Akupunktur kann während der Schwangerschaft eingesetzt werden, um eine Reihe von Beschwerden zu behandeln. Werdende Mütter fragen sich natürlich, ob dieses Verfahren wirksam und sicher ist.
Als ergänzende energetische Praxis in der traditionellen chinesischen Medizin wird Akupunktur verwendet, um die Qi- oder Chi-Energien im Körper auszugleichen. Östliche Mediziner wenden die Technik seit Jahrhunderten an, und erzielen damit laut Berichten positive Ergebnisse.
Nationale Gesundheitsinstitute (NIH)
In einer systematischen Literaturprüfung berichten NIH-Forscher, dass während der Schwangerschaft häufig alternative Praktiken angewendet werden. Die Forschung zeigt, dass mit Akupunktur verbundene unerwünschte Ereignisse äußerst selten sind. Diese Vorkommnisse werden schätzungsweise in einer von einer Million Sitzungen gemeldet.
Eine Studie zeigte, dass fast 20 Prozent aller Hebammen diese Therapien Frauen während der Schwangerschaft anboten. Andere Forschungen berichten, dass mehr als 17 Prozent aller Patientinnen, die nach Behandlungsmethoden der chinesischen Medizin suchten, nach Akupunktur fragten.
Bisherige Forschungen weisen auf viele potenzielle Vorteile hin. Es sind jedoch umfassendere wissenschaftlich kontrollierte Studien erforderlich, um aussagekräftige Angaben im Zusammenhang mit diesen Therapien zu machen.
Alternativmedizin und Schwangerschaft
Mehr Menschen als je zuvor suchen neben der traditionellen schulmedizinischen Versorgung nach alternativen Therapien. Integrative Arztpraxen sind häufig in der Lage, ihren Patienten diese und andere Therapien anbieten. Einige konventionelle Mediziner integrieren auch Akupunktur in die Gesundheitsversorgung ihrer Patienten.
Wie die Behandlung funktioniert
Dabei werden extrem dünne und sterilisierte Nadeln verwendet, um Triggerpunkte im Körper des Patienten zu stimulieren. Diese Punkte werden Akupunkturpunkte genannt.
Das Einstechen der Nadeln in die Haut soll die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Es kann auch helfen, bestimmte Beschwerden zu lindern und das Immunsystem zu stärken.
Viele Patienten berichten, dass die Behandlung nur selten Schmerzen auslöst. Darüber hinaus haben Physiotherapeuten gelernt, dass viele der Positionen der Punkte mit Nerven korrelieren. Diese Nerven können durch das Einstechen von Nadeln angeregt werden, und dabei Gehirnchemikalien wie Endorphine freisetzen, um Schmerzen und Beschwerden zu lindern.
Schwangerschaft und alternative medizinische Behandlungen
Einige Befürworter von Akupunktur behaupten, dass sie helfen kann, die Fruchtbarkeit von Frauen zu verbessern, die auf eine Schwangerschaft hoffen. Andere wiederum meinen, dass das Verfahren nützlich sein kann, um Schmerzen während der Geburt zu lindern. Viele werdende Mütter wollen im Kreißsaal auf starke Medikamente wie Opioide verzichten.
Einzellfallstudien legen nahe, dass diese Behandlungsform bei Frauen Kopfschmerzen und Übelkeit lindert; Symptome, die bei werdenden Müttern häufig sind. Diese Beschwerden werden durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft verursacht.
Da die Anwendung der Behandlung in der Schwangerschaft nicht gründlich untersucht ist, lassen sich gesundheitsbezogene Angaben von Befürwortnern nicht belegen. Nicht jede Behauptung wird auch durch wissenschaftliche Forschung gestützt. Schwangere Frauen, die sich für eine alternative Therapie entscheiden, sollten ihre Erwartungen entsprechend ausrichten, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Vorteile von Akupunktur laut Einzelberichten
Medical Acupuncture (2013) hat eine Literaturübersicht zur Anwendung von Akupunktur in der Schwangerschaft veröffentlicht. 4 bis 13 Prozent der europäischen Frauen berichteten von der Anwendung dieser Therapien. Der Bericht bezog sich auf eine steigende Akzeptanz der Behandlung in den Vereinigten Staaten, lieferte jedoch keine Statistiken, die die Aussage stützen.
NIH-Forscher gaben an, dass alternative Techniken wie Akupunktur in der westlichen Welt zunehmend an Akzeptanz gewinnen. Diese Technik kann beispielsweise zur Unterstützung der Empfängnis und Wehen sowie zur Behandlung verschiedener Schwangerschaftsbeschwerden eingesetzt werden, darunter folgende:
- Übelkeit und Erbrechen
- Postoperative Beschwerden
- Schmerzen bei der Geburt
- Stress, Schmerzen und Depressionen
- Schmerzen, z.B. Rückenschmerzen und allgemeine Beschwerden
- Einleitung der Wehen
- Empfängnis, sowohl natürliche als auch assistierte Technologien, z.B. In-vitro-Fertilisation (IVF)
- Steißlage des Kindes
- Brustspannen
- Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Beckenbeschwerden
- Verstopfung und Hämorrhoiden
- Ischiasschmerzen
Die Aussicht auf eine schmerzfreie Behandlung bewegt einige Frauen dazu, Akupunktur auszuprobieren, um Beschwerden und häufige Schwangerschaftssymptome zu lindern.
Potenzielle therapeutische Risiken
Akupunktur ist mit einem äußerst geringen Risiko für unerwünschte Ereignisse oder negative Auswirkungen verbunden. Zu den in der Literatur geschilderten Nebenwirkungen zählen Schmerzen an der Nadelstelle, Blutergüsse an der Einstichstelle, Übelkeit, Schwäche, Schwitzen oder Müdigkeit.
Ein dokumentierter Fall (2013) berichtete von einer Verletzung einer Schwangeren, die zu Asthmakomplikationen führte. Die Frau trug die Schwangerschaft jedoch bis zum errechneten Ende aus und brachte ein gesundes Baby ohne Beeinträchtigungen zur Welt.
Vielversprechende Forschung zur Unterstützung alternativer Therapien
Die Forschung unterstützt die Behauptung, dass einige alternative Therapien, die in der Schwangerschaft eingesetzt werden, positive Auswirkungen haben können. Der Mangel an wissenschaftlichen Erkenntnissen erschwert es jedoch, die Anwendung für werdende Mütter sicher zu empfehlen.
Studien zeigen, dass die Risiken dieser Therapien ziemlich gering sind. Die Entscheidung, während der Schwangerschaft alternative Therapien zur Schmerzlinderung vor oder während der Geburt einzusetzen, ist jedoch eine sehr persönliche Entscheidung. Besprechen Sie Ihre Bedenken und Fragen zur Schmerzlinderung stets mit Ihrem Arzt.
Wenn Ihnen dieser grünes Licht gibt, wenden Sie sich ausschließlich an einen zertifizierten Akupunkteur. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur empfiehlt, sich nur von einem qualifizierten Arzt behandeln zu lassen, der etwa von der zuständigen Ärztekammer geprüft wurde.