Frauen, die während der Schwangerschaft ihre systemische Konzentration eines als Melatonin bekannten Hormons erhöhen, können bestimmte gesundheitliche Vorteile genießen.
Allgemeines zu Melatonin
Bei Melatonin handelt es sich um ein Hormon, das innerhalb der Zirbeldrüse hergestellt und von dieser ausgeschüttet wird. Das Hormon beeinflusst zwar auch die Stimmung, dient aber vor allen Dingen dazu, den Schlaf-Wach-Zyklus des Körpers zu steuern. Normalerweise hängt die Ausschüttung von Melatonin mit der jeweiligen Tageszeit zusammen. Tagsüber schüttet das Gehirn weniger Melatonin aus. Abends und vor allem während der nächtlichen Ruhezeiten wird die Freisetzung wiederum erhöht. Neben körpereigenem Melatonin, gibt es diesen Stoff auch in einer synthetisch hergestellten Variante, die in einer ganzen Reihe von oral verabreichten Präparaten erhältlich ist.
Schwangerschaft und Schlafzyklen
Schwangere Frauen durchlaufen zahlreiche körperliche und biologische Veränderungen, die oftmals den gewohnten Schlafrhythmus beeinträchtigen. Mit fortlaufender Schwangerschaft können u.a. folgende Faktoren zu Schlafmangel führen:
- Körperliche Veränderungen – Je stärker das Kind heranwächst, desto mehr dehnt sich auch der Körper der Mutter aus, vor allem ihr Bauch. Die erhöhte Belastung kann zu Beschwerden in Bauch, Beinen und Rücken führen, die vor allem abends zunehmen.
- Erhöhter Harndrang – Die erhöhte Belastung kann mitunter Druck auf die Harnblase ausüben. In diesem Fall kommt es oft zu einem verstärkten Harndrang, vor allem nachts.
- Verdauungsbeschwerden – Einige werdende Mütter leiden oft an Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen. Durch Liegen können sich diese Symptome oft weiter verschlimmern.
- Hormonelle Veränderungen – Bei Schwangeren kommt es häufig zu ausgeprägten Hormonschwankungen, die zu Schlafstörungen führen können.
- Stress – Bei einigen werdenden Müttern ist es ganz normal, dass sie sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihres ungeborenen Kindes große Sorgen machen. Das kann oft typische Symptome wie Angststörungen und Schlaflosigkeit hervorrufen.
Potentielle Auswirkungen von Schlafstörungen während der Schwangerschaft
Halten die Schlafstörungen während der Schwangerschaft an, laufen Betroffene Gefahr, dass ihr Immunsystem dadurch geschwächt wird, was wiederum das Risiko erhöht, sich alle möglichen Infektionen zuzuziehen. Dadurch laufen Mutter und Kind eher Gefahr, dass es zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck kommt.
Zudem kann chronischer Schlafmangel die Entwicklung des Fötus bedrohen, da dadurch die Sauerstoffverstoffversorgung im Blut der Mutter beeinträchtigt wird. Schon die kleinste Minderung kann für das Baby verheerende Folgen haben. Weiters kann Schlafmangel zu einem Nachlassen der Produktion von Wachstumshormonen führen, die für eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen unerlässlich sind.
Melatonin während der Schwangerschaft
Zum Glück gibt es einige Methoden zur Verbesserung des Schlafs, die Frauen anwenden können, um diese potentiellen Probleme zu verhindern. Eine davon ist die Einnahme von Melatoninpräparaten. Die deutlichste Wirkung dieses Hormons auf schwangere Frauen ist ein verbesserter Schlaf und die Wiederherstellung eines regelmäßigeren Schlaf-Wach-Zyklus. Allerdings sollte vor der Einahme unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Darüber hinaus kann das Hormon weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben:
- Schutz vor freien Radikalen – Der Fötus von Frauen mit bestimmten Erkrankungen ist einer höheren Gefahr ausgesetzt, Schäden durch freie Radikale zu erleiden. Bei freien Radikalen handelt es sich um anormale Atome, die im Körper herumirren und Hauptverursacher potentiell gefährlicher Krankheiten wie Entzündungen sind. Schreiten diese fort und werden nicht unterbunden, können sie zu Zellschädigungen führen und schließlich Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte Krebsarten hervorrufen. Betroffene Babys wiederum können mit einem erhöhten Risiko auf die Welt kommen, im Laufe ihres Lebens derartige Krankheiten zu entwickeln.
- Gesunde Wehen – Bei Frauen mit gesunden bis erhöhten Melatoninwerten während der Schwangerschaft gestalten sich die Wehen oft einfacher, weniger schmerzhaft und unter verlaufen eher ohne Komplikationen.
- Gesunder Schlaf-Wach-Zyklus bei Neugeborenen – Gesunde Melatoninwerte können auch entscheidenden Einfluss darauf haben, ob Babys einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus entwickeln.
Verbesserung der eigenen Melatoninwerte
Schwangere Frauen können ihren Melatoninspiegel mithilfe folgender Maßnahmen stabilisieren oder verbessern:
- Genügend Schlaf – Für den Erhalt optimaler Melatoninwerte ist es unerlässlich, so viel Schlaf wie nur möglich zu bekommen.
- Koffein meiden – Viele Mütter in spe verzichten nur ungern auf ihren Morgenkaffee oder andere koffeinhaltige Lebensmittel und Getränke. