Laut Gesundheitsexperten können auch Frauen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes eine risikoarme Schwangerschaft erleben, wenn sie die nötigen Vorsorgemaßnahmen treffen.
Dazu zählen regelmäßige ärztliche Untersuchungen und die Kontrolle der Blutzuckerwerte, idealerweise bereits vor der Empfängnis, da ein zu hoher Blutzuckerspiegel das Risiko für Fehlgeburten erhöht.
Untersuchungen einplanen
Für Frauen mit Diabetes ist es empfehlenswert, bereits vor der Schwangerschaft mit ihrem Arzt zu sprechen, um ihre gesundheitliche Situation genau einzuschätzen. Bei Diabetikerinnen sollten bestimmte Werte wie HbA1c-Wert, Blutfette und Blutdruck bereits vor der Empfängnis ermittelt werden. Gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck oder Augenprobleme sollten vor der Schwangerschaft behandelt werden, da sich Schäden an der Netzhaut (diabetische Retinopathie) u.a. in der Schwangerschaft verschlechtern können.
Für Frauen mit Diabetes ist es zudem ratsam, in einem Perinatalzentrum zu entbinden, da diese Einrichtungen auf Risikoschwangerschaften und die Behandlung von Müttern mit chronischen Gesundheitsproblemen spezialisiert sind.
Körperliche Betätigung
Bewegung ist ein gutes Mittel, um die Blutzuckerwerte zu senken. Körperlich aktive Frauen haben meist einen stabileren Blutdruck und gesündere Cholesterinwerte. Darüber hinaus hebt Sport die Stimmung, sorgt für mehr Ausgeglichenheit und stärkt Herz und Knochen.
In Vorbereitung auf die Schwangerschaft sollten Sie jeden Tag rund 30 Minuten der körperlichen Fitness widmen. Doch nicht jede Form von Sport ist empfehlenswert in der Schwangerschaft. Daher sollten Sie mit Ihrem Arzt und einem Fitnesstrainer sprechen, um einen für Sie geeigneten Trainingsplan zu bestimmen.
Auf die Blutzuckerwerte achten
Wie schon Forbes verlautbarte, kann die Schwangerschaft dazu führen, dass Ihre Blutzuckerwerte von normalen Werten abweichen. Bevor Sie sich einen Zielwert setzen, sollten Sie sich ärztlich beraten lassen. Es ist empfehlenswert, einen bestimmten Hämoglobin-A1C-Wert vor der Schwangerschaft zu erreichen. Typ-1-Diabetikerinnen haben einen höheren Zielwert, um Hypoglykämie bzw. Unterzuckerung vorzubeugen (unter 58 mol/mol (7,5 Prozent). Bei Typ-2-Diabetikerinnen gelten Werte zwischen 48 und 58 mmol/mol (6,5 bis 7,5 Prozent) als normal.
Sie sollten regelmäßig Ihre Blutzuckerwerte messen und diese notieren. Diese Aufzeichnungen helfen Ihnen, die Wirksamkeit Ihres Diabetesbehandlungsplan einzuschätzen.
Schon kurz nach der Zeugung beginnen sich die inneren Organe des Kindes zu bilden. Es kann zu einer Fehlgeburt kommen, wenn die Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft instabil sind. Zudem steigt das Risiko, dass das Kind mit Beeinträchtigungen zur Welt kommt. Diese können das Herz, Hirn oder Rückgrat betreffen.
Gesunde Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Kost ist für alle wichtig, nicht nur für werdende Mütter. In Kombination mit körperlicher Fitness, haben Sie gute Chancen, Ihre Blutzuckerwerte im Rahmen zu halten. Idealerweise wenden Sie sich an einen Ernährungsberater, um festzustellen, welche Lebensmittel in Ihrem Fall am besten geeignet sind. Eine Ernährungsberatung hilft Ihnen auch beim Abnehmen bzw. unterstützt Sie dabei, Ihr Gewicht zu halten. Dabei werden die richtigen Essenszeiten ermittelt und ein für Sie passender Speiseplan erstellt, um sicherzugehen, dass Sie und Ihr Baby alle nötigen Nährstoffe erhalten.
Im Laufe der Schwangerschaft kann es erforderlich sein, diesen Speiseplan etwas anpassen, da Sie mehr Kalorien, Proteine und andere Nährstoffe brauchen. Entsprechend regelmäßig sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater Rücksprache halten.
Medikamente anpassen
Nicht alle Medikamente sind für Schwangere geeignet. Aus diesem Grund ist es wichtig, Ihren Arzt über all jene Arzneien zu informieren, die Sie einnehmen, im Idealfall bereits vor der Schwangerschaft. Diabetikerinnen sollten in Regel auch während der Schwangerschaft weiter Insulinpräparate einsetzen.
Allerdings kann es erforderlich sein, Art, Menge und Verabreichungszeitpunkt individuell anzupassen, bzw. das Medikament zu wechseln. In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ist oft weniger Insulin nötig als in den späteren Monaten.
Mit Ausnahme von Insulin, sind die meisten Antidiabetika in der Schwangerschaft ungeeignet. Informieren Sie Ihren Arzt über alle vorliegenden Erkrankungen wie Bluthochdruck, damit Sie richtig medikamentös eingestellt werden können.
Mit dem Rauchen aufhören
Rauchen schadet der Gesundheit, erst recht jener von Diabetikern. Während der Schwangerschaft sollten Sie ohnehin keinesfalls zu Zigaretten greifen! Diabetesbedingte Komplikationen wie Augen- und Herzerkrankungen können durch Nikotinkonsum provoziert werden. Zudem steigt bei Raucherinnen das Risiko für Fehl- und Totgeburten.
Finger weg vom Alkohol
In Vorbereitung auf die Schwangerschaft sollten Sie Ihren Alkoholkonsum komplett einstellen. Die Auswirkungen von Alkohol auf das Baby können verheerend sein. Das Fatale: Alkohol und seine Abbauprodukte behindern die Zellteilung, sodass die natürliche fetale Entwicklung der Organe und des Gehirns gestört werden kann. Das Resultat können Fehlbildungen, eine verminderte Intelligenz, Verhaltensauffälligkeiten und Fetales Alkoholsyndrom (FAS) sein.
Fazit
Die Schwangerschaft ist eine schöne, aber auch sehr herausfordernde Zeit für eine Frau. Auch wenn Frauen mit Diabetes ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme haben, können sie die möglichen Gefahren minimieren, wenn sie bereits vor der Empfängnis einen positiven Lebensstil pflegen und sich regelmäßig von ihrem Arzt untersuchen lassen.