Nach neunmonatiger Schwangerschaft blicken Eltern erwartungsvoll der Geburt entgegen. Viele haben Angst, dass bei der Entbindung Komplikationen auftreten oder dass das Baby zu früh, und mit einem zu geringen Geburtsgewicht zur Welt kommt. Dieses Problem ist in den letzten Jahren immer stärker ins Augenmerk von Medizin und Forschung gerückt, und man versucht stets, Wege zu finden, um dies zu verhindern, denn Babys mit Untergewicht erleiden häufiger gesundheitliche Störungen.
Was ist ein geringes Geburtsgewicht?
Von einem zu niedrigen Geburtsgewicht spricht man dann, wenn ein Baby bei der Geburt weniger als 2,5 kg wiegt. Gerade bei Frühgeburten ist ein geringes Geburtsgewicht keine Seltenheit, da der Körper noch nicht vollständig entwickelt ist und deshalb noch nicht genug Fettgewebe gebildet hat. Bei den meisten werdenden Müttern gilt, dass sie mit einem normalen Geburtsgewicht zwischen 3 und 4 kg rechnen können.
Welche Ursachen gibt es dafür?
Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass ein Baby mit zu wenig Gewicht geboren wird. Zu diesen Ursachen gehören u.a.:
- Frühgeburt: Ein Baby, das vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, wird als Frühchen bezeichnet. Frühgeburten haben in der Regel ein geringeres Geburtsgewicht als Babys, die nach der Normalzeit geboren werden.
- Angeborene Geburtsfehler: Zeigt ein Baby körperliche Anomalien, die das Wachstum beeinträchtigen, kann dies zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen.
- Mehrlingsgeburten: Zwillinge oder Drillinge kommen oft früher zu Welt. Das heißt, dass ihr Körper nicht genug Zeit hat, sich im Mutterleib voll zu entwickeln, was sich auf das Geburtsgewicht auswirken kann.
- Rauchen in der Schwangerschaft: Nikotinkonsum schadet nicht nur werdenden Müttern, sondern auch ihrem ungeborenen Nachwuchs. Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, haben ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Oft sind ihre Babys unterentwickelt und erleiden andere gesundheitliche Probleme.
- Alkoholkonsum in der Schwangerschaft: Werdende Mütter, die in der Schwangerschaft Alkohol trinken, unterliegen der Gefahr, dass ihr Kind mit fetalem Alkoholsyndrom (FAS) zur Welt kommt, das zu Entwicklungsstörungen und Untergewicht führen kann.
- Infektionen in der Schwangerschaft: Infektionen wie HIV, Röteln oder Zytomegalie können Frühgeburten herbeiführen und die Gefahr für ein geringes Geburtsgewicht erhöhen, weil das Kind im Mutterleib nicht genug Zeit hatte, sich vollständig zu entwickeln.
- Geringe Gewichtszunahme der Mutter: Wenn Frauen in der Schwangerschaft nicht genügend essentielle Vitamine und Mineralstoffe wie Proteine zu sich nehmen, kann dies dazu führen, dass das Kind nicht adäquat mit Nährstoffen versorgt wird, was ebenfalls zu einem geringen Geburtsgewicht, Frühgeburten, und im schlimmsten Fall zu einer Totgeburt führen kann.
Welche Komplikationen sind bei Babys mit einem geringen Geburtsuntergewicht zu erwarten?
Zu den häufigsten Problemen, die mit Untergewicht bei der Geburt einhergehen, zählen u.a.:
- Unterzuckerung: Babys mit geringem Geburtsgewicht haben oft Schwierigkeiten, einen normalen Blutzuckerwert zu erhalten und neigen zu Hypoglykämie (d.h. Unterzuckerung).
- Atemprobleme: Da Babys mit geringem Geburtsgewicht oft zu früh zur Welt kommen, haben sie eher mit Atemproblemen zu kämpfen, die eine intensivmedizinische Behandlung erfordern.
- Entwicklungs- und mentale Störungen: Bei einem Baby, bei dem Untergewicht bei der Geburt diagnostiziert wird, besteht ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsstörungen, wie z.B. eine spätere Lernschwäche.
- Anämie: Babys die im Mutterleib und nach der Geburt an Anämie (d.h. Blutarmut) leiden, sind häufig auch untergewichtig.
Was angehende Mütter tun können, um einem niedrigen Geburtsgewicht vorzubeugen
- Die richtige Ernährung verfolgen: Nehmen schwangere Frauen ausreichend Kalorien und Proteine über die Nahrung zu sich, besteht ein geringeres Risiko, dass das Kind mit Untergewicht zur Welt kommt.
- Weg mit den Zigaretten: Sie sollten so schnell wie möglich alle Nikotinquellen aus ihrem Umfeld verbannen (auch Passivrauch), da Sie sonst Ihr Risiko für eine Frühgeburt erhöhen und Gefahr laufen, dass Ihr Nachwuchs bei der Geburt nicht genug wiegt.
- Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen: Regelmäßige Untersuchungen bei Ihrem Frauenarzt sind das A und O, um eine gesunde Schwangerschaft sicherzustellen, und etwaige Probleme rechtzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.
- Generell auf die Gesundheit achten: Auch wenn Sie nicht alle Gefahren bannen können, sollten Sie dennoch darauf achten, so gesund wie nur möglich zu bleiben, um Ihrem Kind die Gelegenheit zu geben, sich ausreichend in Ihrem Mutterleib zu entwickeln, und ihm einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Fazit
Es gibt zahlreiche Faktoren, die auf das Geburtsuntergewicht Einfluss haben. Einige davon können Sie zumindest selbst steuern, wie z.B. Ihre Lebensweise. Auch wenn Ihr Nachwuchs bei der Geburt nicht das optimale Gewicht erreicht, lassen sich mögliche Komplikationen mit der richtigen Behandlung oft gut in den Griff bekommen. Viele Babys entwickeln sich danach völlig normal.