Werdende Mütter bekommen oft Panik, wenn sie daran denken, welche Schmerzen Wehen verursachen können. Aus diesem Grund entscheiden sich viele für eine Epiduralanästhesie als bevorzugte Methode, um Schmerzen während der Geburt zu lindern. Bevor Sie nach einer Epiduralanästhesie verlangen, sollten Sie etwas mehr über diese Methode erfahren und über die verschiedenen Verfahren der Schmerzlinderung. Schließlich sollte jeder Eingriff gut überlegt sein.
Was ist eine Epiduralanästhesie?
Eine Epiduralanästhesie ist eine örtliche Betäubung, die nur einen bestimmten Abschnitt des Rückens, den Epiduralraum betäubt. Dabei sitzt die Gebärende leicht gebückt oder liegt auf der Seite. Wichtig ist, dass sie sich entspannt und nicht verkrampft, da sonst Schmerzen entstehen, wenn die Nadel eingeführt wird. Zunächst erfolgt die Desinfizierung und lokale Betäubung der Einstichstelle. Danach wird über eine Hohlnadel ein kleiner, dünner Schlauch in den Epiduralraum eingeführt. Über diesen Katheter wird das schmerzstillende Mittel verabreicht, das die Nervenimpulse in der Wirbelsäule blockiert, die die untere Körperregion taub machen. Dieser Katheter bleibt solange an der Stelle, bis das Baby geboren wird, sodass bei Bedarf immer wieder Schmerzmittel nachgespritzt werden können. Eine PDA darf nur von einem Anästhesisten oder dem dafür qualifizierten, medizinischen Personal durchgeführt werden. Diese lokale Betäubung wird häufig in Verbindung mit anderen Schmerzmitteln durchgeführt.
Es gibt drei unterschiedliche Arten einer Epiduralanästhesie: Herkömmliche PDA, Spinalanästhesie und CSE (eine Kombination aus Spiral- und Epiduralanästhesie), die auch als „Walking PDA“ bezeichnet wird. Der Unterschied besteht in der Art der Verabreichung und den beigefügten Medikamenten. Bei einer normalen Epiduralanästhesie erfolgt die Injektion von Schmerzmitteln zwischen die Wirbel und Rückenmarksflüssigkeit. Diese Art der Betäubung wirkt normalerweise nach etwa 10 bis 15 Minuten und dauert relativ lange an. Bei einer Spinalanästhesie wird das Mittel direkt in die Rückenmarksflüssigkeit injiziert. Dieser Schritt ist auch ein Bestandteil einer „Walking PDA.“ Darunter versteht man eine standardisierte niedrig dosierte Epiduralanästhesie, die vor allem in den USA weit verbreitet ist und eine Schmerzlinderung verspricht, bei der die Schwangere noch etwas Gefühl in den Beinen verspürt. Sie kann im Gegensatz zur klassichen PDA das Bett verlassen und sich etwas bewegen. Grundsätzlich kommt eine PDA für jede Gebärende in Frage, Frauen sollten jedoch schon im Vorfeld umfassend über die Vor-und Nachteile des Schmerzlinderungsverfahrens aufgeklärt werden. Eine PDA sollte dann eingesetzt werden, wenn die Geburt schon im vollen Gange ist und der Muttermund entsprechend weit geöffnet. In Einzelfällen ist eine PDA jedoch nicht immer möglich, vor allem, wenn die Blutgerinnung der werdenen Mutter gestört ist oder bei einer Blutvergiftung.
Was sind die Vorteile?
