Gastautorin: Vanessa Liney
Hallo meine Damen. Ich hoffe, dass es Ihnen gutgeht.
Ich schreibe einen Blog über Gesundheit und Wohlbefinden während der Schwangerschaft. Deshalb ist es meine Pflicht, insbesondere über das folgende Thema zu sprechen. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich es muss, vielmehr, dass ich darüber sprechen möchte, weshalb das Wort Pflicht hier vielleicht nicht richtig gewählt ist, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Psychische Erkrankungen bei Müttern sind ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt und eines, dessen ich mir sehr bewusst bin. Es ist ein Teil der Schwangerschaft, weshalb wir die nötigen Informationen zur Verfügung haben und wissen sollten, wo wir Hilfe bekommen können.
In Großbritannien hat vom 1. bis 7. Mai die erste Woche zur Sensibilisierung über psychische Erkrankungen von Müttern stattgefunden, die sogenannte UK’s first Maternal Mental Health Awareness Week occurred May 1 to 7.
Diese Woche wurde von der Vereinigung für perinatale psychische Gesundheit (Perinatal Mental Health Partnership, PMHP) angeführt.
Verschiedene Stiftungen und Organisationen haben aufregende und interessante Veranstaltungen durchgeführt, um diese Woche zu begehen und Mütter und ihre Familien zu unterstützen.
Während dieser Woche hat sich die PMHP darauf konzentriert, wie und wo Mütter Hilfe bei psychischen Erkrankungen finden. Frauen, ihre Familie und Freunde müssen wissen, wo sie im Falle einer perinatalen psychischen Erkrankung Unterstützung bekommen. Hierfür hat die PMHP auch Thementage in den sozialen Medien veranstaltet.
Wenn Sie sich die Informationen durchlesen möchten, besuchen Sie PMHP auf Facebook oder Twitter @pmhpuk.
Psychische Erkrankungen bei Müttern decken ein breites Spektrum an Symptomen während der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt ab.
Der “Baby Blues” betrifft bis zu 75% der neuen Mütter in den ersten Tagen nach der Entbindung. Ich habe noch nie so viel geweint wie in der ersten Woche nach der Geburt meiner beiden Kinder. Ich habe eine Freundin, die mir erzählt hat, dass sie unkontrollierbar geheult hat, weil sie den Stöpsel nicht aus der Badewanne ziehen konnte, nachdem sie mit ihrem Baby baden war. Zum Glück sind diese Symptome von Niedergeschlagenheit und unkontrollierbarem Weinen bei den meisten Frauen nur vorübergehend und verschwinden mit der Zeit von alleine.
Wenn sie jedoch auch Wochen oder Monate nach der Geburt anhalten, handelt es sich oft um eine postnatale Depression, die eine Behandlung erforderlich macht. Die richtige Medikamentierung, Therapie und Unterstützung ist hierbei entscheidend. Schätzungsweise eine von 10 Müttern entwickelt eine postnatale Depression. Die emotionalen Anzeichen können folgende Zustände beinhalten, aber auch darüber hinausgehen:
- Fehlendes Interesse am Kind
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit
- Unfähigkeit, Weinattacken zu stoppen
- Das Gefühl, nicht zurechtzukommen
- Unfähigkeit, Dinge zu genießen
- Gedächtnisverlust oder Konzentrationsstörungen
- Übermäßige Angst um das Kind
Die folgenden Informationen sind dieser Seite entnommen: www.nhs.uk
Was sind die Symptome einer Wochenbettpsychose?
Die meisten Frauen mit einer Wochenbettpsychose erleben die Psychose (und psychotische Episoden) zusammen mit anderen Symptomen schon bald nach der Geburt, für gewöhnlich innerhalb der ersten zwei Wochen.
Manche Frauen entwickeln auch erst später Anzeichen, zum Beispiel, wenn sie mit dem Stillen aufhören oder wenn ihre Periode wieder einsetzt.
Eine Psychose führt dazu, dass man Dinge um sich herum anders wahrnimmt oder interpretiert. Die beiden Hauptsymptome sind:
- Halluzinationen: Es werden Dinge gehört oder gesehen, die nicht existieren. Eine typische Halluzination äußerst sich darin, Stimmen zu hören.
- Wahnvorstellungen: Gedanken oder Annahmen, die höchstwahrscheinlich falsch sind (wie zum Beispiel der Glaube, in der Lotterie gewonnen zu haben).
