Schwangerschaften von Frauen, die an Mukoviszidose leiden, werden als Hochrisiko-Schwangerschaften bezeichnet, es gibt jedoch eine Reihe von Möglichkeiten, um das Risiko für Komplikationen zu senken.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten Frauen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Natürlich gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, und die Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben können. Nachfolgend finden Sie alles Wissenswerte über Mukoviszidose, und wie werdende Mütter trotz der Erkrankung für eine gesunde Schwangerschaft sorgen können.
Mukoviszidose und Schwangerschaftskomplikationen
Wenn Sie an Mukoviszidose leiden, haben Sie im Gegensatz zu gesunden Frauen ein höheres Risiko, während der Schwangerschaft Komplikationen zu erleben, und eine intensivere medizinische Betreuung zu benötigen. Dennoch bestehen gute Chancen, ein gesundes Baby zu gebären. Jene Fälle, bei denen Totgeburten oder Frühgeburten auftraten, sind innerhalb der letzten Jahrzehnte rapide gesunken. Heute sind 70 bis 90 Prozent aller Schwangerschaften bei Frauen mit Mukoviszidose Lebendgeburten.
Die häufigsten Risiken, die sich bei Schwangeren mit Mukoviszidose ergeben, umfassen:
- Frühgeburt
- Geringes Geburtsgewicht
- Totgeburt
Wenn schon zu Beginn der Schwangerschaft für ein gesundes Gewicht und eine ausgewogene Ernährung gesorgt wird, lassen sich diese Risiken jedoch drastisch senken.
Eine der schwerwiegendsten Gefahren, die sich durch die Schwangerschaft ergeben, ist die Auswirkung auf die Mukoviszidose-Erkrankung. Forscher fanden heraus, dass Frauen mit Mukoviszidose, die schwanger wurden, tendenziell gesünder waren und eine höhere 10-Jahres-Überlebensrate aufwiesen als Frauen, die nicht schwanger wurden. Jedoch reagiert jede Frau anders auf eine Schwangerschaft. Ca. 20 Prozent aller Mukoviszidose-Betroffenen erleben den 10. Geburtstag ihres Kindes nicht. Dieser Prozentsatz steigt auf 40 Prozent bei Frauen mit schlechter Lungenfunktion, wenn sie schwanger wurden.
Diabetes ist eine weitere häufige Erkrankung bei Mukoviszidose-Patientinnen, da Schwangerschaftsdiabetes häufiger bei Frauen auftritt, die an Mukoviszidose leiden. Eine fehlerhafte Diagnose sowie eine falsche Behandlung der Diabetes-Erkrankung können das Risiko für Komplikationen bei Mutter und Kind erhöhen. Der Cystic Fibrosis Trust empfiehlt derzeit einen Glukose-Toleranz-Test während des ersten Trimesters und nochmals zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche, wenn die Frau vor der Schwangerschaft normale Glukosetestergebnisse hatte.
Schwangerschaft nach einer Lungentransplantation
Viele Mukoviszidose-Patienten werden an einem gewissen Punkt in ihrem Leben mit der Möglichkeit einer Lungentransplantation konfrontiert. Auch danach ist eine Schwangerschaft möglich, jedoch besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bei Patientinnen, die sich einer Lungentransplantation unterziehen und schwanger werden, besteht eine größere Gefahr für:
- Frühgeburten
- Präeklampsie
- Abstoßung der Lunge
- Reduzierte Lungenfunktion
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Infektionen
Das größte Risiko stellt die Frühgeburt dar, welche bei Frauen mit Mukoviszidose und Lungentransplantation bis zu 50 Prozent höher sein kann. Die größte Gefahr, die sich für werdende Mütter während der Schwangerschaft ergeben könnte, ist die Abstoßung des Transplantats. Betroffene weisen eine höhere Abstoßungsrate während der Schwangerschaft auf als jene, die eine andere Art von Transplantation erhielten. Es wird empfohlen, während der ersten drei Jahre nach der Lungentransplantation auf eine Schwangerschaft zu verzichten, um diese Risiken zu verringern.
Tipps für eine gesunde Schwangerschaft
Bevor Sie schwanger werden, ist es ratsam, Ihre Ernährung und Ihren Gesundheitszustand zu optimieren. Viele Frauen, die an Mukoviszidose leiden, haben Schwierigkeiten, die zusätzlichen Kalorien während der Schwangerschaft zu sich zu nehmen. Ein gesunder Body-Maß-Index zu Beginn der Schwangerschaft kann das Risiko für Früh- und Fehlgeburten verringern. Während der gesamten Schwangerschaft werden Sie eng mit spezialisierten Ärzten zusammenarbeiten, um Blutzuckerspiegel, Lungenfunktion, Ernährungsweise und Gewicht zu überwachen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, zuzunehmen, kann Ihnen Ihr Arzt Ergänzungspräparate oder eine spezielle Kost empfehlen, um die Anforderungen an eine Schwangerschaft zu erfüllen.
Sie werden den Großteil Ihrer Medikamente und Behandlungen wahrscheinlich während der Schwangerschaft weiterführen, obwohl es wichtig ist, alle Präparate zusammen mit Ihrem Arzt vor der Schwangerschaft zu überprüfen. Einige Arzneien dürfen während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, z.B. orale Medikamente oder in vielen Fällen Antibiotika.
Eine gesunde Schwangerschaft kann beim Vorliegen einer Mukoviszidose-Erkrankung wie eine immense Hürde erscheinen, sie ist aber dennoch nicht ausgeschlossen. Stellen Sie sicher, dass Sie ein gesundes Gewicht sowie eine gute Lungenfunktion haben, bevor Sie ein Baby planen und ergreifen Sie Maßnahmen, um während dieser Zeit auf Ihre Ernährung zu achten. Auf diese Weise erhöhen Sie Ihre Chancen, eine gesunde und beschwerdefreie Schwangerschaft zu erleben.