Diese Prozedur bringt einige Vorteile mit sich. Der wichtigste Grund für eine Epiduralanästhesie besteht in der deutlichen Verringerung der Schmerzen während der Geburt. Auch wenn keine Schmerzen empfunden werden, spürt die Frau weiterhin, dass sie Wehen hat. Eine Schmerzlinderung ist schon nach kurzer Zeit möglich. Einige Frauen beschreiben ihre Geburtserfahrung als sehr viel positiver und schmerzfreier verglichen mit jenen, die keine Epidural- oder Spinalanästhesie in Anspruch nehmen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die werdende Mutter die Geburt bewusst erlebt. Sie behält einen klaren Kopf und verliert nicht die Kontrolle über das Geschehen. So kann sie klare Erinnerungen aus der Entbindung mitnehmen. Der Vorteil einer Spinal- gegenüber einer normalen Epiduralanästhesie besteht darin, dass normalerweise weniger Betäubungsmittel eingesetzt, und der Schmerz somit reduziert wird, ohne eine totale Betäubung auszulösen. Nicht zuletzt kann eine PDA auch dabei helfen, eine Geburt vorantzutreiben.
Was sind die Nachteile und Risiken?
Grundsätzlich ist die Epiduralanästhesie ein sehr sicheres Verfahren. Es können jedoch auch Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. Eine der am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen dieses Schmerzlinderungssverfahrens ist eine Absenkung des Blutdrucks. Während des Geburtsprozesses wird der Blutdruck regelmäßig von den Ärzten kontrolliert, um sicherzugehen, dass Mutter und Kind wohlauf sind, und dass das Baby ausreichend viel Blut erhält. Wenn der Blutdruck sinkt, können entsprechende Medikamente eingesetzt werden. Bei der herkömmlichen PDA können werdende Mütter das Bett nicht verlassen, außerdem ist eine strengere Überwachung notwendig. Es besteht zudem ein größeres Risiko für eine Saugglocken- oder Zangengeburt, da das Baby durch die PDA Schwierigkeiten haben könnte, eine optimale Geburtsposition einzunehmen.
Weitere bekannte Nebenwirkungen einer PDA beinhalten Übelkeit, Schüttelfrost, Ohrenrauschen, Schmerzen im Rückenbereich und Probleme beim Urinieren. Einige Frauen spüren auch noch Stunden nach der Geburt ein Gefühl der Betäubung. In einigen seltenen Fällen kann durch das Anbringen des Katheters ein permanenter Nervenschaden entstehen; allergische Reaktionen oder Gehirnhauentzündungen zählen ebenfalls zu den selten Komplikationen. Eine weitere sehr seltene Nebenwirkung ist ein Auslaufen von Rückenmarksflüssigkeit, das sehr unangenehme Kopfschmerzen verursachen kann. Dies tritt bei einigen wenigen Frauen während der Geburt auf und kann vom Arzt gelindert werden, indem mehr Blut in den Bereich injiziert wird.
Welche Auswirkungen ergeben sich für Mutter und Kind?
Bei einer PDA verlangsamen sich möglicherweise die Wehen. In diesem Fall werden häufig Mittel verabreicht, die den Wehenprozess wieder beschleunigen. Wie jedes Medikament, das die werdende Mutter einnimmt, wird dieses auch irgendwann das Baby erreichen. Bei einer Epiduralanästhesie sind jene Mengen, die den Blutstrom erreichen, jedoch minimal; bei einer Spinalanästhesie sind sie noch geringer. Obwohl die Forschung in diesem Bereich noch ausbaufähig ist, wird die vom Baby aufgenommene Menge an Arzneien als ungefährlich eingestuft.
Die Wissenschaft in Bezug auf die Auswirkungen auf den Fötus ist bisher noch nicht beweiskräftig genug. Obwohl mögliche Nebenwirkungen bei einer PDA nicht ganz auszuschließen sind, und Schmerzen nicht zu 100 Prozent gelindert werden können, überwiegen für viele Frauen die Vorteile einer Epiduralanästhesie, verglichen mit den Risiken bei Weitem. Ob eine PDA eingesetzt werden kann, hängt auch vom Geburtsort ab. Diese Form der Schmerzlinderung ist nur in Krankenhäusern möglich, bei einer Hausgeburt oder in Geburtshäusern kann nicht darauf zurückgegriffen werden.