Um diese schwierige Erfahrung gut zu verarbeiten, ist es wichtig zu wissen, was eine biochemische Schwangerschaft ist und welche Risiken sie birgt.
Jede Frau, die schon einmal eine biochemische Schwangerschaft erlebt hat, weiß wie schwer es ist, diese zu verstehen. Für jene, die diese Erfahrung noch nicht machen mussten, ist es oft nicht einfach zu erfassen, was sich dahinter verbirgt.
Was ist eine biochemische Schwangerschaft?
Biochemische Schwangerschaften sind sehr frühe Fehlgeburten, die vorkommen, nachdem eine Frau anfänglich positiv auf eine Schwangerschaft getestet hat. Sie erfolgt, bevor die Schwangerschaft auf dem Ultraschall zu erkennen ist. Insgesamt sind zwischen 50 bis 75 Prozent aller Fehlgeburten biochemische Schwangerschaften, die bis zur 20. Woche auftreten. In den meisten Fällen erfolgen diese ein oder zwei Wochen nach der Befruchtung. Manchmal wissen die Frauen noch nicht einmal, dass sie ein Kind erwarten, wenn sie einen Abort erleiden.
Am überraschendsten ist jedoch die Tatsache, wie häufig diese Fehlgeburten auftreten. Auch, wenn wir schon erwähnt haben, dass ein Großteil aller Fehlgeburten chemische Schwangerschaften sind, enden schätzungsweise 70 Prozent aller Befruchtungen auf diese Weise. Infolgedessen kommen viele Abgänge bereits in den ersten paar Wochen oder Monaten vor und hinterlassen keine Spuren.
Wodurch wird dieses Problem verursacht?
Eine Vielzahl von Faktoren kann eine biochemische Schwangerschaft auslösen, darunter Infektionskrankheiten wie Syphilis, unbehandelte Schilddrüsenprobleme, Gebärmutterkrankungen, schwankende Hormonspiegel oder eine Einnistung außerhalb der Gebärmutter. Manchmal befruchtet die Samenzelle die Eizelle außerhalb des Uterus, was zu einer kurzen, erfolglosen Schwangerschaft führt.
Eine weitere mögliche Ursache sind chromosomale Störungen. Schätzungen zufolge kommt etwa die Hälfte aller chemischen Schwangerschaften aus diesem Grund zustande. Viele Defekte führen dazu, dass der Körper der Mutter den Fötus abstößt und eine Fehlgeburt einleitet, weshalb es wichtig ist, sich auf diese Störungen testen zu lassen.
Wer ist gefährdet, eine biochemische Schwangerschaft zu entwickeln?
Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, weisen ein höheres Risiko auf, eine biochemische Schwangerschaft zu entwickeln. Auch Frauen über 40 sind gefährdeter. Das Alter ist wohl der häufigste Faktor für diese Störung, obwohl auch hormonelle Probleme, Infektionen und andere gesundheitliche Probleme der Mutter die Entwicklung beeinflussen können.
Negative Lebensgewohnheiten sind ein weiterer Faktor. Frauen, die rauchen, Alkohol trinken, zu viel Koffein zu sich nehmen oder eine schlechte Ernährung verfolgen, haben ein erhöhtes Risiko für eine biochemische Schwangerschaft. Einige vertreten auch die Ansicht, dass Sex oder Sport während der Schwangerschaft zu diesem Problem beitragen, aber hier gehen die Meinungen auseinander und es existieren noch keine wissenschaftlichen Beweise.
Welche Behandlung gibt es?
Biochemische Schwangerschaften werden für gewöhnlich nicht behandelt. Sie stellen nur sehr selten ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Dennoch empfiehlt es sich, diese zu diagnostizieren, damit Betroffene verstehen, wodurch die Fehlgeburt verursacht wurde und um auszuschließen, dass das eigene Verhalten zu dem Verlust beigetragen hat. Für viele Frauen ist das ein kleiner Trost in dieser schweren Zeit.
Diagnosemethoden beinhalten einen HCG-Hormontest, um den Hormonspiegel des Körpers zu prüfen. Auch wenn dieser nach jeder Fehlgeburt absinkt, wird er nach einer chemischen Schwangerschaft niedriger sein. Meistens haben die Frauen eine starke Blutung, ähnlich einer Menstruation, die sich schließlich als Fehlgeburt herausstellt.
In wenigen Fällen hört die Blutung nicht von alleine auf. Dann wird der Arzt das Innere der Gebärmutter untersuchen müssen, um nach anhängendem Gewebe zu suchen. Dieses muss vorsichtig entfernt werden, damit die Blutung zum Stillstand kommt und sich der Vaginalbereich nicht infiziert.
Abschließende Bemerkungen
Leider kommt eine biochemische Schwangerschaft sehr häufig vor und bringt oftmals eine hohe emotionale Belastung mit sich. Besonders für Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, kann ein derartiges Erlebnis niederschmetternd sein. Wenn die seelischen Schmerzen sehr groß sind, kann eine Psychotherapie helfen, um den Kummer zu bewältigen.