraffung: verschönert Ober- und Unterbauch sowie die Flanken
Eine erweiterte Bauchdeckenstraffung erfordert zwar einen größeren Einschnitt, jedoch wird dabei überschüssige und herabhängende Haut im vorderen Bauchbereich und den Seiten entfernt, sowie die Bauchdecke gestrafft.
Die dabei entstehende Narbe kann durch die Kleidung und die meisten Badeanzüge verdeckt werden, bei manchen Patientinnen bleibt sie jedoch sichtbar. Für eine verbesserte Körperform nehmen einige Frauen dies jedoch gerne in Kauf.
Voraussichtliche Erholungsdauer
Sie sollten eine ausreichende Erholungszeit einplanen, um sich von einem solchen Eingriff zu regenerieren, und bestimmte Lebensbereiche für eine Zeit lang ruhen lassen. Achten Sie darauf, dass Sie die nötigen Vorkehrungen treffen und gut vorbereitet in die Erholungsphase gehen.
Einige Tage nach dem Eingriff werden die Drainagen noch in der OP-Wunde belassen. Man wird Ihnen beibringen, wie Sie richtig damit umgehen, und diese korrekt leeren. Solange die Drainagen nicht entfernt sind, werden Sie Antibiotika und Blutgerinnungshemmer einnehmen müssen.
Den Bauchverband werden Sie rund 6 Wochen lang tragen müssen. Dieser hilft dabei, Flüssigkeitsansammlungen zu vermeiden, und stützt Ihren Bauch.
Die Erholungsdauer beträgt zwar bei einer einfachen Bauchdeckenstraffung nicht ganz so lange, jedoch sollten Sie dennoch mindestens zwei Monate lang starke körperliche Anstrengungen vermeiden. Dazu gehören alle anstrengenderen Sportarten sowie jegliches Heben von schweren Gegenständen.
Die Wahl des richtigen Schönheitschirurgen
Wenn Sie einen schönheitschirurgischen Eingriff in Erwägung ziehen, ist der wichtigste Punkt die Entscheidung für den richtigen Arzt, der den Eingriff durchführen soll. Bauchdeckenstraffungen erfordern viel Erfahrung und eine spezielle Ausbildung, um ein erfolgreiches und sicheres Ergebnis zu garantieren. Bei dem Gespräch mit Ihrem Schönheitschirurgen sollten Sie erfragen, wie viele erfolgreiche Bauchdeckenstraffungen er bereits vorgenommen hat, und wie häufig er einen solchen Eingriff durchführt.
Achten Sie auch darauf, dass der Arzt über die nötige Ausbildung verfügt, und idealerweise auch eine Zertifizierung hat. Diese stellt sicher, dass die Praxis seriös und auf höchstem medizinischem Niveau arbeitet. Nur wenn Sie sich für einen qualifizierten Arzt auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie entscheiden, können Sie sicher sein, dass der Arzt auch über die nötigen Kenntnisse verfügt, und der Eingriff in einer allen geltenden Standards entsprechenden Einrichtung erfolgt.
Sehen Sie sich am besten auch Vorher-Nachher-Fotos an, und achten Sie besonders auf die Ergebnisse bei Patientinnen, deren Körperbau Ihrem eigenen ähnelt. Auf diese Weise können Sie sich ein besseres Bild vom ästhetischen Feingefühl des Chirurgen machen.
Worauf Sie sich nach einer Abdominoplastik einstellen müssen
Ihr Chirurg bzw. das medizinische Personal wird Sie eingehend darüber informieren, was Sie für eine richtige Erholung beachten müssen.
Man wird Sie über folgende Dinge aufklären:
- wie Sie Ihre Wunden und Drainagen richtig pflegen
- worauf Sie in Sachen Infektionen und allgemeiner Gesundheit achten müssen
- was Sie in Bezug auf körperliche Bewegung vermeiden müssen, damit Ihre OP-Wunden nicht aufreißen
- wann Sie zu einer Nachuntersuchung müssen
- wie lange Sie den Bauchdruckverband tragen müssen
- wie lange Sie ruhen müssen
- was Sie essen bzw. nicht essen dürfen
Sie werden jemanden brauchen, der Sie aus dem Krankenhaus holt und nachhause fährt, und Ihnen in den ersten Tagen nach dem Eingriff zur Seite steht. 48 Stunden nach Abnahme der Drainage können Sie Ihre erste Dusche nehmen.
Man wird Ihnen ein Antibiotikum verschreiben, und Sie werden Medikamente bekommen, die Sie auf die Haut auftragen sollen. Sofern Ihr Chirurg nichts Gegenteiliges sagt, sollten Sie keine aspirinhaltigen Arzneien einnehmen.
Sollten Sie Schmerzmittel einnehmen, ist Alkohol Tabu, und auch Nikotin sollten Sie mindestens zwei Monate lang in jeder Form vermeiden. Rauchen kann den Heilungsprozess verlangsamen und Komplikationen hervorrufen.
Risiken einer Bauchdeckenstraffung
Neben den üblichen Risiken, die ein chirurgischer Eingriff und eine Vollnarkose mit sich bringen, bestehen bei einer Abdominoplastik folgende Gefahren:
- Asymmetrien
- Vernarbung
- Hautschlaffheit
- Taube Hautstellen
- Schlechte Operationsergebnisse
Bauchdeckenstraffungen sind nicht für jeden das Richtige, und das ist auch in Ordnung. Dabei handelt es sich oft um eine langwierige und schmerzhafte Angelegenheit. Nehmen Sie sich also vor, sich jeden Tag etwas mehr zu erholen, wenn Sie von Ihrem Eingriff völlig genesen wollen. Falls Sie sich für eine Bauchdeckenstraffung entscheiden, achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Chirurgen im Vorfeld alle möglichen Fragen und Unklarheiten klären.
Mia Johnson ist Autorin mit zehnjähriger Erfahrung im Bereich Journalismus. Sie hat zahlreiche Artikel zum Thema Gesundheit, Fitness und Life-Style verfasst. Geboren in Melbourne, wohnt sie mittlerweile mit ihren drei Hunden in Sydney, wo sie ihr Leben mit Schreiben und der Pflege ihres 83 m² großen Gartens verbringt.