Viele Schwangere machen sich Gedanken über die Nahrungsaufnahme und Ihr Gesamtgewicht während dieser neun Monate. Ein Aspekt, der jedoch nicht zu vernachlässigen ist, hat mit der Ernährung während der Schwangerschaft zu tun. Diese kann nämlich dazu führen, dass der Nachwuchs bereits eine Veranlagung für bestimmte Lebensmittelallergien entwickelt, die ihn ein Leben lang beeinflussen.
Risiko für Allergien entsteht bereits im Mutterleib
Studien haben gezeigt, dass ein Baby mit einer 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Allergie entwickelt, wenn die werdende Mutter bereits Allergien hat.
Wenn beide Elternteile unter Allergien leiden, erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit auf 60 Prozent, wenn Vater und Mutter die gleiche Allergie haben, auf 80 Prozent. Es gibt zwar keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass die Ernährung der Mutter während der ersten Schwangerschaftsphase den wachsenden Fötus beeinflussen kann, allerdings können Ernährung und körperliche Aktivität während des letzten Trimesters dazu beitragen, die Entwicklung gewisser allergischer Probleme beim Baby zu verhindern. Für werdende Mütter ist es daher entscheidend, eine gute Schwangerschaftsvorsorge zu betreiben.
Ein Apfel pro Tag hält den Allergologen fern
Es ist unglaublich, aber der Verzehr von Äpfeln während der Schwangerschaft kann das Baby vor der Entwicklung von Asthma oder ähnlichen Symptomen schützen, und Baby-Allergien verhindern. Unter der Führung von Professor S.M. Willers von der Utrecht Universität haben Wissenschaftler aus Schottland und den Niederlanden eine Studie erstellt und die tägliche Ernährung von 2.000 schwangeren Frauen verfolgt, um anschließend die Lungengesundheit von über 1.250 der geborenen Kindern zu untersuchen.
Ihre Studie brachte erstaunliche Ergebnisse hervor: Die Kinder jener Frauen, die mindestens vier Äpfel pro Woche gegessen hatten, wiesen mit einer 37-prozentigen Wahrscheinlichkeit weniger Probleme mit Kurzatmigkeit und mit einer 53-prozentigen Wahrscheinlichkeit weniger Asthma-Probleme auf. Die Studie untersuchte explizit Äpfel und nicht Fruchtsäfte oder Obst im Allgemeinen. Viele der Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Ergebnisse mit der phytochemischen Zusammensetzung von Äpfeln zu tun haben. Flavonoide z.B., haben erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf die Lungen von Erwachsenen. Deshalb sollten werdende Mütter – aber auch alle anderen Personen – einen Apfel pro Tag essen.
Fett ist manchmal gut für Sie
Im April 2004 veröffentlichte das Magazin Allergy eine aufschlussreiche Studie, die die Verbindung zwischen Omega-6-Fettsäuren und Allergien des Fötus in der Gebärmutter aufzeigte. Wissenschaftler hatten nach der Geburt die Erstmilch von Müttern mit Kindern untersucht, die ein höheres Allergierisiko aufwiesen. Sie entdeckten, dass ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Fettsäuren während der Schwangerschaft Allergieprobleme bei jungen Kindern hervorrufen kann. Viele typische Ernährungsweisen in der westlichen Welt bestehen aus einem geringen Level an Omega-3- und einem höheren Level an Omega-6-Fettsäuren. Eine optimale Ernährung während der Schwangerschaft erfordert jedoch beide Fettsäuren im richtigen Gleichgewicht.
Eine weitere interessante Studie der Linkoping Universität in Schweden untersuchte Kinder aus bestimmten Familien mit allgemein höherem Risiko für die Entwicklung von Asthma und Allergien. Einige der Mütter nahmen zwischen der 25. Schwangerschaftswoche und dem 3. Monat der Stillzeit eine Ergänzung mit Fischöl zu sich, während die anderen darauf verzichteten. Bei der Untersuchung der Babys nach einem Jahr entdeckten sie, dass die Kinder jener Mütter, die eine Ergänzung zugeführt hatten, erheblich weniger allergische Reaktionen aufwiesen. Tatsächlich zeigten sie weniger als 50 Prozent der Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel wie Eier, die ein erstes Anzeichen für Asthma und Ekzeme darstellen. Andere Studien hatten bereits zuvor entdeckt, dass der Verzehr von Fischöl in hohen Mengen während des zweiten Trimesters der Schwangerschaft die Intelligenz und Koordinationsfähigkeiten im späteren Leben des Babys steigern kann.
Erdnussallergie
Erdnüsse können ein potentielles Risiko für Babys darstellen, die allgemein anfälliger für Allergien sind. Wenn bereits die Mutter zu Allergien tendiert, nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby eine Erdnussallergie entwickelt, mit jeder Erdnuss zu, die die Mutter während der Schwangerschaft isst.
Rauchen erhöht Risikofaktoren für Baby-Allergien
Nicht alle Allergieproduzenten sind Lebensmittel. Studien haben ergeben, dass Nikotin einer der Hauptübeltäter für Baby-Allergien ist. Es wurde immer wieder aufgezeigt, dass Schwangere, die rauchen, ein erhöhtes Risiko haben, dass ihr Baby eine Allergie entwickelt. Wenn das Kind in einem Haushalt aufgezogen wird, in dem geraucht wird, erhöht sich diese Gefahr enorm. Auch wenn einige Babys mit speziellen genetischen Markern geboren werden, die unvermeidbar sind, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die schwangere Frauen in Bezug auf ihre Ernährung und den persönlichen Lebesstil treffen können, um das Risiko zu verringern.
Zunächst ist es wichtig, eine nährstoffreiche Kost zu wählen und sich jeden Tag, oder wenigstens drei Mal pro Woche, zu bewegen. Auch ausreichend Schlaf ist ein entscheidender Faktor, um die Gesundheit des wachsenden Fötus sicherzustellen. Werdende Mütter, die diese Richtlinien einhalten, können viel dazu beitragen, ihren Nachwuchs vor drohenden Allergien zu schützen.