Für Frauen, die eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung haben, ist es wichtig, die Entzündungen während der Schwangerschaft unter Kontrolle zu halten.
Diese Erkrankungen können sich negativ auf die werdende Mutter sowie ihr ungeborenes Kind auswirken. Es gibt jedoch bestimmte Maßnahmen, die getroffen werden können, um das Aufflammen der Krankheit, und die Ansammlung von Entzündungen zu reduzieren.
Was sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind der Oberbegriff für die beiden häufigsten Krankheitsbilder Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Bei beiden handelt es sich wiederum um Autoimmunerkrankungen, die Teile des Verdauungstraktes befallen, und in Dickdarm (Colitis), Mund, Speiseröhre und Dünndarm (Morbus Crohn) Entzündungen hervorrufen.
Die Symptome schwanken von Fall zu Fall. Bei beiden Krankheitsbildern zeigen sich jedoch einige typische Symptome wie Unterleibschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit sowie in schwereren Fällen blutiger Stuhl und innere Blutungen. Zudem treten die körperlichen Symptome, auch wenn die Krankheiten ein Leben lang anhalten, nicht unbedingt jeden Tag auf. Stattdessen kommt es bei entzündlichen Darmerkrankungen häufig zu Krankheitsschüben, in denen sich Symptome zeigen, und die mehrere Wochen bis Monate anhalten können.
Inflammation
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Eindringlinge wie Allergene oder feindliche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren. Chronische oder schwere Entzündungen wiederum können innere Verletzungen und Krankheiten nach sich ziehen, und bestehende Krankheiten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen verschlimmern. Der erhöhte Stress auf den Körper und die Belastung, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, können das Risiko vergrößern, die negativen Auswirkungen systemischer Inflammationen weiter zu verschlimmern.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung und Schwangerschaft
Viele Mediziner gehen davon aus, dass auch Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen schwanger werden, und ein Kind zur Welt bringen können. Viele dieser Experten empfehlen jedoch, die Schwangerschaft eher zu einem Zeitpunkt zu planen, in dem kein Krankheitsschub vorliegt. Zeugung und Schwangerschaft sind zwar auch während eines Schubes möglich, dieser kann jedoch Symptome verschlimmern, die Mutter und Kind einem unnötigen Risiko für Komplikationen wie schwere Geburten, Früh- und Fehlgeburten, sowie Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht aussetzen.
Was Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen tun können
Mediziner gehen davon aus, dass chronisch-entzündliche Darmerkrankungen eine Frau weder von der Zeugung abhalten, noch die Geburt eines gesunden Kindes verhindern sollten. Sie empfehlen allerdings ausdrücklich, sich gewissenhaft an einige Vorkehrungen zu halten, die dazu gedacht sind, Krankheitsschüben vorzubeugen, und die Gesundheit und Sicherheit des ungeborenen Kindes zu bewahren. Zu diesen Vorkehrungen zählen u.a.:
- Ständige ärztliche Überwachung – Schwangere Frauen, bei denen zuvor eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung diagnostiziert wurde, wird strengstens geraten, sich regelmäßig von ihrem Hausarzt untersuchen zu lassen. Ärzte können die Gesundheit des Verdauungstraktes überwachen, und potentielle Auslöser von Krankheitsschüben feststellen, bevor es zu Symptomen kommt.
- Überprüfung der verschriebenen Medikamente – Viele Frauen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung nehmen verschreibungspflichtige Medikamente ein. Einige dieser Präparate können sich allerdings auf das ungeborene Kind negativ auswirken. Mediziner raten daher Frauen, die schwanger sind, oder eine Schwangerschaft planen, alle eingenommenen Arzneien einer Prüfung zu unterziehen, und eventuell abzusetzen bzw. durch andere Medikamente zu ersetzen, falls ein Risiko für das ungeborene Baby besteht.
- Gesunde Ernährung – Ärzte und Ernährungswissenschaftler empfehlen Betroffenen eine leichte Kost, die keine großen Mengen an Fett, Salz oder Gewürzen enthält. Zudem sollte von Lebensmitteln Abstand genommen werden, die Blähungen hervorrufen, oder schädliche Auswirkungen auf den Verdauungstrakt haben, wie z.B. Alkohol, Tabak oder stark koffeinhaltige Getränke und Lebensmittel.
- Schwangeren Frauen mit entzündlichen Darmerkrankungen wird zudem geraten, auf eine ballaststoffreiche Kost zu setzen (da Ballaststoffe zu einem gesunden Verdauungssystem beitragen), viel Wasser zu trinken, und reichlich Antioxidantien zu sich zu nehmen. Bei Antioxidantien handelt es sich um Nährstoffe, die dafür bekannt sind, entzündungshemmende Wirkung auf den Körper zu haben. Diese finden sich vor allem in Obst und Gemüse.
- Stressvermeidung – Stress ist allgemein dafür bekannt, bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Krankheitsschübe auszulösen. Es ist zwar nahezu unmöglich, alle denkbaren Stressfaktoren auszuschalten, zumal schwangere Frauen von Natur aus verständlicherweise um ihr ungeborenes Kind besorgt sind, allerdings ist es von entscheidender Wichtigkeit, so viele Stressfaktoren wie nur möglich zu beseitigen. Darüber hinaus wird schwangeren Frauen empfohlen, zur Stresslinderung einem entspannenden Hobby nachzugehen, um Stress vor, während und nach der Schwangerschaft zu reduzieren.