Schwangerschaftsdiabetes ist in den USA und weltweit auf dem Vormarsch. Etwa 5 bis 6 Prozent aller werdenden Mütter sind davon betroffen. Schwangerschaftsdiabetes ist durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet, der erstmals während der Schwangerschaft entdeckt wird. Mütter, die unter Gestationsdiabetes leiden, können auch ihr Baby gefährden, da das Risiko für Entwicklungsstörungen steigt. Neue Forschungen legen nahe, dass eine schwächere Lichtexposition das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes senken kann.
Lichtexposition vor dem Schlafengehen erhöht das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes
Immer mehr Hinweise zeigen, dass die nächtliche Lichtexposition vor dem Zubettgehen mit einer beeinträchtigten Glukoseregulation bei nicht schwangeren Erwachsenen in Verbindung steht. Es ist jedoch wenig über die Auswirkungen einer abendlichen Lichtexposition während der Schwangerschaft auf das Risiko der Entwicklung von Gestationsdiabetes bekannt, einer häufigen Schwangerschaftskomplikation mit erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen für Mutter und Kind. Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko der Mutter für Diabetes, Herzkrankheiten und Demenz. Kinder leiden mit zunehmendem Alter häufiger an Fettleibigkeit und Bluthochdruck.
Schwangere sollten das Licht in ihrem Zuhause dimmen und ihre Bildschirme einige Stunden vor dem Schlafengehen ausschalten oder zumindest dimmen, um das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes zu verringern, zeigt eine neue Studie, die am 10. März im American Journal of Obstetrics and Gynecology Maternal Fetal Medicine veröffentlicht wurde. Helles Licht vor dem Schlafengehen kann von elektronischen Geräten wie Fernsehern, Computern und Smartphones stammen. Frauen, die in der Multisite-Studie Schwangerschaftsdiabetes entwickelten, waren in den drei Stunden vor dem Einschlafen stärkerem Licht ausgesetzt. Sie unterschieden sich nicht in ihrer Lichtexposition während des Tages oder im Schlaf oder in ihrem Aktivitätsniveau im Vergleich zu Frauen, die die Krankheit nicht entwickelten. Die Studie deutet darauf hin, dass Lichtexposition vor dem Schlafengehen ein unterschätzter, aber leicht modifizierbarer Risikofaktor für Schwangerschaftsdiabetes sein könnte. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes fast zehnmal häufiger Typ-2-Diabetes mellitus entwickeln als Frauen, die während der Schwangerschaft keine Glukoseprobleme haben. Und: Entwickeln Schwangere in der ersten Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie ihn bei der nächsten Schwangerschaft wieder haben.
Auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit steigt
Laut den Forschern kann die Lichtexposition vor dem Schlafengehen den Glukosestoffwechsel durch sympathische Überaktivität beeinflussen, was bedeutet, dass die Herzfrequenz vor dem Schlafengehen ansteigt, wenn sie sinken sollte. Es scheint, dass die Kampf- oder Fluchtreaktion unangemessen aktiviert wird, wenn es Zeit ist, sich auszuruhen. Die Daten zeigen, dass die sympathische Überaktivität zu einer kardiometabolischen Erkrankung führen kann, bei der es sich um eine Ansammlung von Erkrankungen handelt, darunter abdominale Fettleibigkeit, Insulinresistenz, erhöhter Blutdruck und ein Ungleichgewicht von Lipiden, die alle zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Die Studie mit 741 Frauen im zweiten Trimester wurde zwischen 2011 und 2013 an acht klinischen US-Standorten durchgeführt. Die Lichtexposition der Teilnehmerinnen wurde mit einem Actigraph gemessen, der an ihren Handgelenken getragen wurde. Die Frauen wurden während des zweiten Trimesters der Schwangerschaft gemessen, jener Zeit, in der sie routinemäßig auf Schwangerschaftsdiabetes untersucht werden. Nach separater Anpassung für Alter, BMI, Rasse/Ethnizität, Bildung, Berufsversicherung, Beschäftigungszeitplan, Jahreszeit, Schlafdauer, Schlafmittelpunkt, Schlafregelmäßigkeitsindex und Tageslichtexposition blieb die Lichtexposition vor dem Schlafen signifikant mit Schwangerschaftsdiabetes assoziiert. Die zunehmende Rate von Schwangerschaftsdiabetes wurde teilweise auf den steigenden Body-Mass-Index und das höhere Alter der Schwangeren zurückgeführt. Aber selbst nach Anpassung an den BMI und das Alter nahm Schwangerschaftsdiabetes immer noch zu.
Schwangerschaftsdiabetes verhindern: Was können Sie tun?
Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Reduzierung der Lichtexposition vor dem Zubettgehen. Die Forscher empfehlen, das Licht in Ihrer Umgebung in den drei Stunden vor dem Schlafengehen zu dimmen. Zudem sollte auf die Nutzung von elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen, Computer und Tablets verzichtet werden. Wenn Sie dennoch davon Gebrauch machen, sollten Sie dafür sorgen, dass die Bildschirme so dunkel wie möglich sind. Andere Faktoren, um das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes zu reduzieren, bestehen darin, einen gesunden Lebensstil zu verfolgen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und das Halten eines gesunden Gewichts können dabei helfen, Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen.
Kaffeekonsum nach der Schwangerschaft wird mit geringerem Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert
Gute Nachrichten für Koffeinliebhaberinnen: Laut Forschungen der Universität Singapur kann regelmäßiges Kaffeetrinken Frauen, die während der Schwangerschaft Diabetes hatten, davor schützen, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass anstelle von künstlichem und mit Zucker gesüßten Getränken der Konsum von zwei bis fünf Tassen entweder koffeinhaltigem oder entkoffeiniertem Kaffee pro Tag möglicherweise ein gesünderer Ersatz ist, um das Auftreten von Typ-2-Diabetes zu verzögern oder zu verhindern. Dies liegt wahrscheinlich an den bioaktiven Bestandteilen im Kaffee, wie Polyphenolen, die natürlich vorkommende pflanzliche Mikronährstoffe sind. Bioaktive Komponenten sind Arten von Chemikalien, die in geringen Mengen in Pflanzen und bestimmten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nüssen, Ölen und Vollkornprodukten vorkommen und eine gute Gesundheit fördern können. Dennoch sollten Frauen vorsichtig sein, was den Koffein-Konsum betrifft, vor allem in der Schwangerschaft ist es wichtig, diesen mit dem Arzt zu sprechen. Laut der europäischen Behörde vor Lebensmittelsicherheit (EFSA) gelten 200 mg Koffein pro Tag als unbedenklich für den Fötus.