Das Organscreening ist eine entscheidende Untersuchung, die in der Regel zwischen der 20. und 24. Schwangerschaftswoche erfolgt. Hierbei werden wichtige Vitalfunktionen des Fötus überprüft, wie z.B. der Herzschlag und die Bewegungen des Kindes. Sollten Auffälligkeiten entdeckt werden, lassen sich je nach Befund, entsprechende Folgeuntersuchungen vornehmen. Für werdende Mütter kann das Organscreening aufregend und beängstigend zugleich sein, da sie nicht wissen, was sie erwartet, und ob das Baby gesund ist.
Was beim Organscreening passiert
Mittels Ultraschalluntersuchung über die Bauchdecke der Mutter werden die inneren Organe des Babys untersucht, um festzustellen, ob sich diese ordnungsgemäß entwickeln oder Anomalien aufweisen. Zeigen sich Auffälligkeiten, ist es möglich, dass eine Behandlung bereits im Mutterleib erfolgt. Folgende Organe werden im Rahmen des Organscreenings gecheckt:
- Das Herz: Der Arzt überprüft, ob das Herz des Babys schlägt und ob ein Herzfehler vorliegt. Dabei lässt sich etwa feststellen, ob das Herz eine Öffnung hat oder Auffälligkeiten der Herzklappen vorliegen.
- Wirbelsäule, Nacken und Gehirn: Auch Wirbelsäule, Hals und Gehirn des Babys werden untersucht. Dabei lassen sich z.B. Anomalien wie offenen Fontanellen, hervortretenden Augen und andere Probleme feststellen. Der Arzt überprüft dabei, ob sich das Gehirn und das Rückenmark des Babys normal entwickeln.
- Nieren und Harnleiter: Hierbei kann festgestellt werden, ob die Nieren richtig positioniert sind, ob eine Niere fehlt oder ob eine Hufeisenniere vorliegt. Dabei sind die Nieren des Fötus in Hufeisenform zusammengewachsen. Auch zeigt sich, ob die Harnleiter vergrößert sind.
- Brusthöhle und Lunge: Der Arzt checkt die Größe der Brusthöhle des Babys, um zu beurteilen, ob seine Lungen wachsen, wie sie es sollten. Dabei wird auch nach Anzeichen von Flüssigkeit oder mit Flüssigkeit gefüllten Taschen in der Brusthöhle gesucht, die Anzeichen eines Herzproblems sein könnten. Dies wird später in der Schwangerschaft sichtbar, daher ist dieser Scan ein wesentlicher Vorläufer, um zu verstehen, wie sich der Fötus bisher entwickelt.
- Beine und Arme: Mithilfe der Untersuchung lassen sich auch Anomalien an Händen, Armen, Beinen und Zehen feststellen. Dazu zählen etwa Klumpfüße, die auf seltsame Weise über das Normale hinaus positioniert sind. Der Arzt kann nach primär genetischen Bedingungen suchen, die möglicherweise aus Ihrer Familienanamnese ersichtlich sind, und die das Wachstum und die Entstellungen der Gliedmaßen beeinflussen.
- Hände, Finger, Füße und Zehen: Der Sonograph sucht nach den zehn Fingern und Zehen und achtet auf etwaige Anomalien. Hierbei können sich z.B. Fehlbildungen wie ein kurzer oder fehlender Daumen oder zusammengewachsene Finger oder Zehen zeigen. Bei Syndaktylie (Schwimmhäute) kommt es zu einer Verschmelzung des Knochens oder der Haut in den Fingern und Zehen. Meist handelt es sich hierbei um einen Gendefekt.
- Nase, Lippen, Augen und Gesicht: In diesem Bereich sucht der Arzt nach Anomalien wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und anderen Faktoren, die sonst nicht sichtbar sind. Dabei lassen sich auch Augenprobleme feststellen, etwa ob das Baby Flüssigkeit hinter der Linse hat.
- Verdauungstrakt: Nicht zuletzt wird sichergestellt, dass Mund, Rachen, Luftröhre und Verdauungstrakt des Kindes gesund sind. Magen und Darm werden untersucht, um zu bestätigen, dass keinerlei Obstruktion vorliegt. Daher ist es wichtig, dass Sie während der Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, da eine Dehydrierung Ihrem Baby schaden könnte. An dieser Stelle prüft der Arzt auch, ob sich die Organe Ihres Babys im bisherigen Schwangerschaftsverlauf ordnungsgemäß gebildet haben.
Ist das Organscreening schädlich?
Nein. Forschungen zeige, dass Ultraschalluntersuchungen weder für die Mutter noch das Kind bedenklich sind, jedoch wichtigen Aufschluss darüber geben können, ob sich der Fötus normal entwickelt. Anhand des Befundes können zeitgerecht die richtigen medizinischen Maßnahmen getroffen werden. Die verwendete Technik und Ausrüstung sind von höchster Qualität, um bestmögliche Untersuchungsergebnisse zu erreichen. Sollten Sie Fragen zum Organscreening und seinen Ablauf haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die Untersuchung so entspannt wie möglich zu erleben.