Depressionen während der Schwangerschaft, die klinisch als pränatale Depression bekannt sind, können ernsthafte Auswirkungen auf Mutter und Kind haben. Studien zeigen, dass zwischen 14 und 23 % aller Frauen eine pränatale Depression erleiden, während weniger als 20% eine Behandlung in Anspruch nehmen. Von Ängsten über Nervosität bis hin zu Glück und Verwirrung – eine Schwangerschaft geht mit vielen gemischten Gefühlen einher. Wenn die negativen Gefühle jedoch überhand nehmen und permanent auftreten, kann eine Depression vorliegen.
Wie entsteht eine pränatale Depression?
Obwohl die Hauptursachen nicht klar sind, legt eine Studie der Stanford Medicine nahe, dass eine pränatale Depression auf verschiedene Faktoren, einschließlich Genetik, zurückgeführt werden kann. Tatsächlich spielt diese eine erhebliche Rolle, denn Depressionen können vererbt werden. Darüber hinaus sind ungewollte Schwangerschaften, fehlende Unterstützung durch Familie und Freunde und schwankende Hormone weitere Umstände, die zu Angstzuständen während der Schwangerschaft beitragen. Hormone bewirken Stimmungswechsel, indem sie direkt die Chemie des Gehirns steuern, die für unsere Emotionen verantwortlich ist.
Mögliche Symptome
Die Symptome einer Depression variieren von Person zu Person. Bei einigen Frauen treten nur leichte und kurzzeitige Beschwerden auf, bei anderen wiederum können die Symptome äußerst intensiv und langanhaltend sein. Leider ist es oft schwierig, eine Depression zu diagnostizieren, da ihre Symptome oft mit normalen Symptomen verwechselt werden, die während der Schwangerschaft auftreten. Zu den Anzeichen einer pränatalen Depression zählen:
- Suizidgedanken und manchmal sogar Suizidversuche
- Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit
- Energieverlust und ständiges Erschöpfungsgefühl
- Depressive Frauen neigen dazu, sich mehr auf Probleme zu konzentrieren, und haben daher Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen
- Schlafprobleme
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Schmerzen und Beschwerden, die trotz Behandlung nicht verschwinden
- Häufiges Weinen
- Mangelndes Selbstbewusstsein
Wie man mit einer pränatalen Depression umgeht
Depressionen können äußerst belastend sein, vor allem in der Schwangerschaft. Glücklicherweise gibt es Maßnahmen, die betroffenen Frauen helfen, ihren Gefühlszustand zu verbessern und Ängste besser zu bewältigen. Dazu gehört:
- Sich einer engen Freundin oder einem Familienmitglied anzuvertrauen. Verständnis von Menschen zu erhalten, die einem nahe stehen, kann ein wichtiger Schritt sein, um aus dem negativen Gedankenkarussell auszusteigen. Ihre Liebsten können Ihnen dabei helfen, Ihre Sichtweise zu ändern und den Blick auf das Positve zu lenken.
- Befassen Sie sich mit Dingen, die Ihnen Spaß machen und Sie beschäfitgen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Studien deuten darauf hin, dass sich die Mehrheit aller Betroffenen von der Erkrankung erholt, wenn sie richtig behandelt wird. Eine Therapie wird jedoch dringend empfohlen, bevor sich die Depression nach der Geburt in eine postpartale Depression verwandelt. Nachfolgend finden Sie einige Möglichkeiten, wie Depressionen behandelt werden können.
Nicht-medikamentöse Behandlung
In Fällen, in denen die Symptome mild sind, empfehlen Ärzte oft eine nicht-medikamentöse Behandlung. Es ist wichtig, mit einem geschulten Therapeuten zu sprechen, der die Situation besser einschätzen kann. Ein Experte kann Ihnen helfen, Strategien zu entwickeln, um Ihre Sorgen und Probleme besser zu bewältigen. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, wo Sie Gleichgesinnte finden und sich mit anderen werdenden Müttern austauschen können.
Einsatz von Antidepressiva
Depressionen werden häufig mit Antidepressiva behandelt, vor allem, wenn sie schwerwiegend sind. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn schwangere Frauen nichts essen und sich nicht mehr um ihr Wohlbefinden kümmern. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile mit einem Psychiater zu besprechen und abzuwägen, bevor derartige Arzneien zum Einsatz kommen. Zu den von Ärzten am häufigsten empfohlenen Präparaten gehören Bupropion, trizyklische Antidepressiva, Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sowie Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.
Fazit
Eine pränatale Depression ist eine psychische Erkrankung, die Frauen jeden Alters betreffen kann. Bleibt sie unbehandelt, kann sie schwerwiegende Auswirkungen auf Mutter und Kind haben. Um Komplikationen während der Schwangerschaft zu vermeiden, ist es wichtig, dass betroffene Frauen ihre Emotionen ernst nehmen, und Hilfe suchen, wenn Sie das Gefühl haben, ihre Situation nicht alleine bewältigen zu können. Eine Depression ist kein unabänderliches Schicksal, es gibt Wege aus dem Tief.