Die Kombination aus Halluzinationen und Wahnvorstellungen kann die Wahrnehmung, das Denkvermögen, die Gefühle und das Verhalten wesentlich beeinflussen.
Andere Symptome
Eine Frau, die eine Wochenbettpsychose hat, verhält sich möglicherweise untypisch und empfindet:
- Hochgefühle (Manie): Sie denkt und spricht zu viel, hat das Gefühl, über den Dingen zu stehen oder ist geselliger als sonst
- Verlust von Hemmungen
- Paranoia: Misstrauen oder Angstgefühle
- Ruhelosigkeit und Aufgewühltsein
- Stimmungstief: Die Patientin zeigt womöglich Anzeichen einer Depression, ist weinerlich, hat keine Energie, verliert den Appetit, ist nervös, reizbar und schläft schlecht.
- Schwerwiegende Verwirrung: Die Stimmung ändert sich unerwartet. Manche Frauen haben gleichzeitig Symptome einer Manie und Depression.
Wie ernst kann es werden?
Eine Wochenbettpsychose ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung und sollte als medizinischer Notfall behandelt werden.
Wenn keine Therapie erfolgt, kann die Psychose schnell schlimmer werden.
Die Krankheit kann die Frau dazu bringen, sich selbst oder das Kind zu vernachlässigen oder sich oder ihrem Nachwuchs Schaden zuzufügen.
Sie merkt möglicherweise nicht, dass sie krank ist, weshalb ihr Partner, Familie oder Freunde Warnsignale erkennen und handeln müssen. Lesen Sie hierzu: Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass jemand eine Wochenbettpsychose hat?
Viele Frauen mit einer Wochenbettpsychose erholen sich oft sehr schnell und vollständig, wenn sie die richtige Behandlung erhalten.
Wer ist gefährdet, an einer Wochenbettpsychose zu erkranken?
Eine Wochenbettpsychose betrifft mit größerer Wahrscheinlichkeit Frauen, die:
- Schon zuvor eine Wochenbettpsychose hatten
- Bereits eine andere ernste psychische Krankheit erlebten, wie etwa eine bipolare Störung oder Schizophrenie
- Ein Familienmitglied haben, das an einer Psychose leidet, auch wenn die Frau selbst nie von einer psychischen Störung betroffen war.
Wenn eine Frau eine Wochenbettpsychose hatte, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie in einer folgenden Schwangerschaft ebenfalls eine Psychose entwickelt.
Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass jemand eine Wochenbettpsychose hat?
Verständigen Sie sofort Ihren Hausarzt, wenn Sie glauben, dass jemand, den Sie kennen, eine Wochenbettpsychose hat.
Wenn das nicht möglich ist, rufen Sie die Rettung oder kontaktieren Sie Ihren lokalen Notfall-Service.
Wenn Sie glauben, dass eine unmittelbare Gefahr besteht, rufen Sie einen Krankenwagen.
Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass ich eine depressive Episode habe?
Wenn Sie bereits über mögliche Maßnahmen unterrichtet wurden, weil Sie als gefährdet eingestuft worden sind, rufen Sie die dort angegebene Notfallnummer an, um ein Krisenteam zu alarmieren.
Wenn dies nicht der Fall ist und Sie der Meinung sind, eine psychotische Episode zu durchlaufen, gehen Sie sofort zu Ihrem Hausarzt oder suchen Sie ein Spital auf.
Wie wird eine Wochenbettpsychose behandelt?
Eine Wochenbettpsychose ist ein psychiatrischer Notfall. Die Frau muss möglicherweise zur Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen werden.
Im Idealfall wird sie zusammen mit ihrem Baby in eine Spezialabteilung der Psychiatrie überstellt, in der Mutter und Kind zusammensein können. Dies soll den Beziehungsaufbau erleichtern und dafür sorgen, dass sich die Mutter in ihrer neuen Rolle sicherer fühlt.
Achten Sie auf sich, meine Damen, und achten Sie aufeinander.
Vanessa Liney ist Ehefrau und sehr stolze Mutter von zwei Kindern. Sie ist außerdem Gründerin des Blogs The Pregnancy Pantry, der sich um Ernährung, Rezepte und einen Mix aus Lifestyle, Wohlbefinden und Gesundheit während der Schwangerschaft dreht.