Die Freuden der Elternschaft beginnen mit dem ersten Atemzug des Babys und halten weitere wichtige Meinensteine parat. Wenn es um die Verdauung und die Essgewohnheiten Ihres Kindes geht, sind nicht nur die Arten der Milchnahrung, Stillpositionen und die richtige Aufbewahrung der Muttermilch wichtig. Auch das Erlernen des Bäucherns gehört dazu.
Die Bedeutung des Bäuerchens nach dem Füttern des Babys
Warum macht Ihr Nachwuchs ein Bäuerchen? Wenn Babys essen oder gestillt werden, schlucken sie dabei zwangsläufig Luft. Die Luft wird in ihrem Magen eingeschlossen und kann Beschwerden verursachen. Darüber hinaus kann die Verdauung bestimmter Nahrungsmittel im Darm auf natürliche Weise zu einer Ansammlung von Gasen führen, und ein für das Baby zu fortgeschrittener Milchfluss kann die Nahrung zu schnell freisetzen, was dazu führt, dass das Baby zu schnell trinkt und schluckt. Um sicherzustellen, dass sich Ihr Kind wohlfühlt und aufgrund von Luftansammlungen und Verdauungsbeschwerden nicht spuckt oder gar erbricht, ist es wichtig, dass es ein Bäucherchen macht, um die überschüssigen Luftblasen aus dem Bauch zu entfernen.
Während normalerweise davon ausgegangen wird, dass das Aufstoßen nach dem Essen erfolgt, kann Ihr Baby auch während des Stillens Anzeichen geben, dass es ein Bäuerchen machen möchte. Wenn Sie mit der Flasche füttern, sollten Sie Ihren Nachwuchs nach jeweils 50-100 ml Milch oder öfter aufstoßen lassen, vor allem, wnen das Baby wählerisch ist oder langsam zu trinken scheint. Beim Stillen ist es sinnvoll, Ihr Kind jedes Mal aufstoßen zu lassen, wenn es die Brust wechselt.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass einige Babys möglicherweise nicht so oft aufstoßen müssen, insbesondere wenn sie beim Stillen nicht viel Luft schlucken. In Fällen, in denen das Baby nach einiger Zeit nicht aufgestoßen hat, füttern Sie wie gewohnt weiter, da es möglicherweise nicht bei jedem Versuch aufstößt. Es ist wichtig, zu wissen, dass das Bäuerchen keine bestimmte Zeit braucht. Der wichtige Teil besteht darin, Ihrem Kind während des Stillens regelmäßig Gelegenheit zum Aufstoßen zu geben, um ausreichend Möglichkeit zu haben, unerwünschte Luft aus dem Bauch zu entfernen.
Wenn Ihr Nachwuchs Anzeichen von Blähungen, Spucken oder unruhiges Verhalten beim Füttern zeigt oder wenn eine gastroösophageale Refluxkrankheit diagnostiziert wurde, kann dies ebenfalls eine gute Gelegenheit sein, regelmäßigere Bäuerchen zu planen und es zwischendurch immer wieder zu versuchen.
Jedes Kind ist einzigartig, daher gibt es keine bestimmte Zeiten, Intervalle oder Längen, wann es ein Bäuerchen machen sollte. Stattdessen ist es am besten, die Muster Ihres Babys im Laufe der Zeit kennenzulernen und einen Zeitpunkt und eine Methode zu finden, die für Ihren Sprössling am besten geeignet sind, sei es ein paar Minuten nach dem Essen oder einige Male während des Fütterns. Außerdem ist es oft hilfreich, das Baby nach dem Füttern 10 bis 15 Minuten lang in einer aufrechten Position zu halten, da dies dazu beitragen kann, dass es nicht spuckt. Zusätzlich zum richtigen Zeitpunkt, kann auch die richtige Technik und Position hilfreich sein, damit das Baby aufstößt.
