Eine Schwangerschaft stellt ohnehin eine große Herausforderung dar. Für Frauen, die an Multipler Sklerose leiden, kann die Sorge um die eigene Gesundheit sowie jene des ungeborenen Kindes jedoch sehr belastend sein.
Kurzer Überblick über MS
Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen, tritt Multiple Sklerose auf, wenn Antikörper versehentlich gesunde Zellen und Gewebe im Körper angreifen. Multiple Sklerose befällt das zentrale Nervensystem, bestehend aus Rückenmark und Gehirn.
Diese Fehlfunktion des Immunsystems besteht aus einer Entzündung und einem Abbau von Myelin, einer Substanz, die die Nerven isoliert. Infolgedessen können MS-Betroffene leichte bis schwere Symptome verspüren, die Schwäche, verminderte Bewegung, und Sprachunfähigkeit einschließen.
Glücklicherweise ist eine reibungslose Schwangerschaft mit MS mit etwas Planung und einem gesunden Lebensstil sehr wahrscheinlich.
Symptome, die möglicherweise auftreten
Entgegen der landläufigen Meinung sind jene Beschwerden, die bei einer Schwangerschaft mit MS auftreten, für gewöhnlich nicht schlimmer, als jene von Frauen, die nicht an der Krankheit leiden. Laut den Autoren Rhonda Voskuhl und Callene Momtazee verbessern sich die Symptome der Erkrankung sogar, wenn Sie schwanger sind. Dies ist deswegen der Fall, weil die Schwangerschaft eine Immunsuppression auslöst, um einen Angriff auf die fremden väterlichen Proteine des Fötus zu verhindert.
Infolgedessen werden die Attacken des Immunsystems auf den Körper unterdrückt. Dieses positive Symptom senkt die Rezidivanfälligkeit im dritten Trimester um 70 Prozent. Andererseits schreibt WebMD, dass 40 Prozent aller Frauen nach der Geburt einen Rückfall erleiden, da Immunsuppressiva nach der Geburt nicht mehr wirksam sind.
Darüber hinaus können betroffene Frauen mehr Müdigkeit als sonst verspüren, und Gleichgewichtsstörungen haben. Obwohl werdende Mütter mit MS wahrscheinlich eine normale Geburt erleben, können geschwächte Muskeln manchmal die Wehen verlängern, weshalb ein Kaiserschnitt erforderlich sein kann.
Behandlungsoptionen
Während sich die Symptome von MS während der Schwangerschaft häufig bessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Erkrankung auch während der Schwangerschaft zu behandeln, um Schübe zu vermeiden. Laut March of Dimes wird MS meist mit Immunsuppressiva und Interferon behandelt. Diese Medikamente werden während der Schwangerschaft nicht empfohlen, da sie die Gesundheit des ungeborenen Babys beeinträchtigen können.
Daher sind die besten Maßnahmen, die schwangere Frauen ergreifen können, regelmäßige Bewegung und Physiotherapie, um die Muskeln zu stärken, und die Mobilität zu erhöhen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, ein starkes Unterstützungssystem aufzubauen, das bei Fragen, Problemen und den gängigen Alltagsaufgaben während der Schwangerschaft hilfreich zur Seite steht.
Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen
Während der Schwangerschaft dürfen bestimmte Medikamente nicht mehr eingenommen werden, weswegen es wichtig ist, alternative Behandlungsmethoden in Betracht zu ziehen, dies kann auch die Stillzeit betreffen.
Naturheilpraktiker kennen eine Reihe natürlicher Behandlungen wie ätherische Öle und die richtigen Nahrungsmitteln. In einer Studie des National Institute of Health wurde zum Beispiel festgestellt, dass ein erhöhter Vitamin-D-Spiegel die Entwicklung von MS zusammen mit Rückfällen und klinischer Aktivität reduziert, wenn die Erkrankung bereits aufgetreten ist.
Mögliche Ursachen berücksichtigen
Obwohl bislang keine schlüssigen Ursachen ermittelt wurden, deutet eine Quelle auf eine Reihe möglicher Faktoren hin, welche eine Erkrankung begünstigen, darunter:
- Infektionen
- Rauchen
- Genetik
- Mangel an Sonnenlicht
MS kann leichte bis schwere Symptome verursachen, und Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen. Daher sind Bedenken, wenn es um eine mögliche Schwangerschaft trotz MS geht, durchaus verständlich. Studien haben jedoch gezeigt, dass die Chancen zu Ihren Gunsten stehen.
Trotzdem ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil aufrechtzuerhalten, um die Auswirkungen der Krankheit zu minimieren, und Gefahren für Sie und Ihr Kind zu verhindern. Bleiben Sie stets informiert, und ziehen Sie innovative Therapien und Studien in Betracht, denn es werden laufend neue Erkenntnisse in Bezug auf die Erkrankung gewonnen.