Eine ballaststoffreiche Ernährung ist für werdende Mütter äußerst wichtig. Gängige Probleme wie Verstopfung sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Bei einem Baby, das immer mehr Platz im Bauch einnimmt, ist es ganz normal, dass die Darmbewegungen etwas eingeschränkt sind. Aus diesem Grund ist die richtige Ballaststoffzufuhr in der Schwangerschaft entscheidend, um die Gesundheit von Mutter und Kind sicherzustellen.
Bei Ballaststoffen handelt es sich um pflanzliches Gewebe, das durch Verdauung nicht zerlegt werden kann. Ballaststoffe bewegen sich daher unbeschadet durch den Darm und helfen so, den Darminhalt fortzubewegen. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind äußerst nährstoffhaltig. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass sie sättigend wirken und auf diese Weise Heißhunger vorbeugen.
Warum Ballaststoffe in der Schwangerschaft so wichtig sind
Eine ballaststoffreiche Ernährung in der Schwangerschaft kann helfen, den Darm in Schwung zu bringen und das Risiko für Präeklampsie zu senken. Bei Präeklampsie handelt es sich um schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck, der mit erhöhten Proteinwerten im Urin einhergeht. Ein instabiler Blutdruck ist in der Schwangerschaft ein häufiges Problem, dem mit einer erhöhten Ballaststoffzufuhr vorgebeugt werden kann. Gesundheitsexperten sich einig, dass eine ballaststoffreiche Ernährung in den ersten Schwangerschaftswochen und idealerweise auch schon vor der Empfängnis helfen kann, einen hohen Blutdruck und die Cholesterinwerte zu senken.
Welche gesundheitlichen Vorteile ergeben sich?
Je früher Sie sich ballaststoffreich ernähren, desto besser. Sowohl Mutter als auch Kind werden dadurch mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt. Die richtige Ballaststoffzufuhr regt nicht nur den allgemeinen Stoffwechsel an, sie hilft auch dabei, dass das Kind später gesündere Essgewohnheiten entwickelt und weniger anfällig für Erkrankungen wie Asthma ist. Darüber hinaus ergeben sich zusätzliche Vorteile:
- Senken den Blutdruck: Bluthochdruck ist in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Als mögliche Ursache gilt etwa eine verzögerte bzw. nicht gut ausgebildete Plazentabildung. Ballaststoffe tragen dazu bei, die Gefäße zu schützen und fördern die Durchblutung.
- Beheben/verhindern Verstopfung: Da Ballaststoffe nicht verdaut werden und sich unbeschadet durch den Darm bewegen, wirken sie wie ein Schwamm im Verdauungstrankt und helfen so, seinen Inhalt fortzubewegen und die Darmgesundheit zu verbessern.
- Fördern eine gesunde Darmflora: Die Darmbakterien, die Ihrer Gesundheit am meisten nützen, haben vor allem ballaststoffreiches, pflanzliches Gewebe und gedeihen deshalb bei ballaststoffreicher Ernährung am besten.
- Wirken im ersten Trimester krankheitsvorbeugend: Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt haben oft auch antimikrobiotische Eigenschaften und helfen, den Verdauungstrakt frei von Krankheitserregern zu halten. Außerdem schützen sie den Darm schon früh und tragen so dazu bei, dass das heranwachsende Baby optimal mit Nährstoffen versorgt wird.
- Lindern Heißhunger: Eine ungesunde Ernährung ist bei Schwangeren ein Dauerbrenner. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind nährstoffreich und führen ein Gefühl der Sättigung herbei, sodass Zwischenmahlzeiten weniger verführerischer werden.
- Senken die Cholesterinwerte: Ballaststoffe wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus, und helfen so Herzerkrankungen vorzubeugen.
- Erleichtern das Abnehmen nach der Entbindung: Eine deutliche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist eine häufige Klage. Mit einer ballaststoffreichen Ernährung ist es einfacher, die Schwangerschaftskilos wieder loszuwerden.
Empfehlungen für eine ballaststoffreiche Kost
Jene Lebensmittel, die am meisten Ballaststoffe enthalten, sind allgemein bekannt. Zu diesen gehören unter anderem:
- Vollkornprodukte
- Obst
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- Gemüse
Einige Lebensmittel haben zusätzlich auch reinigende Eigenschaften, wie beispielsweise Rosenkohl, Spargel und Brokkoli. Sauerkraut enthält besonders viel Vitamin C und ist daher eine wunderbare ballaststoffreiche Beilage.
Auch Eiweiß ist natürlich wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind, doch können zu viele Proteine bei zu wenig Ballaststoffen Darm und Nieren blockieren. Bei einer durchschnittlichen Frau liegt die empfohlene Tagesmenge an Ballaststoffen bei 14 Gramm. Bei schwangeren Frauen gelten 21 bis 25 Gramm als Idealwert.
Fazit
Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr ist der Schlüssel zu einer guten Gesundheit, besonders in der Schwangerschaft. Zusätzliche Nährstoffe aller Art sind wichtig, damit sich das Baby voll entwickelt. Die reinigenden Eigenschaften von Ballaststoffen haben in jeder Lebensphase eine wesentliche Bedeutung.
Es ist kaum möglich, zu viele Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Beachten Sie dennoch die Empfehlungen Ihres Arztes. Generell sollten Ballaststoffe in der Schwangerschaft mindestens 25 % Ihrer gesamten täglichen Nährstoffzufuhr ausmachen.