Übliche Positionen für das Bäuerchen
Dies ist die häufigste und effektivste Methode, um Ihr Baby von angesammelten Luftblasen zu befreien. Halten Sie Ihr Kind hierfür aufrecht und lassen Sie sein Kinn über Ihrer Schulter ruhen. Legen Sie eine Hand unter sein Gesäß, um es zu stützen, und reiben und klopfen Sie sanft den Rücken des Babys mit der anderen Hand. Vergessen Sie nicht, sich ein Tuch über die Schulter zu legen, um Spucke aufzufangen.
Manchmal kann die Über-die-Schulter-Technik je nach Baby lange dauern. Sie können sich auch in einen Schaukelstuhl setzen oder Ihre Beine im Sitzen leicht wippen, da die zusätzliche Bewegung dazu beiträgt, die Dinge zu beschleunigen und das Baby zu entspannen. Warten Sie nach dem Füttern ein paar Minuten, da das Bäuerchen zu früh nach dem Essen zum Erbrechen führen kann.
Wenn Sie das Baby in dieser Position halten, sollten Sie sicherstellen, dass sein Kopf seitlich auf Ihrem Schoß liegt und Ihr Nachwuchs mit dem Bauch nach unten zeigt. Es kann auch helfen, wenn Sie den Kopf etwas höher heben als den Rest des Körpers. Sie können dann ganz leicht mit Ihren Fingern auf den Rücken klopfen oder reiben, bis das Baby aufstößt, wobei Sie bedenken müssen, dass es bis zu fünf Minuten dauern kann, bis Sie Ergebnisse erzielen. Es wird empfohlen, nach den ersten fünf Minuten mit dem Klopfen auf den Rücken aufzuhören. Falls kein Bäuerchen kommt, machen Sie eine Minute Pause und wiederholen Sie den Vorgang.
Diese Technik ist besser für Kleinkinder geeignet, die mit etwa sechs Monaten an feste Nahrung gewöhnt werden, weil jüngere Babys nicht die nötige Kopfkontrolle und -stütze haben, was den Prozess schwieriger macht. Beginnen Sie bei älteren Kleinkindern damit, sie mit dem Gesicht von Ihnen weg auf Ihren Schoß zu setzen. Legen Sie Ihre Hand auf ihre Brust und spreizen Sie Ihre Finger um das Kinn, um Nacken und Kopf zu stützen, wobei Sie darauf achten sollten, die Kehle Ihres Babys nicht zu berühren, da dies seine Atmung behindern könnte. Beugen Sie Ihr Baby leicht schräg nach vorne und klopfen und reiben Sie abwechselnd sanft seinen Rücken.
Spazierengehen ist eine großartige Möglichkeit, um Verdauungsproblemen entgegenzuwirken, wie auch fast jeder Erwachsene bestätigen kann. Bei Babys ist das nicht anders. Es ist wichtig, zu beachten, dass diese Methode für ältere Babys empfohlen wird, die ihren Kopf ohne Ihre Unterstützung halten können. Halten Sie das Baby mit einer Hand unter dem Hintern fest, während die andere Hand sanft den Bauch reibt. Sie können in dieser Position mit Ihrem Baby gehen oder vom Boden aus dem Baby bei seinen eigenen Gehübungen helfen.
Wenn Sie stillen oder mit der Flasche füttern, ist es ratsam, dass Ihr Baby während und nach dem Füttern regelmäßig ein Bäuerchen macht, um sicherzustellen, dass wenig bis gar keine Luft eingeschlossen wird, und das Baby satt wird, anstatt Luft zu schlucken. Unabhängig davon, wie oft Ihr Kind ein Bäuerchen macht, denken Sie daran, dass nicht alle Säuglinge aufstoßen müssen, einige tun es von selbst, während andere Blähungen haben und daher kein Aufstoßen erforderlich ist. Wenn Ihr Nachwuchs keine Anzeichen von Stress zeigt, die mit mangelndem Aufstoßen verbunden sind, seien Sie nicht beunruhigt, sondern einfach dankbar, dass er sein Essen genießt und sich gut fühlt.