Werdende Väter sollten die ersten Anzeichen von Geburtswehen erkennen können. Dadurch sind sie in der Lage, ihrer Partnerin zu helfen, sich auf die Niederkunft gut einzustellen und ihr Liebe und Beistand geben.
Eine der besten Methoden für einen Papa in spe, sich auf die bevorstehende Geburt seines Kindes vorzubereiten, besteht darin, mit der besseren Hälfte einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Diese werden von Krankenhäusern oder privaten Einrichtungen angeboten und normalerweise in mehreren Sitzungen abgehalten. Es gibt auch Kurse, die den Fokus auf natürliche Geburten richten.
Vor der Anmeldung zu einem Geburtsvorbereitungskurs ist es jedoch für werdende Väter wichtig, zu wissen, worauf sie achten müssen, um ihrer Partnerin besser beistehen zu können, wenn es soweit ist, und das Baby tatsächlich das Licht der Welt erblickt.
Das Einsetzen der Wehen erkennen
In der Spätphase der Schwangerschaft kann es häufig zu Braxton-Hicks-Kontraktionen kommen, also Krämpfen, die den Wehen ähneln, aber eigentlich keine sind. Echte Wehen umfassen eine ganze Reihe von Symptomen. Dazu zählen unter anderem:
- Ein schlagartiges Ausströmen von Wasser aus der Scheide. Dabei handelt es sich um das Platzen der Fruchtblase. Wenn das passiert, können bei der Frau sehr schnell die Wehen einsetzen.
- Schmerzen im unteren Rückenbereich, die anhaltend sein können. Oft klagen Frauen über Schmerzen, die sich wie Krämpfe oder das prämenstruelle Syndrom anfühlen.
- Krämpfe oft heftiger Art, die in regelmäßigen, eventuell immer kürzer werdenden Abständen auftreten.
- Lösen des Schleimpfropfs, der sich im Gebärmutterhals befindet. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Wehen schon eingesetzt haben, heißt aber, dass dies in Kürze der Fall sein wird.
Kontraktionen richtig bestimmen
Mithilfe einer Stoppuhr lassen sich Dauer und Abstände der Kontraktionen am besten messen. Alternativ kann auch die Stoppuhrfunktion des Smartphones verwendet werden. Dazu muss gemessen werden, wie viele Minuten Abstand zwischen den Kontraktionen liegen. Erfolgen diese in regelmäßigen Abständen, sind sie schmerzhaft und dauern 30 Sekunden oder länger, haben möglicherweise die Frühwehen eingesetzt. Erfolgen sie jedoch in Abständen von 5 Minuten oder weniger und halten länger als 30 Sekunden an, ist es wiederum angebracht, sofort ins Krankenhaus zu fahren.
Nicht zu früh ins Krankenhaus
Andererseits ist es aber auch wichtig, nicht zu früh ins Krankenhaus zu fahren. Hat sich der Muttermund nur um einen Zentimeter geöffnet, wird man die Frau höchstwahrscheinlich nachhause schicken oder ihr sagen, sie möge einen Spaziergang machen, bis die Wehen voll einsetzen. Wenn dies der Fall ist, ist es ratsam, dass Sie mit Ihrer Partnerin etwas umher gehen oder etwas anderes zu tun, was Spaß macht und von den Wehen ablenkt.
Die Phasen einer Geburt
Die Wehen Ihrer Partnerin können sich über mehrere Stunden hinziehen, erst recht, wenn es sich um die erste Geburt handelt. Generell gesagt, handelt es sich bei den Wehen um eine Reise, an deren Ende ein Kind zur Welt kommt. Die Wehen unterteilen sich dabei in drei Phasen, die zur Entbindung führen. Diese Phasen lauten wie folgt:
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Erste Phase:
Die Frühphase dauert normalerweise 12 Stunden und umfasst Wehen, die immer länger und heftiger werden. Die aktive Phase kann bis zu sechs Stunden dauern und sollte unbedingt im Krankenhaus oder einer ähnlichen Einrichtung stattfinden. Die Kontraktionen dauern 40 bis 60 Sekunden, werden heftiger und treten alle drei bis fünf Minuten auf. Atemübungen und ein entsprechendes Training können hier sehr helfen. In dieser Phase kann auch eine Epiduralanästhesie angebracht sein. Die Übergangsphase kann mehrere Minuten bis Stunden dauern. Wird die Frau währenddessen ausfallend und aggressiv, ist das völlig normal und sollte von werdenden Vätern nicht persönlich genommen werden. Die Wehen können 60 bis 90 Sekunden dauern und treten alle zwei bis drei Minuten auf.
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Zweite Phase:
in dieser Phase setzen die Presswehen ein. Diese können sich über Minuten bis Stunden hinziehen, je nachdem, ob es das erste Kind ist oder die Frau eine Epiduralanästhesie bekommen hat.
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Dritte Phase:
Nachdem das Kind den Mutterleib verlassen hat, muss die Plazenta ausgestoßen werden, was auch als Nachgeburt bezeichnet wird.
Aktive Unterstützung leisten
Vor dem vorgesehenen Geburtstermin sollten alle nötigen Dinge für das Krankenhaus im Voraus gepackt werden, um auf den Moment vorbereitet zu sein, in dem die Wehen einsetzen. Das Gepäck sollte dabei auf jeden Fall Kleidung zum Wechseln und Toilettartikel umfassen.
Während der frühen Wehen sollte darauf geachtet werden, dass die Frau viel trinkt, um mit ausreichend Flüssigkeit versorgt zu sein. Es dürfen auch leichte, ungewürzte Lebensmittel verzehrt werden, es sei denn, der Arzt hat Essen während der Wehen ausdrücklich untersagt.
Als werdender Vater sollten Sie sicherstellen, dass es Ihrer Partnerin gut geht und aktiven Beistand leisten. Massagen, Kraulen am Kopf oder das Verabreichen von Eiswürfeln können Wunder wirken. Moralischer Beistand und Ermutigungen sind ebenfalls angebracht. Am Ende der Reise können Sie sich gemeinsam mit ihrer besseren Hälfte über ein neues Familienmitglied freuen.