Es ist kein Geheimnis, dass Eltern alles für die Sicherheit ihrer Kinder tun. Wir betreiben Recherche über die Betreuer unserer Kinder, überprüfen Sicherheitsbewertungen und verausgaben uns dabei, das Haus babysicher zu gestalten. Haben Sie jedoch gewusst, dass sich direkt neben dem Kinderbett eine Gefahr für die Sicherheit Ihrer Familie befinden könnte? Babyphones mit Video-Funktion, sogenannte Baby-Monitore, die Ihnen dabei helfen sollen, Ihren Nachwuchs im Auge zu behalten, lösen die Privatsphäre von Familien auf der ganzen Welt auf. Wenn Sie, wie inzwischen die meisten von uns heutzutage, ein drahtloses Babyphone besitzen, kann es tatsächlich sein, dass Hacker im Verborgenen sehr intime Familienmomente mitansehen und -hören. Und am allerschlimmsten: Diese Menschen können Ihre Familie in ihrem eigenen Haus verbal belästigen und terrorisieren.
Babyphones stellen eine sehr reale Gefahr dar
2013 berichteten die ABC News über die Geschichte einer Familie aus Houston, den Gilberts, deren Babyphone gehackt wurde. Laut Marc Gilbert, befand er sich gerade in der Küche, als er hörte, wie ein Mann seine taube zweijährige Tochter belästigte, indem er ihr Obszönitäten aus dem Babyphone entgegen schrie. Als er den Raum betrat, wandte sich der Hacker-Angreifer ihm und seiner Frau zu und bombardierte sie mit boshaften Kommentaren. Nicht nur den Gilberts erging es so: In den USA und auf der ganzen Welt berichten immer mehr Familien von ähnlichen Vorfällen. Der Kern des Problems, erklärt ZDNET, sind WLAN-basierte Webcam Babyphones, die manchmal mit voreingestellten Benutzernamen und Passwörtern ausgestattet sind. Dank des Internets kann sich jedermann für jedes Gerät einen Scanner des Standardanschlusses der Kamera erstellen und versuchen, sich durch die voreingestellten Benutzerdaten der Client-Software der Kamera, Zugang zum Gerät zu verschaffen. Es mag sich zwar für normale Menschen schwierig anhören, die große Anzahl von Vorfällen in der letzten Zeit zeigt jedoch, dass es sehr viel einfacher ist als es scheint.
Warnungen und Schwachstellen: Lassen Sie Vorsicht walten
Internetsicherheits-Experten warnen Eltern und andere betroffene Personen schon länger davor, sich für solch bösartige Angriffe und vielleicht Schlimmeres, verwundbar zu machen. Demnach stellt jedes mit dem Internet verbundene Gerät, insbesondere Babyphone Webcams, eine mögliche Schwachstelle für einen Angriff dar. Der Feind benutzt Babyphones nicht nur, um Kinder und ihre Familien zu belästigen, sondern auch, um Bankkonten leerzuräumen oder Identitäten zu stehlen. Es besteht natürlich auch die Gefahr, dass sich virtuelle Bedrohungen in realen Psychoterror verwandeln. Können Sie sich die potentiellen Folgen davon ausmalen, wenn eine fremde Person jeden Tag die Gespräche Ihrer Familie mithört? Alle möglichen Informationen, die nicht für die Ohren anderer bestimmt sind, von finanziellen Angaben bis zu Alarmcodes, würden so das Haus verlassen. Ein potentieller Erpresser oder Dieb würde ganz sicher davon profitieren, über Ihre Alltagsroutine Bescheid zu wissen.
Was können Sie tun?
Bevor Sie Ihr kabelloses Babyphone jetzt aus dem Fenster werfen, können Sie zunächst einmal Ihr Heimnetzwerk mit einer soliden Firewall schützen. Erstellen Sie neue und sichere Passwörter für Ihren WLAN-Router, die Babyphone Webcam und andere Internetzugangspunkte. Es ist wichtig, sichere Passwörter für kabellose Geräte und den WLAN-Router einzurichten! Sie sollten die Passwörter außerdem häufig ändern, um die Sicherheitsstufe zu erhöhen. ZuguterLetzt sollten Sie das Gerät häufig auf Sicherheitsupdates überprüfen und, wenn neue Aktualisierungen verfügbar sind, diese installieren. Wenn Sie noch weitergehen wollen, können Sie auch die voreingestellten Sicherheitseinstellungen des Babyphones ändern, um den Zugang zu erschweren und es Hackern komplizierter zu machen. Auch der Standardanschluss kann geändert werden. Voreingestellte Passwörter sind nach wie vor ein ernsthaftes Problem und ein Angriffspunkt für ähnliche Hacker wie jenen, der die Familie Gilbert belästigte. Während die Server-Software und andere professionelle Geräte häufig das Erstellen eigener Benutzerdaten fordern, machen dies Hersteller von Konsumprodukten wie Babyphones seltener, um ihre Geräte nicht zu unverständlich und benutzerunfreundlich zu gestalten. Dazu müssten wiederum mehr Mitarbeiter beschäftigt werden, die mit Sicherheitsfragen vertraut sind. Haben Sie das Babyphone jemals als eine potentielle Gefahr für sich und Ihre Familie betrachtet? Falls nicht, geht es Ihnen wie Millionen anderer Menschen, die erst jetzt auf dieses wachsende Problem aufmerksam wurden. Zum Glück können Sie mit den genannten Tipps und ein wenig Sorgfalt in Bezug auf alles, was WLAN oder Internet betrifft, Ihre Familie vor bösartigen Hackern und der neuen Welt der virtuellen Kriminalität schützen.