Von den vielen Dingen, die Sie vor der Geburt Ihres Babys besorgen, gehört auch der Kauf eines passenden Kindersitzes . Ein Kindersitz begleitet Ihren Nachwuchs nicht nur im Säuglingsalter, sondern über die ersten Lebensjahre hinaus, und ist daher für den sicheren Transport unumgänglich.
Bei der Auswahl an Kindersitzen steht heute ein umfangreiches Sortiment zur Verfügung. Kinder benötigen etwa bis zum 12. Lebensjahr einen Kindersitz oder eine Sitzerhöhung. Um für die bestmögliche Sicherheit zu sorgen, sollten Sie die verschiedenen Modelle, die es auf dem Markt gibt, kennen. Es ist zudem wichtig, zu wissen, wie der Sitz korrekt montiert wird, da etwa 80% aller Sitze falsch angebracht werden. Bei einem Umfall kann dies gefährlich werden.
Rückwärtsgerichtete Kindersitze für Säuglinge (Reboarder):
Diese sogenannten Reboard-Sitze werden am häufigsten verwendet und entgegen der Fahrtrichtung montiert. Sie sind die beste Option für Ihr Baby und beinhalten normalerweise energieabsorbierenden Schaum, der für mehr Sicherheit und Komfort des Kindes sorgen. Diese Sitze verfügen auch über einen Gurt und eine Babyschale und bewegen sich mit Ihrem Kind, sodass die Belastung im Falle eines Unfalls geringer ausfällt.
Diese Art von Sitz hat häufig eine Verriegelungsoption, die es Ihnen erlaubt, die Basis im Auto zu lassen und den Sitz herauszunehmen, um ihn anschließend in einen bestimmten Kinderwagen oder Kinderwagenrahmen einzusetzen. Auf diese Weise kann das Baby einfach ohne Ab- und Anschnallen aus dem Auto genommen werden. Viele Familien, die in Vororten wohnen und das Auto und den Kinderwagen häufig verwenden, entscheiden sich gerne für diese Möglichkeit.
Wandelbarer Sitz/Kombinationssitz:
Diese Sitze sind größer als Standardbabysitze und können sowohl vorwärts- als auch rückwärtsgerichtet montiert werden. Beim Ein- und Aussteigen müssen Kinder in diesen Sitzen an- bzw. abgeschnallt werden, da die Sitze im Auto verbleiben und nicht über eine separate Tragefunktion verfügen. Der Vorteil dieser Sitze liegt darin, dass sie auch über die ersten Monate hinaus genutzt werden können.
Multifunktionale Sitze:
Multifunktionssitze passen sich Ihrem wachsenden Kind an. Diese Sitzart kann sowohl vorwärts- als auch rückwärtsgerichtet montiert und später, wenn das Kind größer ist, als Sitzerhöhung verwendet werden. Der größte Vorteil besteht darin, dass die Basis im Auto verbleiben kann.
Sitzerhöhungen:
Sitzerhöhungen sind quasi selbsterklärend: Es sind einfache Sitze, die es Kleinkindern ermöglichen, eine Sitzhöhe zu erreichen, in der sie die Anschnallgurte ordnungsgemäß und sicher benutzen können. Sitzerhöhungen werden erhöht, sodass der Anschnallgurt des Autos ordnungsgemäß über dem Brustbein und dem Oberschenkel liegt. Einige Sitzerhöhungen verfügen über verschiedene Funktionen wie hohe Rückenseiten, die zusätzlich Nacken und Kopf stützen. Andere Sitze sind rückenfrei und für Kinder geeignet, die die Kopfstützen des Autos verwenden können. Es gibt auch rückenlose Sitzerhöhungen, es ist jedoch einfacher, eine Sitzerhöhung mit hohem Rückenteil anzupassen.
Vorwärtsgerichtete Kindersitze:
Diese Sitze sind ausschließlich für ältere Kinder und nicht für Säuglinge gedacht. Wie rückwärtsgerichtete Sitze, gibt es auch hier wandelbare Sitze, Kombinations- und Multifunktionstypen. Wenn Sie nach einer Beförderungsmöglichkeit für einen Säugling suchen, sollten Sie sicherstellen, dass es sich um einen Sitz handelt, der auch rückwärtsgerichtet montiert werden kann.
Beim Kauf eines Kindersitzes sollten Sie zunächst darauf achten, ob der gewählte Sitz für Gewicht, Größe und Alter Ihres Kindes geeignet ist.
