Stillhütchen sind für frischgebackene Mütter oft äußerst hilfreich. Dabei handelt es sich um synthetische Vorrichtungen, die von der Frau während des Stillens über die Brustwarzen gestülpt werden.
Der Zweck von Stillhütchen
Normalerweise werden Stillhütchen von Frauen verwendet, die Probleme haben, ihr Baby beim Stillen richtig anzulegen. Meist werden sie auch dann empfohlen, wenn Probleme wie wunde Brustwarzen oder leichte, stillbedingte Verletzungen vorliegen. Wunde Brustwarzen können leicht Blasen bilden, die, sofern sie nicht behandelt werden, Infektionen hervorrufen können. Meist sind Mediziner jedoch der Meinung, dass Stillhütchen nur dann eingesetzt werden sollten, wenn alle anderen Möglichkeiten für natürliches Stillen ausgeschöpft sind.
Die Vorteile
Auch wenn in der medizinischen Fachwelt viele davon ausgehen, dass Stillhütchen immer nur der letzte Ausweg bleiben sollten, sind dieselben Experten der Ansicht, dass der wichtigste Faktor immer noch darin besteht, eine gute Ernährung des Säuglings sicherzustellen.
Mögliche Nachteile
Stillhütchen haben oft mehrere potentielle Nachteile:
- Verstopfung der Milchkanäle – Wird das Hütchen nicht richtig angelegt, kann es bei der Mutter zu einer Verstopfung der Milchkanäle kommen, die oft einen medizinischen Eingriff erfordert.
- Erhöhtes Infektionsrisiko – Kommt es zu einem sog. unzureichenden Milchtransfer, kann sich eine Mastitis bilden, eine schwere Entzündung des Brustwarzengewebes.
- Unzureichendes Stillen – Wird das Stillhütchen nicht richtig angelegt, bekommt das Baby oft nur unzureichend Milch, was wiederum zu Unterernährung und Entwicklungsstörungen führen kann.
- Abstillprobleme – Die Verwendung eines Stillhütchens kann das Abstillen erschweren.
Die Wahl des passenden Produkts
Größe und Form des Stillhütchens hängen von Größe, Form und Kontur der weiblichen Brust ab. Stillhütchen werden meist aus zwei verschiedenen Materialien hergestellt: Silikon oder Gummi. Stillexpertinnen empfehlen eher die Ausführung aus Silikon, auch wenn die Gummiausführung ebenso funktionieren kann.
Vorsichtsmaßnahmen
Um sicherzustellen, dass das Stillhütchen richtig angelegt wird und funktioniert, wird meist zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen geraten:
- Die Milchdosis des Babys überprüfen – Normalerweise uriniert ein gut ernährter Säugling innerhalb von 24 Stunden mindestens sechsmal und hat dreimal Stuhlgang. Entsprechend sollten Sie die Windeln dahingehend prüfen, ob diese Ausscheidungen auch stattfinden.
- Brustweichheit – Nach dem Stillen mit einem Stillhütchen sollten sich Milchdrüsen weich anfühlen. Ist das nicht der Fall, bekommt das Baby möglicherweise nicht genug Milch.
- Schlucken des Babys – Säuglinge, die ausreichend gestillt werden, schlucken während des Stillens regelmäßig. Das deutet darauf hin, dass das Kind Milch einsaugt.
Abstillen
Das Abstillen kann sich mit einem Stillhütchen als schwierig erweisen. Dieser Prozess kann aber durchaus auch schneller und reibungsloser ablaufen, sofern die Mutter ihren Körper in Richtung Baby zugewandt hält, wartet, bis das Kind den Mund öffnet, bevor sie das Stillhütchen anlegt, regelmäßig stillt, das Baby währenddessen wiegt oder sonst leicht bewegt, und sofort mit dem Stillen aufhört, sobald der Säugling gereizt wird.