Was die werdende Mutter zu sich nimmt, beeinflusst direkt die Gesundheit ihres Kindes im Bauch. Während eine falsche Ernährung ein Risikofaktor für Frühgeburten, Entwicklungsstörungen und ein geringes Geburtsgewicht darstellt, kann die richtige Kost das ungeborene Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen, und seine Lebensqualität vorherbestimmen, noch während es heranwächst. Fettreicher Fisch ist eines jener Nahrungsmittel, das erhebliche Vorteile für Mutter und Kind bietet, allerdings ist umstritten, wie viel davon gefahrlos verzehrt werden kann.
Fetthaltiger Fisch: Vorteile und Risiken
Studien zeigen, dass Fischölpräparate, die im zweiten Schwangerschaftsdrittel eingenommen werden, dafür sorgen können, dass sich Babys stärker entwickeln. Eine erhöhte Knochendichte in den ersten sechs Lebensjahren ist ein enormer Vorteil, da es dadurch zu weniger Verletzungen und Knochenbrüchen bommt. Die Entwicklung gesunder Fettzellen, auch Adipogenese genannt, ist ein weiterer positiver Effekt von fettreichem Fisch während der Schwangerschaft. Dadurch kann sich die Hirn-, Organ- und Gewebegesundheit des Fötus verbessern.
Die Debatte darüber, wie viel öliger Fisch sicher ist, stammt von den Quecksilbergehalten, die derzeit in unserer Fischversorgung gefunden werden, und der Uneinigkeit darüber, wie viel davon als sicher für das ungeborene Kind gilt. Es gibt Studien, die zeigen, dass hohe Quecksilberwerte das Risiko von Verhaltensstörungen wie ADHS erhöhen können. Glücklicherweise gibt es einige Fischarten, von denen bekannt ist, dass sie wenig Quecksilber enthalten, und die regelmäßig ohne Bedenken verzehrt werden könnten, wie Lachs, Flunder und Schellfisch. Jene Fischsorten, die vermieden werden sollte, sind Hai, frischer Thunfisch, Makrele und Schwertfisch.
Fetthaltiger Fisch verfügt über langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes sind. Fischfette sind nicht nur gut für Haut und Haare, sondern auch für die Augen, das Immunsystem und das Hirn Ihres Babys. Es konnte gezeigt werden, dass Kinder, deren Mütter regelmäßig ab dem dritten Schwangerschaftsmonat Fischöl zu sich nehmen, einen höheren BMI haben bei verringertem Risiko, fettleibig zu werden.
Obwohl es Theorien darüber gibt, dass auch kleine Mengen an Quecksilber, die in praktisch allen vorhandenen Fischsorten vorkommen, als Nervengift wirken können, steckt doch hinter vielen Säuglingstodesfällen ein Mangel an Omega 3. Das Immunsystem des Babys kann sich möglicherweise nur schwer oder gar nicht entwickeln, und es kann zu lebenslangen emotionalen Problemen und zu Lernstörungen kommen.
Die Risiken eines Omega-3-Mangels
Liegt bei einer Frau nach der Geburt ein Omega-3-Mangel vor, können in ihrer Muttermilch die gesunden Fette fehlen, die ihr Kind braucht, um sich richtig zu entwickeln. Leider ist ein Defizit an Omega-3-Fettsäuren bei vielen Frauen heutzutage keine Seltenheit. Der Mangel kann jedoch leicht behoben werden, entweder durch den Verzehr von quecksilberarmen Fischsorten oder durch hochwertige Fischölpräparate.
Einige Forscher nehmen sogar an, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren und Docosahexaensäure (DHA) zu Präeklampsie und postnataler Depression führt. Diese Probleme können dadurch verhindert werden, indem der Körper über die Nahrung richtig vorbereitet wird, und auf diese Weise alle möglichen Mangelerscheinungen ausgeschlossen werden. Neben Wehen-Erleichterung, können Omega-3-Fettsäuren auch dabei helfen, Komplikationen für das Neugeborene zu reduzieren. Ein ausreichender Omega-3-Spiegel kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Baby nicht zu früh geboren wird, was wiederum die Gefahr von Atemschwierigkeiten, Verdauungsproblemen sowie Seh- oder Hörbehinderungen bei Säuglingen verringert.
Mögliche Anzeichen eines Omega-3-Defizits sind Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Muskelschmerzen, trockene Haut, starker Durst und Stimmungsschwankungen. Obwohl diese Symptome leicht mit typischen Schwangerschaftserscheinungen verwechselt werden, kann es hilfreich sein, sich an die Zeit vor der Schwangerschaft zurückzuerinnern, um zu bestimmen, ob es sich möglicherweise um ein Omega-3-Defizit handelt.
Auch wenn der Konsum von stark quecksilberhaltigem Fisch erwiesenermaßen das Risiko von Verhaltensstörungen erhöht, ist es ebenso gefährlich, nicht genügend Omega-3-Fette zu sich zu nehmen. Fettreicher Fisch ist eine gute Quelle dieser essentiellen Nährstoffe. Indem Sie den Verzehr auf die als gefahrlos eingestufte Menge von zwei Portionen pro Woche beschränken, können Sie die mit dem Fischgenuss verbundenen Risiken deutlich senken, und gleichzeitig jene Vorteile genießen, die Omega-3-Fette mit sich bringen.