Obwohl die Schwangerschaft eine schöne, lebensverändernde Erfahrung darstellt, ist sie auch eine Phase im Leben, in der es wichtig ist, die richtigen Nahrungsmittel und andere Produkte zu wählen, um die Gesundheit des Babys sicherzustellen. Daher gilt, bestimmte Schönheitsprodukte vorübergehend durch andere „babyfreundlichere“ zu ersetzen. Dazu zählt auch Sonnencreme.
Vielen werdenden Müttern wird geraten, keine Sonnencreme zu verwenden oder die Sonne ganz zu meiden. Das ist jedoch nicht richtig. Eine Schwangerschaft schließt den Genuss von Sonnenschein nicht aus, es gibt diverse Sonnenschutzmittel, die Ihre Haut schützen und keinen negativen Einfluss auf Ihren Nachwuchs haben.
Wie die Sonne Ihre Schwangerschaft beeinflussen kann
Wie Sie vielleicht wissen, geht von der Sonne UV- und UVB-Strahlung aus. Eine erhöhte UV-Exposition erhöht das Risiko für Hautkrebs, Falten, Hyperpigmentierung, gealterte Hautzellen und sogar DNA-Schäden. Obwohl für alle Menschen diese Risiken bestehen, sollten insbesondere Schwangere vorsichtig sein, da der erhöhte Hormonspiegel während dieser Zeit die Haut sensibler als normal macht, und erhöhte Körpertemperaturen zu Geburtsfehlern führen können.
Auf welche Inhaltsstoffe sollten Sie achten?
Sonnencreme ist prinzipiell ein Muss während der Schwangerschaft, es gibt jedoch einige Produkte, die Sie vermeiden sollten. Mehr als die Hälfte der auf dem Markt befindlichen Sonnenschutzprodukte enthält Retinylpalmitat und den Wirkstoff Oxybenzon – meiden Sie diese um jeden Preis.
Retinylpalmitat (auch Retinylacetat, Retinyllinoleat und Retinol genannt) ist eine Form von Vitamin A, das in vielen Schönheitsprodukten verwendet wird, da es die Hautalterung verlangsamen soll. Unabhängig davon, ob es sich dabei um eine tatsächliche Wirkung oder eine Marketingstrategie handelt, wurde Retinylpalmitat mit Geburtsdefekten in Verbindung gebracht, und beschleunigt während der Sonneneinstrahlung sogar die Entwicklung von Hautläsionen und Tumoren.
Während Forscher unsicher sind, wie riskant die chemische Substanz Oxybenzon ist, kann diese möglicherweise die Hormonspiegel des Körpers stören, und allergische Reaktionen und Zellschäden verursachen. Oxybenzon steht nicht nur im Zusammenhang mit einem niedrigen Geburtsgewicht, sondern ist auch ein „Durchdringungsverstärker“, der anderen Chemikalien hilft, in die Haut zu gelangen. Es ist sicherer, ein Sonnenschutzmittel zu wählen, das Titandioxid oder Zinkoxid als Basis enthält. Diese mineralischen Sonnenschutzmittel sind hypoallergen und bleiben auf der Haut, statt im Blut absorbiert zu werden.
Sehen wir uns die Zahlen an
Hohe LSF-Werte haben den Ruf, dass sich Verbraucher geschützter fühlen, als sie wirklich sind, aber lassen Sie sich von den Zahlen nicht täuschen. Die Wahrheit ist, dass die Beschriftung der Produkte durch die Hersteller mit LSF 100 und darüber, reines Marketing ist. Laut der Hautkrebsstiftung blockiert sogar LSF 30 schon 97 Prozent der UVB-Strahlen, während LSF 50 etwa 98 Prozent blockiert. Die Umweltarbeitsgruppe (Environmental Working Group, EWG) rät von den meisten Produkten mit einer Einstufung von mehr als 50 ab, da sie eine schlechte Qualität haben. Um sicherzugehen, sollten Sie mindestens LSF 30 verwenden, und alle zwei Stunden nachcremen.
Reiben oder sprühen
Um das heiße und „fettige“ Gefühl zu vermeiden, das Cremes und Lotionen oft verursachen, können auch Sprühmittel verwendet werden. Aber obwohl sich das Sprühen häufig als bequemer erweist, kann das Einatmen von Titandioxid in großen Mengen unter Umständen krebserregend sein. Experten fordern Verbraucher daher auf, die Anwendung dieser Sonnenschutzmittel speziell bei Kindern und schwangeren Frauen zu vermeiden. Außerdem ist es schwierig zu bestimmen, ob Sie genug gesprüht haben, um die Haut tatsächlich zu schützen, weshalb es besser ist, eine Lotion oder Creme aufzutragen.
Zusätzliche Tipps
Verzichten Sie auf Sonnenmilch, die Insektenschutzmittel enthält, da dadurch die Wirksamkeit verringert wird. Beachten Sie auch, dass die Sonne zwischen 10 und 16 Uhr am stärksten ist. Es ist daher sicherer, davor oder danach ein wenig Sonne zu tanken. Für zusätzlichen Schutz tragen Sie große Hüte und Sonnenbrillen, um Ihren Kopf zu schützen, und die Augen vor gefährlichen UV-Schäden zu bewahren. Und zu guter Letzt: Lesen Sie immer sorgfältig das Etikett, bevor Sie ein Produkt kaufen.