Sobald eine Frau schwanger ist, muss sie eine Menge Entscheidungen treffen. Eine davon ist, ob Sie sich während der Schwangerschaft von einem Gynäkologen oder einer Hebamme betreuen lässt. In Deutschland besteht nämlich die Möglichkeit, die Vorsorgeuntersuchungen auch bei einer Hebamme, und nicht beim Frauenarzt vornehmen zu lassen. Worin aber liegen die Vorteile darin, und welche Nachteile könnten sich ergeben, wenn Frau sich für die Betreuung durch eine Hebamme entscheidet?
Betreuung durch einen Gynäkologen
Die meisten Frauen entscheiden sich dafür, bei ihrem Frauenarzt sämtliche Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, weil sie dort eine umfassende medizinische Betreuung erhalten. Neben den drei Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenenVorsorgeuntersuchungen, überprüft der Gynäkologe auch den Urin und Blutdruck der werdenden Mutter, checkt die kindlichen Herztöne und den Gesundheitszustand der Gebärmutter. Auf diese Weise kann der Arzt etwaige Komplikationen rechtzeitig identifizieren, und gegebenenfalls die nötige Behandlung einleiten. Im Falle einer Risikoschwangerschaft oder wenn die Frau Mehrlinge erwartet, ist es ratsam, die Untersuchungen beim Frauenarzt vornehmen zu lassen.
Betreuung durch eine Hebamme
Viele Frauen ziehen die Betreuung durch eine Hebamme vor, da diese in der Regel persönlicher und intensiver ist. Hebammen nehmen sich oft mehr Zeit für die Schwangere, und helfen, Ängste zu reduzieren, vor allem in Zusammenhang mit der Geburt. Hebammen sind besonders geschult darin, emotionale Unterstützung zu leisten. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine Hebamme häufig auch Hausbesuche macht, was für viele Schwangere angenehmer ist, da sie sich wohler im eigenen zuhause fühlen als in einer kühlen Arztpraxis. Auch Wartezeiten können so vermieden werden.
Die Hebamme kann grundsätzlich, wie der Frauenarzt auch, alle nötigen Untersuchungen vornehmen, mit Ausnahme der drei Ultraschall-Screenings. Auch Hebammen können den Harn untersuchen und Blut abnehmen, den Herzschlag des Kindes mit einem Hörrohr überprüfen, Größe und Lage des Babys ertasten. Die Hebamme kann die Schwangere auch bei der Geburt begleiten, egal ob diese im Krankenhaus, in den eigenen vier Wänden, oder im Geburtshaus stattfindet. Und sie kann auch die Nachsorge nach der Entbindung übernehmen, die darin besteht, die Mutter im Wochenbett zu betreuen, und ihre Gesundheit sowie jene des Babys sicherzustellen. Gleichzeitig kann sie hilfreich zur Seite stehen, wenn es um die adäquate Betreuung des Säuglings und das richtige Stillen geht. Die Entscheidung für die Hebamme bedeutet gleichzeitg: Komplettbetreuung während der Schwangerschaft, bei der Entbindung und danach.
Entweder oder?
Frauen, die sich unschlüssig darüber sind, ob sie sich lieber von einem Gynäkologen oder einer Hebamme während der Schwangerschaft betreuen lassen sollen, können beide Möglichkeiten kombinieren, sprich, die nötigen Untersuchungen bei einem Frauenarzt durchführen lassen, und dennoch eine Hebamme für wichtige Fragen und Probleme zur Rate ziehen. Auf diese Weise lässt sich die bestmögliche medizinische Versorgung sicherstellen, gleichzeitig kann von einer ganz persönlichen Betreuung profitiert werden.
Egal, wie Sie sich auch entscheiden: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Wichtig ist, dass Sie sich gut aufgehoben fühlen, und Ihrem Arzt und/oder der Hebamme hundertprozentig vertrauen.