Da die Zahl der COVID-19-Fälle wieder ansteigt, ist es einmal mehr an der Zeit, daran zu erinnern, wie wichtig es ist, dass Menschen sich impfen lassen. Das gilt besonders für Risikogruppen wie schwangere Frauen. Viele werdende Mütter haben jedoch Angst, wie sich die Impfung auf das Baby im Bauch auswirkt.
Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass diese Bedenken unbegründet sind, denn die Impfung ist nicht nur für die Schwangere selbst, sondern auch für das ungeborene Kind ungefährlich. Wie entscheidend ein adäquater Impfschutz ist, zeigt sich vor allem angesichts der neuen Delta-Variante, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf und Krankenhausaufenthalt darstellt, als frühere Virusstämme.
Neue Delta-Variante
COVID-19 ist seit 2020 weltweit ein verheerendes Problem. Gesundheitsexperten und Forscher haben eine neue Variante des Virus identifiziert, die auch als Delta-Variante bekannt ist. Es wurde festgestellt, dass sich dieser neue Stamm des COVID-19-Virus schneller ausbreitet als der ursprüngliche Virusstamm, und bei einer Ansteckung sogar noch schwerwiegendere Gesundheitsprobleme verursacht. Darüber hinaus wird weiterhin, wenn auch seltener, gemeldet, dass sich sogar geimpfte Personen mit der Delta-Variante infizieren und das Virus auf andere übertragen können. Die Kombination aus Durchbruchinfektion und schnelleren Ausbreitungsraten hat dazu geführt, dass die Delta-Variante rasch als der ansteckendste Stamm von COVID-19 und letztendlich als schwererer Stamm der Krankheit eingestuft wurde.
Durch die permanent wachsende Verbreitung der Delta-Variante kamen Forscher zu dem Schluss, dass Schwangere, die sich mit dem Virus infizieren, ein erhöhtes Risiko haben, einen viel schwereren Verlauf von COVID-19 zu entwickeln als Nicht-Schwangere derselben Altersgruppe.
Was Schwangere über das Coronavirus wissen sollten
Mit oder ohne Pandemie verändert eine Schwangerschaft bekanntlich das Immunsystem der werdenden Mutter auf natürliche Weise. Diese Reaktion des Immunsystems ist eine notwendige Antwort auf den wachsenden Fötus und dient der Geburt, jedoch können diese Schwankungen schwangere Frauen anfälliger für Infektionen machen.
Derzeit gibt es keine direkten Daten, die belegen, dass Schwangere einem höheren Risiko ausgesetzt sind, sich mit COVID-19 zu infizieren als Nichtschwangere. Für Menschen, die aufgrund eines geschwächten Immunsystems anfälliger für Krankheiten sind, beispielsweise ältere Menschen oder werdende Mütter, besteht aber allgemein ein höheres Risiko, sich mit schädlichen Keimen und Viren anzustecken, und diese im Gegensatz zu anderen Gruppen nicht so gut abzuwehren.
Daher ist es essentiell, dass Schwangere alle nötigen Vorkehrungen treffen, um sich besser vor den gefährlichen Auswirkungen von Covid-19 und der neuen Delta-Variante zu schützen.
Angesichts des erhöhten Risikos für schwere Komplikationen und sogar einen tödlichen Verlauf, zeigen laut Dr. Denise Jamieson, Lehrstuhlinhaberin für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Emory University School of Medicine, diese neuen Daten, wie wichtig es für Schwangere ist, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um eine Exposition gegenüber dem Virus zu verhindern. In einem Interview mit der New York Times erklärt sie: „Dies sind neue Informationen, die zu den wachsenden Beweisen beitragen und die Wichtigkeit unterstreichen, dass sich werdende Mütter vor COVID-19 effektiv schützen. Es ist entscheidend, eine Schutzmaske zu tragen und Menschen zu meiden, die keine Maske tragen.“ Sie betont auch, wie wichtig es ist, zur regelmäßigen Schwangerschaftsvorsorge zu gehen und die COVID-Impfung zu erhalten.
Warum es wichtig ist, sich impfen zu lassen, besonders, wenn Sie ein Baby erwarten
Inmitten der Pandemie nahm das Thema Masken, soziale Distanzierung und Impfstoffe eine politische Wende. Unabhängig davon bleiben uns die wissenschaftlich fundierte Forschung und wissenschaftlich unterstützte Empfehlungen von Experten des öffentlichen Gesundheitswesens.
Obwohl zu Beginn der Pandemie noch eine große Menge an Informationen unbekannt war, gibt es inzwischen genügend Forschungen und Beweise, die das Tragen von Masken, Abstandhalten und die Verwendung von Impfstoffen und deren Sicherheit bei der Verabreichung an Schwangere unterstützen. Tatsächlich empfehlen die meisten Gesundheitsexperten werdenden Müttern, sich impfen zu lassen.
Laut einer aktuellen Datenerhebung des UK Obstetric Surveillance System (UKOSS) ist dokumentiert, dass 99 Prozent aller Schwangeren, die seit Mai 2021 aufgrund von COVID-19 in Krankenhäuser eingeliefert wurden, ungeimpft waren. Für Frauen, die sich nicht impfen lassen, bestehen erhöhte Risiken für sie selbst und das ungeborene Kind. Dazu zählen ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen, zusätzliche Atemunterstützung, Präeklampsie, Infektionen, verlängerte Krankenhausaufenthalte und Intensivpflegebedarf. Zudem besteht die Gefahr, dass das Baby zu früh geboren wird und/oder ein niedriges Geburtsgewicht aufweist.
Auch wenn COVID-19-Impfstoffe keine absolute Sicherheit vor einer Ansteckung mit dem Virus bieten, trägt die Impfung dazu bei, die Schwere der Symptome und die Ausbreitung des Virus zu verringern. Um bestmöglich geschützt zu sein, sollten sich werdende Mütter vollständig impfen lassen. Darüber hinaus ist es gerade in der Schwangerschaft wichtig, alle nötigen Schutzvorkehrungen zu treffen, wie das Tragen einer FFP-2-Maske und das Meiden größerer Menschenansammlungen.