Wenn Sie schwanger sind, durchläuft Ihr Körper von Natur aus zahlreiche Veränderungen. Wassereinlagerungen gehören ebenfalls dazu. Auch wenn diese nicht ungewöhnlich sind, haben werdende Mütter oft Bedenken.
Tatsächlich kann es vorkommen, dass Sie sich aufgedunsen und unwohl fühlen, und sich Sorgen machen, wenn einzelne Körperteile anschwellen und an Größe zunehmen.
Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft
Die ersten Schwellungen können bereits im ersten Trimester auftreten, wenn Sie Völlegefühl im Magen haben, ab dem fünften Monat können sie besonders heftig ausallen. Ab diesem Zeitpunkt können Sie sich darauf einstellen, dass die Wassereinlagerungen weiter zunehmen, bis Sie im dritten Trimester sind.
Diese Schwellungen bzw. Ödeme sind ganz normal. Sie kommen durch die großen Mengen an Blut und Flüssigkeit zustande, die durch Ihren Körper fließen und die Ihrem Baby helfen, sich zu entwickeln. Da Ihr Körper Wasser und andere Flüssigkeiten bindet, hat er so die Möglichkeit, sich auszudehnen und dem Baby gerecht zu werden. Nach der Geburt kehrt Ihr Körper langsam wieder in den Normalzustand zurück, und die Wassereinlagerungen verschwinden.
Einige Faktoren können Schwellungen in der Schwangerschaft verschlimmern. Dazu gehören u.a.:
- Heißes Wetter
- Zu viel Salz
- Zu viel Koffein
- Zu langes Stehen
- Eine zu geringe Kaliumzufuhr
Wodurch entstehen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?
All die zusätzliche Flüssigkeit, die während der Schwangerschaft Ihren Körper durchströmt, begünstigt Wassereinlagerungen. Das ist wenig überraschend, bedenkt man, dass sich das Gesamtwasservolumen im Körper um acht Liter erhöht. Ihr Blutvolumen erhöht sich ebenfalls um rund 30 bis 50 Prozent. Ein Teil der Flüssigkeit dient dazu, Abfallprodukte auszuscheiden, Ihren Elektrolythaushalt zu kontrollieren, und mehr Sauerstoff zu transportieren, doch verbleibt ein anderer Teil davon auch in Ihren Zellen, um ihre Funktion zu verbessern.
Normale Schwellungen sind während der Schwangerschaft kein Grund zur Sorge. Es ist nicht ungewöhnlich, dass werdende Mütter oft geschwollene Füße oder Knöchel haben. Es kann auch vorkommen, dass sich der Ring nicht mehr vom Finger ziehen lässt, da die Finger häufig extrem angeschwollen sind. Im dritten Trimester macht sich dies besonders bemerkbar, da das Baby noch größer wird, und noch mehr Blut durch den Körper der Mutter gepumpt werden muss. Die Durchblutung in manchen Körperteilen sorgt dafür, dass diese scheinbar noch weiter anschwellen.
Wann bei Wassereinlagerungen Grund zur Sorge besteht
Die meisten Schwellungen in der Schwangerschaft sind unbedenklich, doch das ist nicht immer der Fall. Ödeme können Symptome eines schwerwiegenden gesundheitlichen Problems sein. Sie sollten sorgfältig die geschwollenen Körperteile überprüfen und darauf achten, ob eines geschwollener ist als das andere, wie beispielsweise die Beine. Haben Sie zudem Schmerzen, kann dies Hinweis auf ein Blutgerinnsel sein.
Andere Symptome, auf die Sie achten sollten, sind u.a.:
- Permanente Kopfschmerzen
- Sehstörungen wie Trübungen oder Lichtempfindlichkeit
- Atemprobleme
- Brustschmerzen
Einige dieser Symptome können auf Präeklampsie zurückzuführen sein, eine schwerwiegende Erkrankung, die bei Schwangeren auftritt, wenn der Blutdruck zu hoch ist. Sollten Sie eines dieser Symptome bemerken, ist es wichtig, umgehend einen Arzt zu konsultieren.
Wassereinlagerungen lindern und vorbeugen
Zum Glück gibt es Maßnahmen, die dabei helfen, Wassereinlagerunen in der Schwangerschaft zu reduzieren. Sie werden feststellen, dass sie etwas zurückgehen, wenn Sie sich Folgendes angewöhnen:
- Füße hochlegen: Um für entsprechende Linderung zu sorgen, kann es bereits hilfreich sein, die Füße hochzulegen. Sie können sich auch von Ihrem Partner die Füße massieren lassen.
- Bei Salz vorsichtig sein: Wenn Sie Ihre Salzzufuhr verringern, kann dies dazu beitragen, Wassereinlagerungen zu lindern.
- Mehr Wasser trinken: Wenn Sie viel Wasser zu sich nehmen, bleiben Sie gut hydriert, und beugen Schwellungen vor. Wassermangel führt nämlich zu Einlagerungen.
- Auf der linken Seite schlafen: Die Durchblutung verbessert sich, wenn Sie auf der linken Seite schlafen. Ein zusätzliches Schwangerschaftskissen sorgt für noch mehr Halt.
- Häufiges Stehen vermeiden: Achten Sie darauf, nicht zu lange zu stehen oder zu sitzen. Sie sollten regelmäßig die Haltung ändern und sich so oft wie möglich dehnen. Wenn Sie sitzen, sollten Sie es vermeiden, die Beine übereinanderzuschlagen.
- Stützstrümpfe oder -socken tragen: Stützstrümpfe oder -socken können bei Schwellungen helfen. Dadurch schließen die Venenklappen besser, und Wassereinlagerungen reduzieren sich, da das Blut gut fließen kann.
- Auf Koffein verzichten: Verringern Sie die Menge an Koffein während der Schwangerschaft oder verzichten Sie ganz darauf.
- Regelmäßige Bewegung: Wenn Sie sich körperlich betätigen, wird die Durchblutung angeregt und Schwellungen nehmen ab, selbst wenn Sie nur 30 Minuten am Tag spazieren gehen.
Auch wenn Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft keine Seltenheit sind, lassen sich die Symptome in vielen Fällen lindern. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist, und keine ernsthaften Erkrankungen hinter den Ödemen stecken.