
Es ist durchaus möglich, als Frau eine gesunde Schwangerschaft zu durchleben, trotz Morbus Crohn oder Kolitis.
Was ist Kolitis bzw. Morbus Crohn?
Diese Autoimmunerkrankungen greifen den Verdauungstrakt der Betroffenen an, vor allem den Darm. Mediziner zählen beide Störungen zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD), die durch eine schwerwiegende, das Verdauungssystem beeinträchtigende Entzündung, charakterisiert sind. Beide Krankheiten können eine ganze Reihe von störenden, und teilweise auch sehr ernsten und gefährlichen Symptomen mit sich bringen, wie beispielsweise Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl, Unterleibschmerzen, das Gefühl völliger Leere nach dem Stuhlgang, Kraftlosigkeit, Gewichtsabnahme, erhöhte Körpertemperatur, Appetitlosigkeit und nächtliche Schweißausbrüche. In schlimmeren Fällen kann es bei beiden Krankheiten zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie inneren Blutungen oder Darmverschluss kommen.
Beeinträchtigung der Schwangerschaft
Viele Mediziner glauben, dass Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen durchaus schwanger werden und Kinder austragen können. Die Störung erfordert allerdings eine gründliche ärztliche Überwachung. Zudem gibt es spezifische Probleme, die betroffene Frauen in Betracht ziehen sollten, wenn sie schwanger werden wollen. Diese lauten wie folgt:
Der beste Zeitpunkt für eine Schwangerschaft ist während einer Remission
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen gehen normalerweise nicht endlos. Betroffene erleben oft Phasen der Besserung, die als Remission bezeichnet werden, sowie Phasen, in denen die Krankheit wieder aktiv ausbricht, was man auch Schübe nennt. Die meisten Ärzte sind sich darin einig, dass eine Remissionsphase der beste Zeitpunkt für eine Zeugung ist, und dass die Krankheitsschübe während der gesamten Schwangerschaft aufhören werden.
Es ist dennoch durchaus möglich, während eines Krankheitsschubs schwanger zu werden und ein Kind zu zeugen. Mediziner weisen jedoch generell darauf hin, dass Frauen, die sich in einem Krankheitsschub befinden, Gefahr laufen, dass sich ihre Krankheit in bedrohlicheren Symptomen äußert. Zudem stellen aktive Krankheitsschübe bei schwangeren Frauen auch ein erhöhtes Risiko für das ungeborene Kind dar, was schlimmstenfalls zu Fehlgeburten, Frühgeburten, schmerzhaften Wehen und Problemen bei der Entbindung führen kann.
Präventiv- und Linderungsmaßnahmen
Frauen mit Kinderwunsch können Krankheitsschübe mit bestimmten Präventivmaßnahmen vermeiden und, wenn nötig, auch spezifische therapeutische Schritte unternehmen.
Präventivmaßnahmen
Eine der wirksamsten Präventivmethoden für schwangere Frauen ist eine gesunde Ernährung. Bestimmte Lebensmittel können dabei Verdauungsprobleme auslösen, egal, ob es sich um Kolitis oder Morbus Crohn handelt.
Ärzte empfehlen betroffenen Frauen, stark gewürzte, fetthaltige und schwere Lebensmittel zu vermeiden, sowie Nahrungsmittel, die Blähungen hervorrufen, Milchprodukte, Alkohol und stark koffeinhaltige Getränke. Hilfreich sind ballaststoffreiche Lebensmittel und Wasser, die beide täglich konsumiert werden sollten. Zudem wird schwangeren Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen dazu geraten, ihre Ernährung durch Vitaminpräparate zu ergänzen.
Beachten Sie dabei, dass die Ernährungsbedürfnisse von Person zu Person unterschiedlich sind. Ärzte raten betroffenen Frauen deshalb auch dazu, zusammen mit Ärzten und Ernährungsberatern einen Speiseplan zu erstellen, der am besten zu ihren Umständen und Ernährungsbedürfnissen passt.
Stress vermeiden
Schwangere Frauen können Krankheitsschübe auch dadurch vermeiden, indem Sie sich möglichst keinem Stress aussetzen. Ähnlich wie bei vielen anderen Krankheiten, können auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen durch übermäßige Anspannung und Stress hervorgerufen oder verschlimmert werden.
Linderungsmaßnahmen
Mithilfe einer gesunden Ernährung und Vermeidung von Stress können auch die Symptome aktiver Krankheitsschübe gelindert werden. Den Symptomen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen kann jedoch auch mit körperlicher Bewegung begegnet werden. Das Ausmaß an Belastung, das sich schwangere Frauen aussetzen, sollte vom Stadium der Schwangerschaft, dem allgemeinen Gesundheitszustand sowie der körperlichen Verfassung abhängen. Frauen, die davon betroffen sind, ist anzuraten, vor Beginn eines jeden Trainingsplans die geplanten Übungen mit ihrem Arzt zu besprechen.
Falls nötig, können auch Medikamente eingesetzt werden. Einige davon können allerdings Mutter und Kind potentiellen Schaden zufügen. Bei der Verschreibung dieser Präparate wird der Arzt deshalb in Betracht ziehen, wie schwer die Krankheit ist, und inwieweit sich die Medikamente auf das ungeborene Kind auswirken.

