Mit Ende der Schwangerschaft kommt die heiß ersehnte, aber auch gefürchtete Phase: nämlich die Wehen. Die Schmerzen setzen für gewöhnlich beeits vor den richtigen Wehen ein. Deshalb ist es so wichtig, zu wissen, ob es sich um Vorwehen handelt, oder die Entbindung unmittelbar bevorsteht.
Während sich die Schwangerschaft über neun Monate erstreckt, können die Wehen bzw. die Entbindung zwischen wenigen Stunden oder sogar mehreren Tagen andauern. Als werdende Mutter ist es ganz natürlich, dass Sie der Geburt mit großer Aufregung entgegenblicken. Zwar ist jede Frau anders, doch es gibt bestimmte Merkmale, die alle Frauen während der Wehen erleben.
Wie äußern sich die Wehen?
Es gibt bestimmte Anzeichen, die ziemlich klar darauf hindeuten, dass die Wehen eingesetzt haben. Folgende Symptome können sich bemerkbar machen.
- Erhöhter Druck auf die Gebärmutter
- Kraftlosigkeit
- Blutiger, schleimiger Ausfluss (Schleimpfropf)
Wenn Sie tatsächlich Wehen haben, werden Sie Kontraktionen in der Gebärmutter verspüren, die immer regelmäßiger und schmerzhafter werden. Es ist wichtig, anzumerken, dass es verschiedene Arten von Wehen gibt. Wenn Sie jedoch die oben genannten Symptome feststellen, können Sie davon ausgehen, dass es die Wehen sind, und die Entbindung bevorsteht.
Was sind Braxton-Hicks-Kontraktionen?
Wenn sie das erste Mal Braxton-Hicks-Kontraktionen erleben, halten viele Frauen diese irrtümlich für echte Wehen, und glauben, die Geburt stünde bevor. Braxton-Hicks-Kontraktionen können sich bereits nach der 20. Schwangerschaftswoche bemerkbar machen. In den meisten Fällen sind sie zwar unangenehm, bereiten aber keine Schmerzen. Normalerweise treten diese „Übungswehen“ in unregelmäßigen Abständen auf.
Grundsätzlich treten Braxton-Hicks-Kontraktionen infolge von verstärkter Aktivität seitens der Mutter oder des ungeborenen Kindes auf. Manchmal kann auch eine volle Blase der Auslöser sein. Unabhängig von ihrer Ursache, ist die Rolle von Braxton-Hicks-Kontraktionen in der Schwangerschaft noch immer unklar. Man nimmt jedoch an, dass sie positivem Zwecke wie einer verstärkten Durchblutung dienen, die Gesundheit der Gebärmutter bewahren und vielleicht sogar die Gebärmutter auf die Geburt vorbereiten.
Ein entscheidender Unterschied zwischen Braxton-Hicks-Kontraktionen und echten Wehen besteht darin, dass es bei ersteren zu keiner Öffnung des Muttermundes kommt. Auch wenn sie nicht schmerzhaft sind, rufen viele Schwangere den Notarzt oder begeben sich ins Krankenhaus, wenn sie zum ersten Mal Braxton-Hicks-Kontraktionen erleben.
Was geschieht während der Wehen und der Entbindung?
Wehen und Entbindung verlaufen in drei verschiedenen Phasen ab. Daher kann es hilfreich sein, zu verstehen, was genau dabei passiert. Die drei Phasen lauten wie folgt:
- Erste Phase: Die erste Phase der Wehen setzt mit den Frühwehen ein, die zwar am längsten dauern, aber am harmlosesten sind. Der Muttermund beginnt sich zu verdünnen und um drei bis vier Zentimeter zu weiten, was einige Stunden, Tage oder Wochen dauern kann. Kontraktionen können in wechselnden Abständen erfolgen, und sowohl sanft als auch heftig ausfallen. Es kann auch zu Krämpfen, Rückenschmerzen und blutigem, schleimigem Ausfluss kommen. Danach folgen die aktiven Wehen, die dafür sorgen, dass sich der Muttermund auf sieben Zentimeter weitet und die Kontraktionen zunehmen. Es folgen die Übergangswehen mit intensiven Kontraktionen, die alle zwei bis drei Minuten auftreten und je 60 bis 90 Sekunden anhalten, während sich der Muttermund um drei weitere Zentimeter weitet.
- Zweite Phase: Der Muttermund hat sich nun vollständig auf 10 cm geweitet, es kann sein, dass Sie den Drang verspüren, zu pressen. Dennoch kann es eine Weile dauern, bis sich das Kind dem Geburtskanal nähert. Frauen wird dazu geraten, sich zu entspannen, wenn es zu Kontraktionen kommt. In dieser Phase wird das Baby entbunden.
- Dritte Phase: In der dritten Phase der Wehen wird der Mutterkuchen ausgestoßen. Wurde eine Episiotomie durchgeführt (d.h. ein chirurgischer Schnitt unterhalb der Scheide), erfolgt das Nähen der Wunde ebenfalls in dieser Phase.
Positionen, die während der Wehen hilfreich sind
Oft sind die Wehen im Liegen am schmerzhaftesten. Um Schmerzen zu lindern, kann es daher sinnvoll sein, andere Positionen einzunehmen. Dadurch können auch die Wehen vorangetrieben werden. Zu den möglichen Positionen gehören:
- Sitzen: Wenn Sie sich rückwärts auf einen Stuhl oder einen Gymnastikball setzen, hilft das, Ihr Becken zu öffnen. Ihre Knie sollten dabei rund 12 cm niedriger als die Hüfe sein. Wenn Sie einen Gymnastikball verwenden, sollten Sie darauf achten, dass er die richtige Größe hat. Sind Sie kleiner als 1,60 m, sollten Sie einen 55-cm hohen Ball verwenden. Sind Sie zwischen 1,60 und 1,80 groß, ist ein 75 cm großer Ball ideal.
- Auf allen vieren: Auf allen Vieren zu knien kann Rückenschmerzen lindern und helfen, das Baby in Geburtsstellung zu bringen. In diser Position ist auch der Druck auf die Vena cava und die Aorta am geringsten, wodurch sich Kreislaufprobleme verbessern.
- Kniend: Auch diese Position ist hilfreich, um Rückenschmerzen zu lindern. Auch die Gefahr eines Darmrisses kann dadurch verringert werden.
- Auf der linken Seite liegend: Frauen, die auf der Seite liegen, erhöhen die Chance, dass das Baby mehr Ssauerstoff erhält. Sie ist auch nützlich, wenn der mütterliche Blutdruck erhöht ist.
- Stehend: Stehen ermöglicht, das Baby mittels Schwerkraft in Geburtsstellung zu bringen. Sie werden möglicherweise nicht in der Lage sein, aktiv zu gehen, können sich aber an Ihrem Partner oder einer Wand abstützen.