Das Durchschnittsalter für das Eintreten der Wechseljahre liegt bei den meisten Frauen bei 51 Jahren. Je nach Veranlagung und Hormonen, kann die Menopause aber auch zwischen dem 40. und 58. Lebensjahr eintreten.
Forschungen haben ergeben, dass Frauen, die länger als sechs Monate schwanger waren, und ihre Babys stillten, ein geringeres Risiko aufweisen, vorzeitige Wechseljahre zu erleben. Frauen, die ihrem Nachwuchs bis zu einem Jahr die Brust gaben, hatten ein besonders geringes Risiko.
Worin besteht der Zusammenhang zwischen Stillen und späteren Wechseljahren?
Jene Studie, die an über 108.000 Frauen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass Frauen, die mindestens eine vollständige oder bis zu sechs Monate andauernde Schwangerschaft erlebten, ein weniger hohes Risiko für vorzeitige Wechseljahre zeigten. Rund die Hälfte aller Frauen fiel in diese Kategorie. Zudem hatte fast die Hälfte dieser Frauen ihre Babys mindestens einen Monat ausschließlich mit Muttermilch gestillt. Diese Gruppe wies eine deutlich geringere Gefahr auf, vorzeitig in die Menopause einzutreten.
Die Nachfolgestudien, die weitere 25 Jahre in Anspruch nahmen, ergaben, dass Frauen, die eine Schwangerschaft mitgemacht hatten, um 13 Prozent weniger wahrscheinlich zu früh in die Wechseljahre kamen. Dieses Risiko wurde durch nachfolgende Schwangerschaften weiter gesenkt. Stillen stellte einen bedeutsamen Faktor bei diesem Teil der Frauen dar, denn Frauen, die ein Baby zur Welt gebracht hatten, dieses aber nicht stillten, wiesen lediglich ein um 8 Prozent niedrigeres Risiko auf, vor dem 45. Lebensjahr in die Wechseljahre zu kommen.
Wodurch sind die Wechseljahre gekennzeichnet?
Die Wechseljahre (oder auch Menopause) bezeichnen eine hormonelle Übergangsphase, die bei den meisten Frauen zwischen Mitte 40 und Mitte 50 eintritt. Die Diagnose Menopause wird meist dann gestellt, wenn bei einer Frau 12 Monate hintereinander die Regelblutung ausbleibt. Dieser Übergang kann bei einigen Frauen völlig reibungslos verlaufen, während sich bei anderen wiederum Symptome wie Schlaflosigkeit, Scheidentrockenheit, Gelenkschmerzen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Depressionen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, und Reizbarkeit zeigen.
Die Wechseljahre sind nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Sie sind ein ganz normaler Teil des Älterwerdens, ein Prozess, den alle Frauen irgendwann in ihrem Leben durchmachen. Die meisten Frauen empfinden es als Erleichterung, wenn diese Übergangsphase vorbei ist. Menstruationsbeschwerden und die Angst, ungewollt schwanger zu werden, gehören der Vergangenheit an. Während dieser Übergangsphase fängt der Körper an, weniger Progesteron und Östrogen herzustellen. Aufgrund dieser Veränderungen kann die Knochendichte abnehmen und die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche steigen. Zudem beginnt der Körper, die Energie anders zu verarbeiten, weswegen sich Fettzellen verändern. Aus diesem Grund nehmen Frauen in dieser Phase oft etwas zu.
Neben früheren Schwangerschaften und Stillen tragen noch andere Faktoren dazu bei, in welchem Alter die Wechseljahre eintreten. Der Einsatz der Pille, körperliche Betätigung und ungesunde Gewohnheiten wie Alkohol- und Nikotinkonsum gehören u.a. ebenfalls dazu.
Vorzeitige Wechseljahre
Wechseljahre gelten dann als verfrüht, wenn sie vor dem 45. Lebensjahr eintreten. Oft sind sie auf bestimmte Einflüsse wie vorzeitiges Eierstockversagen, Schädigung der Eierstöcke durch Krebsbehandlungen wie Bestrahlung und Chemotherapie oder körperliche Faktoren wie Übergewicht zurückzuführen. Auch bei Frauen, die zu früh die Menopause erleben, kommt es zu Symptomen wie abnehmender Libido, Stimmungsschwankungen und Scheidentrockenheit.
Neben den oben erwähnten Ursachen, können vorzeitige Wechseljahre zudem erblich bedingt sein. Obwohl Schwangerschaften und Stillen möglicherweise nicht viel dazu beitragen, das Risiko einer vorzeitigen Menopause zu senken, wenn diese gesundheitlich bedingt ist, besteht eine signifikante Verbindung zwischen Stillen und einer verzögerten Menopause, wenn solche Faktoren fehlen.
Im Vergleich zu Frauen, die ihr Baby nicht voll austrugen, besteht bei Frauen, die ein Kind zur Welt brachten, ein geringeres Risiko für eine frühe Menopause. Frauen, die ihrem Kind ausschließlich die Brust gaben, zeigten ebenfalls ein niedrigeres Risiko als solche, die überhaupt nicht stillten oder mit Kuh- oder Folgemilch ergänzten. Bis zu sechsmonatiges Stillen senkte das Risiko um 5 Prozent, während Frauen, die Ihren Nachwuchs bis zu einem Jahr lang stillten, ein bis zu 28 Prozent niedrigeres Risiko aufwiesen. Der Risikofaktor sinkt mit der Anzahl weiterer mindestens sechsmonatiger Schwangerschaften.
Verschiedene Faktoren können für den Zusammenhang zwischen Stillen und verzögerten Wechseljahren verantwortlich sein. Dazu zählt eine verringerte Sekretion von LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) sowie das langsamere Verschwinden von Ovarialfollikeln während des Stillens. Egal, ob Sie Ihrem Kind die Brust geben oder nicht: Stillen scheint einen erheblichen Einfluss auf das Alter zu haben, in dem eine Frau in die Menopause kommt.