Harnwegsinfektionen sind nie ein schönes Erlebnis. Während der Schwangerschaft können sie jedoch noch unangenehmer und risikoreicher sein als sonst. Harnwegsinfektionen werden von Bakterien verursacht, die in den Harntrakt eindringen. Dieser ist während der Schwangerschaft verändert, da sich die Organe bewegen, um Platz für das Baby zu schaffen. Das kann dazu führen, dass die Blase von der Gebärmutter eingeengt wird, sodass der Urin nicht mehr so einfach ausgeschieden wird und eine Infektion verursacht. Während der Schwangerschaft können sich Diagnose und Behandlung etwas schwieriger gestalten, da sich der Körper stark verändert.
Woher weiß ich, ob ich eine Harnwegsinfektion habe?
Anzeichen einer Harnwegsinfektion sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und beim Urinieren, ein verstärkter Harndrang und ein abgeschwächter Harnstrahl, Brennen bei Wasserlassen, Blut im Urin, Fieber oder Schmerzen im Unterbauch. Diese Symptome sind schon im normalen Zustand alarmierend, Krämpfe oder Fieber können sich aber auch negativ auf das Baby oder die Schwangere auswirken. Wenn eine Harnwegsinfektion unbehandelt bleibt, kann dies zu noch schlimmeren Infektionen in den Nieren führen. Dadurch kann es in einigen Fällen zu einem geringen Geburtsgewicht oder frühzeitigen Wehen kommen, weswegen es wichtig ist, die Infektion so schnell wie möglich zu erkennen und zu behandeln.
Wie wird eine Harnwegsinfektion während der Schwangerschaft behandelt?
In den meisten weniger schweren Fällen können Harnwegsinfektionen sowohl im Normalzustand als auch während einer Schwangerschaft durch ein starkes, regelmäßig eingenommenes Antibiotikum behandelt werden. Ein einfacher Urintest kann aufzeigen, ob eine Harnwegsinfektion oder eine andere Art der Infektion vorliegt, sodass die Behandlung schnell beginnen kann. Einige Antibiotika sind nicht sicher für Ihr Baby. Daher ist die richtige Diagnose wichtig, damit die passenden Medikamente verschrieben werden, die weder für Sie noch für Ihr Baby ein Risiko darstellen. Antibiotika werden normalerweise zwischen drei bis sieben Tage eingenommen, meist in Tablettenform, sie können jedoch auch subkutan gespritzt werden.
Wie kann eine Harnwegsinfektion verhindert werden?
Harnwegsinfektionen können in den meisten Fällen einfach verhindert werden. Einige Menschen sind jedoch aufgrund verschiedener Faktoren anfälliger als andere: Dazu zählen etwa ein geschwächtes Immunsystem, häufiger Geschlechtsverkehr bzw. wechselnde Partner und die Ernährungsweise. Trinken Sie jeden Tag reichlich Wasser und Säfte, die antioxidativ wirken wie Heidelbeer- oder Cranberrysaft, damit Ihr Körper viel zu tun hat, die Flüssigkeiten zu transportieren und sich somit Bakterien weniger gut in Ihrer Blase oder dem Harntrakt einnisten können. Auch wenn es nicht einfach ist, sollten Sie Zucker, koffeinhaltige Getränke, frittierte und raffinierte Lebensmittel und scharfe Substanzen aus Ihrer Ernährung streichen, um das Risiko einer Harnwegsinfektion während der Schwangerschaft drastisch zu reduzieren. Stellen Sie sicher, dass Sie jedes Mal vollständig urinieren und die Toilette aufsuchen, sobald Sie Harndrang verspüren.
Während der Schwangerschaft ist es unerlässlich, Ihre Blase vor und nach dem Geschlechtsverkehr zu entleeren, um Infektionen vorzubeugen. Wenn Sie sich aufgrund einer Harnwegsinfektion bei einem Arzt in Behandlung befinden, sollten Sie während dieser Zeit auf Geschlechtsverkehr verzichten, um die Symptome komplett loszuwerden und sie nicht zu verschlimmern. Zudem sollen Sie nicht länger als 30 Minuten heiß baden und solange die Symptome anhalten, keine Intimpflegeprodukte wie Duschgels oder Sprays verwenden.
Wenn Sie befürchten, an einer Harnwegsinfektion zu leiden und ein Baby erwarten, ist es äußerst wichtig, dass Sie einen Arzt konsultieren und so schnell wie möglich eine Behandlung beginnen, um längerfristige Probleme oder eine Frühgeburt zu vermeiden. Befolgen Sie diese Tipps, damit Sie Ihre Schwangerschaft beschwerdefrei genießen können.