Ein aufgedunsenes und geschwollenes Gesicht ist eine häufige, aber nicht gerade beliebte Nebenwirkung der Schwangerschaft. Wenn Sie merken, dass Ihre Wangen, Nase und Lippen in dieser Zeit dicker sind als sonst, leiden Sie möglicherweise an einer Gesichtsschwellung, die durch Wasser- und Flüssigkeitsstau im Gesichtsgewebe entsteht. Mit fortschreitender Schwangerschaft sammeln sich in Knöcheln, Beinen, Gesicht und Händen Wasser und Flüssigkeiten an, wodurch sie aufgedunsen und geschwollen erscheinen. Schwellungen tauchen meist ab dem fünften Monat auf, und ziehen sich durch das gesamte dritte Trimester. Man spricht hier auch von sog. physiologischen Ödemen.
So verhindern Sie Gesichtsschwellungen
1. Jeden Morgen eine kalte Gesichtsmaske auflegen
Kalte Kompressen helfen, Schwellungen und Entzündungen vorzubeugen. Wenn Sie jeden Morgen eine kalte Gesichtsmaske verwenden, kann dies ungewollten, entzündungsbedingten Schwellungen vorbeugen bzw. diese lindern. Legen Sie aber kein Eis direkt auf die Haut. Gelmasken sind hier ideal, weil sie leicht eingefroren werden, und direkt wie Kältepacks auf die Gesichtshaut gelegt werden können. Außerdem sind sie wiederverwendbar. Lassen Sie das Gel über Nacht bis zum Morgen einfrieren, tragen Sie die Maske 15 Minuten lang, und machen Sie sie zum Bestandteil Ihrer täglichen Hautpflege.
2. Nicht mit Make-up schlafen
Schlafen mit Make-up kann Hautentzündungen verursachen, was zu weiteren Schwellungen führt, vor allem morgens. Achten Sie darauf, dass Sie vor dem Schlafengehen Ihr Make-up gründlich entfernen, und reinigen Sie Ihr Gesicht sorgsam, um zu vermeiden, dass es aufgedunsen oder geschwollen wirkt.
3. Gesicht mit kaltem Wasser waschen
Um Ihr Gesicht am Morgen zu erfrischen, sollten Sie sich mit kaltem Wasser anfreunden. Eine kalte Dusche am Morgen verbessert die Gesundheit und beugt Gesichtsschwellungen während der Schwangerschaft vor. Kaltes Duschen fördert zudem die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und baut Fett ab.
4. Auf heiße Bäder und Duschen verzichten
Auch wenn eine leichte, warme Kompresse die Flüssigkeitszirkulation verbessern und Schwellungen lindern kann, können heiße Bäder und Duschen die Sache nur noch schlimmer machen. Hitze fördert Wasseransammlungen. Schwangere Frauen sollten daher heiße Bäder und Duschen vermeiden. Selbst Sonnenbäder und lange Aufenthalte im Freien bei Hitze können dafür sorgen, dass überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut ins umliegende Gewebe wandert, sodass es anschwillt und aufgedunsen wirkt. Dies kann auch passieren, wenn Sie zu lange in einer bestimmten Haltung verharren. Experten empfehlen deshalb Schwangeren, nicht zu heiß zu baden oder zu duschen, vor allem vor dem Schlafengehen, da Flüssigkeit sich am ehesten um Ihr Gesicht herum ansammelt, wenn Sie sich hinlegen.
5. Kopf und Gesicht beim Schlafen abstützen
Schwerkraft spielt beim Anschwellen eine große Rolle. Verwenden Sie mehrere Kissen oder investieren Sie in ein höheres Kissen, um Ihren Kopf beim Schlafen anzuheben. Liegt Ihr Kopf höher als Ihr Körper, sammelt sich weniger Flüssigkeit im Gesicht an, wodurch Schwellungen vorgebeugt wird.
6. Auf der linken Seite schlafen
Sind Sie bereits 20 Wochen schwanger, sollten Sie bereits auf der linken Seite schlafen. Das hilft, Ödemen im unteren Körperbereich vorzubeugen, indem weniger Druck auf die untere Hohlvene ausgeübt wird. Auch vor der 20. Schwangerschaftswoche empfiehlt es sich, nicht auf dem Bauch zu schlafen, da es dadurch zu einem Flüssigkeitsstau im Gesicht kommen kann. Schlafen Sie lieber auf dem Rücken.
7. Für eine kühle Raumtemperatur sorgen
Ideal sind niedrige bis moderate Raumtemperaturen zwischen 16 und 23 °C ab, um temperaturbedingten Schwellungen vorzubeugen. Wenn Sie nicht gerne nachts die Klimaanlage oder einen Ventilator verwenden, können Sie auch einfach das Fenster öffnen, damit etwas kühle Luft in den Raum dringt.
8. Bettwäsche aus Baumwolle verwenden
Baumwolle ist ein atmungsaktives Material. Bettwäsche aus diesem Material hält die Körpertemperatur niedrig und beugt Überhitzungen in der Nacht vor, wodurch das Risiko für die Entstehung von Flüssigkeitsstaus und Schwellungen gesenkt wird.
9. Aktiv bleiben
Ausdauersport stärkt den Kreislauf und fördert die Verdauung, wodurch Ihr Körper überschüssige Flüssigkeit und Salz loswerden kann. Werdende Mütter sollten sich mindestens eine halbe Stunde pro Tag bewegen. Bewegungsmangel in der Schwangerschaft kann dafür sorgen, dass Flüssigkeitsstau entsteht. Frauen, die in der Schwangerschaft zu lange sitzen, können ebenfalls Schwellungen erleiden.
Gesichtsschwellungen und Ödeme sind in dieser Zeit keine Seltenheit, vor allem während der heißen Sommermonate. Die genannten Maßnahmen sind hilfreich, um schwangerschaftsbedingten Schwellungen vorzubeugen bzw. diese zu lindern. Sollte es zu einem plötzlichen Anschwellen von Händen, Gesicht oder unter den Augen kommen, konsultieren Sie umgehend einen Arzt. Dies kann ein Symptom einer sog. Präeklampsie sein, einer sehr schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation. Wenn Sie sich über Ihre Schwellungen im Unklaren sind, suchen Sie medizinische Hilfe.