Selbst bei einer diagnostizierten obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) können werdende Mütter die Gesundheit ihrer Lungen in gewissem Maße schützen. Zudem existieren bestimmte Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten, um die Gesundheit der Atemorgane während der Schwangerschaft zu verbessern.
COPD und die Auswirkungen auf die Lungengesundheit
COPD ist eine Abkürzung für eine schwerwiegende Krankheit, die auch unter dem Namen chronisch obstruktive Lungenerkrankung bekannt ist. Sie beschreibt dabei keineswegs nur ein einziges Krankheitsbild, sondern mehrere Lungenerkrankungen, die eine Blockierung der Atemwege zur Folge haben. Zu jenen Krankheiten, die unter die Kategorie COPD fallen, zählen z.B. Lungenemphysem, schweres Asthma und chronische Bronchitis.
Ursachen
In der Regel werden COPD-bedingte Krankheiten durch chronischen und übermäßigen Kontakt mit Allergenen, Giftstoffen oder Reizmitteln verursacht, die in die Lunge eindringen, und dort Entzündungen hervorrufen. Mit der Zeit kann diese Reizung das Lungengewebe immer weiter schädigen. Zu den häufigsten Lungenreizstoffen zählen durch die Luft übertragene Allergene, sofern sie regelmäßig eingeatmet werden, sowie die Inhaltsstoffe von Zigaretten, Kautabak, Tabakpfeifen und Zigarren. In seltenen Fällen kann ein genetischer Defekt, der einen Mangel an bestimmten Proteinen verursacht, auch Probleme im Zusammenhang mit COPD auslösen oder verschlimmern.
Symptome
Die körperlichen Symptome schwanken je nach Alter, allgemeinem Gesundheitszustand, Schwere der Erkrankung, und zugrundeliegender Krankheit der Betroffenen. In vielen Fällen zeigen obstruktive Lungenerkrankungen in der Frühphase nur wenige bis überhaupt keine Symptome.
Mit Fortschreiten der Krankheit kommt es jedoch zu permanentem Husten, verstärkter Schleimbildung und Auswurf, Atemproblemen (vor allem bei körperlicher Anstrengung), Brustschmerzen sowie einer erhöhten Anfälligkeit für Erkrankungen der oberen Atemwege wie Erkältungen, Grippe und bakterielle Infektionen. In schweren Fällen kann es zu Pfeifatmung und Atemnot kommen, zu einem Anschwellen der Gliedmaßen, erhöhtem Puls, der Unfähigkeit, Sport zu treiben, einer unerwünschten Gewichtsabnahme, und einer erhöhten Anfälligkeit für ernsthafte Lungenerkrankungen wie Lungenentzündung.
Schwangerschaftsbedingte Komplikationen
Mit fortschreitender Schwangerschaft nehmen Frauen ganz natürlich an Gewicht und Körperumfang zu. Das zusätzliche Gewicht übt dabei zusätzlichen Druck auf die Atemwege aus. Bei Vorliegen einer mittelschweren bis schweren obstruktiven Lungenerkrankung kann die Gewichtzunahme zu einer weiteren Verschlimmerung bereits bestehender Symptome führen. Zudem kann die verminderte Sauerstoffversorgung die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden, und es anfälliger für schwerwiegende Probleme wie Geburtsfehler machen.
Potentielle Behandlungsmethoden bei COPD
Bislang sind chronisch obstruktive Lungenerkrankungen nicht heilbar. Betroffene können aber, vor allem in der Schwangerschaft, etwaige Symptome lindern oder dafür sorgen, dass sich die Krankheit nicht weiter verschlimmert.
- Zigarettenrauch um jeden Preis vermeiden – Wir brauchen wohl kaum zu erwähnen, dass werdende Mütter die Finger von Glimmstängeln lassen sollten! Es reicht aber oft nicht aus, das Rauchen selbst aufzugeben. Bei einer diagnostizierten COPD-Erkrankung müssen Sie den blauen Dunst vermeiden, wo Sie nur können. Das bedeutet praktisch, den Umgang mit Freunden und Verwandten zu umgehen, die selbst rauchen (bzw. sie darum zu bitten, es in Ihrer Gegenwart zu unterlassen), sich von Orten und Veranstaltungen fernzuhalten, wo möglicherweise geraucht wird, und sich wann immer möglich, in Nichtraucherbereichen aufzuhalten.
- Bestimmte Medikamente – Manchmal können Medikamente wie Bronchodilatoren (können verkrampfte Atemwege lockern) ein gewisses Maß an Linderung bringen. Schwangere Frauen sollten aber auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen, welche Präparate geeignet sind, da manche davon negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben können.
- Regelmäßige ärztliche Untersuchungen – Durch eine Schwangerschaft können sich COPD-bedingte Erkrankungen weiter verschlimmern, und das ungeborene Kind in Gefahr bringen. Betroffene Frauen sollten sich daher unbedingt regelmäßig untersuchen lassen, am besten von einem Lungenfacharzt, der die Lungenfunktion während der Schwangerschaft überprüfen, und zeitnah auf alle neuen oder potentiellen Probleme reagieren kann.