Ein Säugling benötigt auf jeden Fall einen rückwärtsgerichteten Sitz. Neugeborene werden grundsätzlich in rückwärtsgerichteten Babyschalen befördert. Bis zum Alter von etwa 15 Monaten oder maximal 13 Kilogramm Körpergewicht sollte man diese Art der Beförderung wählen. Auch ab dem 15. Monat ist es günstiger für das Kind weiterhin rückwärtsgerichtet zu sitzen, da sich ein geringeres Verletzungsrisiko bei einem Frontalcrash ergibt. Babyschalen sind in der Regel für Kinder von 2 bis 20 kg gedacht, je nach gewähltem Modell. Wandelbare Kindersitze verfügen über einen ähnlichen Gurt wie Babyschalen, sind aber auch für Sprösslinge mit einem schwereren Gewicht geeignet und rückwärtsgerichtet. Die wichtigste Eigenschaft für die Wahl des Sitzes ist die Größe des Kindes. Wenn sich der Kopf Ihres Nachwuchses nur noch etwa 2 cm vor dem oberen Ende des Sitzes befindet, wird es Zeit für einen vorwärtsgerichteten Sitz.
Im Alter von 4 Jahren oder wenn der Nachwuchs aus der Babyschale herausgewachsen ist, benötigen Sie einen vorwärtsgerichteten Sitz. Wenn sich der Mittelteil des Kopfes oder die Ohren des Kindes über dem oberen Ende des Sitzes befinden, wird es Zeit für einen neuen Sitz. Sie können auch feststellen, ob Ihr Kind aus dem wandelbaren Sitz herausgewachsen ist, indem Sie überprüfen, ob sich die Schultern über dem Gurt befinden.
Kinder bis 14 Jahre mit einer Körpergröße von unter 150 cm müssen durch geeignete Kinderrückhaltesysteme ( z.B. Sitzerhöhungen) transportiert werden. Bei einer Sitzerhöung werden, anders als bei einem wandelbaren Sitz oder einer Babyschale, die eigenen Anschnallgurte des Autos benutzt.
Einige Sitze sind kostspieliger als andere, weil sie über zusätzliche Funktionen verfügen, die das Montieren einfacher machen oder über bessere Sicherheitskriterien. Die Preisspanne bewegt sich dabei zwischen 100 und 500 Euro.
Beachten Sie, dass ein höherer Preis nicht unbedingt mit besserer Qualität einhergeht. Wichtig ist vor allem, dass der Sitz die gesetzlichen Standards erfüllt.
Sicherheit ist die wichtigste Priorität beim Kauf eines Autokindersitzes. Deshalb sollten Sie idealerweise einen neuen Sitz erwerben, statt einen gebrauchten. Die typische Lebensspanne eines Kindersitzes beträgt etwa 6 Jahre. Nach dieser Zeit kann das Plastik spröde und die Polsterung sehr verbraucht und dadurch weniger effektiv werden. Stellen Sie sicher, dass der Sitz, den Sie wählen, über ein Herstelleretikett mit dem Datum und der Modellnummer verfügt. Folgende weitere Sicherheitsfunktionen sollten Sie beim Kauf beachten:
Gurt: Ihr Kindersitz sollte über einen 5-Punkt-Gurt verfügen. Wählen Sie einen Sitz, dessen Gurt und Schnallen nicht schwierig zu justieren, sondern einfach auf- und zuzuschnallen sind.
Kopfstütze: Da Neugeborene nicht in der Lage sind, ihren Kopf selber zu halten, sollten Sie einen Sitz mit integrierter Kopfstütze auswählen und nicht bloß eine zusätzliche Befestigung.
Seitenschutz: Einige Kindersitze bieten dank tiefer Seitenwände und passender Polsterung um den Kopf-, Nacken- und Wirbelsäulenbereich zusätzlichen Schutz und Komfort. Sie können sich zudem auf der Webseite der Hersteller über die Ansprüche des Seitenschutzes informieren.
Ein häufiger Fehler, der die Sicherheit des Kindersitzes beeinträchtigt, ist die falsche Montierung. Orientieren Sie sich an der Gebrauchsanweisung und den Abbildungen, um den Sitz korrekt zu montieren. Stellen Sie sicher, dass sich der Sitz nicht mehr als 2,5 cm zur Seite bewegt, wenn er eingebaut ist und dass sich die Schultergurte bei einem rückwärtsgerichteten Sitz in Höhe oder unter dem Schulterbereich des Kindes befinden. Idealerweise lassen Sie sich von einem Fachmann sowohl beim Kauf als auch bei der Anbringung des Sitzes beraten.