Bei Arteriosklerose handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Arterien des Körpers. Grundsätzlich können alle Blutgefäße betroffen sein, auch jene, die die Gebärmutter versorgen. Wenn die Arterien verkalken, kann dies für Mutter und Kind gleichermaßen gefährlich werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die nötigen Vorsorgemaßnahmen zu treffen, im Idealfall bereits vor der Schwangerschaft.
Was ist Arteriosklerose?
Bei Arteriosklerose handelt es sich um eine fortschreitende Gefäßkrankheit, die mit den Jahren dazu führt, dass sich die Arterien zunehmend verengen und verhärten. Betroffen sind oft Gehirn- Bauch oder Beingefäße sowie die Herzkrankgefäße. Die Folge sind häufig Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere schwerwiegende Herz-Kreislauf-Probleme. Arteriosklerose entsteht dadurch, dass sich Plaques in den Arterienwänden ansammeln. Diese Plaques bestehen aus Fett, Cholesterin und anderen Stoffe, die zusammen eine Art „Zement“ in den Arterienwänden bilden. Kommt es dadurch zu Verstopfungen, steigt die Gefahr für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Die Bildung von Plaques kann die Durchblutung der Arterien behindern und zwingt das Herz, stärker zu pumpen. Dies kann zu Herzproblemen wie Angina Pectoris, Herzversagen oder Herzstillstand führen.
Wie wird Arteriosklerose diagnostiziert?
Ihr Arzt wird eine vollständige Anamnese erheben sowie eine eingehende körperliche Untersuchung vornehmen. Dazu zählen das Abhören des Herzens und eine Blutdruckmessung. Eine Blutuntersuchung, bei der Cholesterin- und Blutzuckerspiegel ermittelt werden, kann näheren Aufschluss geben. Weitere Untersuchungsverfahren umfassen Belastungs-EKG und Dopplersonografie. Auch eine Angiographie ist hilfreich, um die Gefäße mittels Kontrastmittel zu untersuchen.
Arteriosklerose in der Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, je nach Schwere der Symptome. Oft können natürliche Methoden erfolgversprechend sein, um ein Fortschreiten der Arterienverkalkung zur verlangsamen. Auch Medikamente können sich als wirksam erweisen und werden oft in Kombination eingesetzt.
Ernährungsumstellung
Eine gesunde Ernährung ist wichtig, um Arteriosklerose vorzubeugen. Bestimmte Lebensmittel können auch dabei helfen, dass sich geschädigte Gefäße wieder regenerieren. Ihr Arzt wird Ihnen in der Regel eine fett- und cholesterinarme Kost empfehlen, um Plaque-Ansammlungen in den Arterien zu reduzieren. Setzen Sie auf Nahrungsmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen sind. Mageres Fleisch, Vollkornprodukte und Lebensmittel, die viele Antioxidantien enthalten, sollten auf Ihrem Speiseplan nicht fehlen. Vermeiden Sie zudem Zucker und Kohlenhydrate, um Blutzuckerspitzen zu verhindern.
Auf Nikotin verzichten
Menschen mit Arteriosklerose sollten umgehend mit dem Rauchen aufhören, insbesondere, wenn eine Schwangerschaft vorliegt! Werdende Mütter, die rauchen, haben ein erhöhtes Risiko für Plazentablösung, geringes Geburtsgewicht sowie Frühgeburten!
Medikamentöse Behandlung
Am häufigsten werden zur Behandlung Antithrombotika eingesetzt. Diese Arzneien sollen Blutgerinnseln im Bereich der Schlagadern vorbeugen und das Verklumpen der Blutplättchen minimieren. Zusätzlich können Aspirin, Clopidogrel (Plavix, Iscover, Clogombix) und Ticlopidin (Tyklid) bei chronischen Gefäßerkrankungen hilfreich sein.
Zeigen Ernährungsumstellung und Antithrombotika keine Wirkung, können auch andere Medikamente eingesetzt werden, um die Durchblutung der Arterien zu fördern. Diese Medikamente sind auch als Statine bekannt.
Welche Vorsorgemaßnahmen werdende Mütter treffen sollten
Werdende Mütter, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, müssen während der Schwangerschaft besonders engmaschig überwacht werden.
Betroffene Frauen sollten eine fett- und cholesterinarme Kost verfolgen. Dazu gehört auch die bewusste Wahl von Lebensmitteln wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, die helfen können, Plaque-Ansammlungen in den Arterien abzubauen. Darüber hinaus ist es wichtig, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten. Regelmäßiger Sport verbessert die Elastizität der Gefäße und senkt so das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall.
Pränatale Vitamine mit mindestens 400 Mikrogramm Folsäure sind essentiell für eine gesunde Schwangerschaft und eine ordnungsgemäße Entwicklung des Fötus. Ebenso wichtig ist es, sich regelmäßig untersuchen zu lassen, da sich Bluthochdruck und Diabetes verschlimmern können.
Bluthochdruck kann die Krankheit verschlimmern und belastet das Herz zusätzlich, wodurch die Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt. Daher ist es wichtig, Bluthochdruck vor und während der Schwangerschaft in den Griff zu bekommen.
Bei werdenden Müttern mit Bluthochdruck ist eine sorgefältige Überwachung des Fötus erforderlich. Ihr Arzt wird das Gewicht des Babys kontrollieren, da dieses Aufschluss darüber gibt, ob die Blutversorgung über die Plazenta gestört ist. Es ist wichtig, alle Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, um die Risiken für Mutter und Kind bestmöglich zu reduzieren.
Arteriosklerose erhöht die Anfälligkeit für Verletzungen und Stress. Dadurch können sich Plaque-Ansammlungen in Arterien und im Herz weiter verschlimmern. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen und für ausreichend, moderate Bewegung zu sorgen. Neben einer gesunden Ernährung ist auch erholsamer Schlaf essentiell.