Sollten Sie sich um den Genuss von Salz und Koffein während der Schwangerschaft Sorgen machen? Experten gehen davon aus, dass ein übermäßiger Genuss sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind nachteilig beeinflusst.
85% der Amerikaner trinken mindestens ein koffeinhaltiges Getränk pro Tag. Auch in anderen Ländern ist dieses Aufputschmittel ein beliebtes Getränk. So gönnen sich etwa 73 Prozent der Deutschen täglich eine Tasse Kaffee. Während einer durchschnittlichen neunmonatigen Schwangerschaft sind das 280 Portionen! Auch ein hoher Salzkonsum ist die Schattenseite unserer modernen Ernährung. Zu viel Salz kann für die werdende Mutter jedoch zum Problem werden.
Um eine gesunde Schwangerschaft zu erleben, sollten Frauen weniger Salz und Koffein zu sich nehmen, als sie es gewohnt sind. Aber ist auch schon eine geringe Menge dieser kulinarischen Köstlichkeiten gefährlich?
Koffein während der Schwangerschaft
Ärzte raten Frauen häufig zu Vorsicht, wenn es um die Einnahme rezeptfreier Medikamente während der Schwangerschaft geht, insbesondere während des kritischen ersten Trimesters. Man vergisst leicht, dass auch Koffein ein Arzneimittel ist. Als Stimulant erhöht es den Blutdruck und die Herzfrequenz. Zu viel Koffein im Körper kann zu Herzrasen führen.
Koffein ist zudem ein Diuretikum, d.h. der Körper verliert Flüssigkeiten, die eine Schwangere besser im Körper behalten sollte. In Folge kann es zu Dehydrierung und Müdigkeit kommen. Eine dänische Studie hat herausgefunden, dass bei schwangeren Frauen, die große Mengen Koffein zu sich nahmen (etwa 8 Tassen Kaffee täglich), ein höheres Risiko für eine Fehlgeburt bestand. Die Gefahr bezog sich allerdings nur auf das in Kaffee vorkommende Koffein.
Während der Körper eines erwachsenen Menschen die Fähigkeit besitzt, Koffein zügig abzubauen, ist der ungeborene Nachwuchs dazu nicht in der Lage. Koffein bleibt bei Babys für einen längeren Zeitraum im Blutkreislauf. Die daraus resultierenden Symptome sind die gleichen wie für die Mutter: eine gefährlich hohe Herzfrequenz und der Verlust von Körperflüssigkeiten.
Achten Sie auf Ihren Koffeinkonsum
Studien haben gezeigt, dass die meisten Menschen ihr Koffein am liebsten flüssig einnehmen: Über 95% der jährlichen Einnahmen ergeben sich aus koffeinhaltigen Getränken. Da viele Menschen typischerweise nur auf Pralinen und Kaffee verzichten, sind sich werdende Mütter oft nicht im Klaren darüber, dass Koffein häufig auch in Form von Softgetränken, Tees oder Energy-Drinks aufgenommen wird. Ebenso wissen sie oft nicht, dass Koffein häufig in rezeptfreien Medikamenten enthalten ist.
Wie viel ist zu viel? Die meisten Gesundheitsexperten raten dazu, Koffein während der Schwangerschaft komplett zu streichen. Viele Frauen finden dies jedoch sehr schwierig, da Koffein ein suchterregendes Mittel ist. Wenn Kaffee zum alltäglichen Leben dazugehört, kann ein plötzlicher Verzicht zu Entzugserscheinungen führen. Trotzdem: Um sich selbst und ihr Kind zu schützen, sollten schwangere Frauen versuchen, wenn möglich komplett darauf zu verzichten.
Salz während der Schwangerschaft
Anders als Koffein, ist Salz ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Da Frauen während der Schwangerschaft mehr Flüssigkeiten im Körper zurückhalten, benötigen sie normalerweise etwas mehr Natrium als im nicht-schwangeren Zustand. Genau wie eine zu geringe Menge an Salz, kann auch zu viel Salz problematisch werden.
Während das Anschwellen von Händen, Füßen und Beinen zu den üblichen Symptomen einer Schwangerschaft zählen, kann ein zu hoher Salzkonsum das Anschwellen verstärken. Gleichzeitig kann zu viel Salz dazu führen, dass der Körper Kalzium verliert. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Präeklampsie, eine gefährliche, durch die Schwangerschaft verursachte Form der Hypertonie.
Achten Sie auf Ihren Salzkonsum
Genauso wie die Verfolgung des Koffein-Konsums, kann sich auch die Identifizierung eines zu hohen Salzgehalts als unerwartet schwierig gestalten. Viele Lebensmittel enthalten hohe Natrium-Werte, obwohl Sie es gar nicht erwarten würden. Das sind beispielsweise Frühstückscerealien, Gemüsesäfte und zahlreiche Gewürze. Wie viel ist zu viel? Die Empfehlung lautet 2.400 mg (etwa ein Teelöffel) Salz pro Tag.
Viele Mineralien und auch Arzneimittel, die für Nicht-Schwangere vollkommen okay sind, können während einer Schwangerschaft Probleme für Mutter und Fötus bedeuten. Sie sollten sich in dieser Zeit sehr bewusst ernähren. Da beide Stoffe den Flüssigkeitshaushalt Ihres Körpers beeinflussen, sollten Sie während Sie guter Hoffnung sind, auf Koffein so gut es geht verzichten und auf Ihren Salzkonsum achten.