Ein paar Stunden länger im Bett zu bleiben, klingt für viele nach dem perfekten Wochenende, wenn Ihnen jedoch während der Schwangerschaft Bettruhe vorgeschrieben wird, fällt es Ihnen möglicherweise schwer, sich daran zu gewöhnen und mit dieser Situation umzugehen.
Art der Bettruhe und mögliche Gründe
Bettruhe kann Frauen verordnet werden, bei denen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft besteht, um die Durchblutung der Plazenta zu fördern und das Gewicht des Babys zu erhöhen. Etwa eine von fünf Frauen muss aus verschiedenen Gründen das Bett hüten. Dazu zählen mehrfache Fehlgeburten, Vaginalblutungen, Probleme beim Wachstum des Fötus, vorzeitige Wehen oder eine unzureichende Zervix. Vielen Frauen fällt es schwer, weniger aktiv zu sein und sich für die Erledigung alltäglicher Aufgaben auf andere Menschen zu verlassen. Je nach Schwangerschaft, gibt es verschiedene Arten von Bettruhe. Für manche Frauen bedeutet dies vor allem, anstrengende Tätigkeiten zu vermeiden und keine schweren Dinge zu heben. Andere müssen ihre Bewegung möglicherweise ganz einstellen und 24 Stunden am Tag in sitzender oder liegender Position im Bett verbringen. Es kann auch bedeuten, dass Sie vielleicht den ganzen Tag auf der Seite liegen müssen und nur aufstehen dürfen, um zur Toilette zu gehen oder sich zu waschen. Manche Schwangerschaften verlaufen noch komplizierter und erfordern eine Einweisung ins Krankenhaus. In einigen schweren Fällen wird die Schwangere im Bett gewaschen und muss eine Bettpfanne benutzen, um zu verhindern, dass sie aufsteht. Andere Gründe, die erfordern, dass die Frau liegen muss, sind frühere Fehlgeburten, Totgeburten oder ein zu hoher Blutdruck. Viele Frauen sind sich aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte oder früherer Schwangerschaften darüber im Klaren, dass sie in einer bestimmten Phase ihrer Schwangerschaft das Bett hüten müssen. Jeder Fall ist jedoch anders und bedarf unterschiedlicher Empfehlungen.
Verstehen Sie die Regeln
Wenn Ihnen verordnet wurde, für den Rest Ihrer Schwangerschaft im Bett zu bleiben, ist es wichtig, dass Sie die Regeln verstehen, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Scheuen Sie sich nicht davor, Ihrem Frauenarzt Fragen zu stellen, die Ihnen dabei helfen, mit Ihrem neuen Tagesablauf besser zurechtzukommen. Fragen Sie zum Beispiel, ob Sie im Bett bleiben müssen, bis das Baby zur Welt kommt oder nur, bis sich Ihr Zustand wieder normalisiert hat; ob Sie Aufgaben im Haushalt erledigen dürfen, es sicher ist, Sex zu haben oder in welcher Position Sie liegen sollten. Die meisten Frauen, die im Bett bleiben müssen, dürfen in dieser Zeit nur kurz aufstehen, weder Sex haben noch Sport treiben und nichts heben, was mehr als 10 Kilo wiegt.
Beschäftigen Sie sich
Für viele Frauen besteht die eigentliche Herausforderung darin, nicht in Langeweile zu verfallen und dadurch im Laufe der Wochen deprimiert oder gereizt zu werden. Es ist wichtig, dass Sie sich so gut wie möglich beschäftigen und sich jeden Tag Aktivitäten suchen, auf die Sie sich freuen können. Rufen Sie Ihre Freunde und Familie an, beantworten Sie liegengebliebene Emails, ordnen Sie alte Fotos, stricken Sie eine Decke, lesen Sie Bücher und Zeitschriften. Sie können sich in dieser Zeit auch weiterbilden. Machen Sie zum Beispiel einen Onlinekurs. Viele Frauen finden auch dadurch Unterstützung, dass sie sich Internetforen suchen, über die sie sich mit anderen Frauen austauschen können, die ebenfalls bettlägerig sind. Geistig aktiv zu bleiben, wird es Ihnen leichter machen, diese Tage zu überstehen und Ihre Motivation zu erhöhen, als wenn Sie den ganzen Tag vor dem Fernseher verbringen. Erschrecken Sie sich nicht, wenn Sie auch mal ein Tief haben. Sprechen Sie mit Ihrem Partner und teilen Sie ihm Ihre Gefühle mit. Wenn Sie Ihre eigene Stimmung bewusst wahrnehmen, können Sie es vermeiden, in ein emotionales Loch zu fallen, bevor Sie Ihre normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen.
Bitten Sie um Hilfe
Es ist unmöglich, die ganze Zeit im Bett zu bleiben, wenn Sie keine Unterstützung seitens Ihres Partners, von Freunden oder der Familie bekommen. Nehmen Sie die Hilfe, die Ihnen angeboten wird an. Ob sich nun ein Freund dazu bereit erklärt, den Einkauf für Sie zu erledigen oder Ihr Mann das Haus am Wochenende auf Vordermann bringt. Obwohl es schwer sein kann, sich hilflos zu fühlen, ist es wichtig, dass Sie nicht vergessen, dass es sich nur um eine vorübergehende Situation handelt und Sie bald wieder in Ihren Alltag zurückkehren werden. Wenn Sie schon Kinder haben, könnten Sie Großeltern, Tanten und Onkeln bitten, sich um den Nachwuchs zu kümmern, bis Sie wieder auf den Beinen sind. Sie werden Unterstützung brauchen; jemanden, der die Kinder von der Schule abholt, ihnen Essen zubereitet und bei den Hausaufgaben behilflich ist. Denken Sie daran: Das Ende der Schwangerschaft kommt mit jedem Tag näher und ein gesundes Baby in Händen zu halten, ist schließlich die größte Belohnung.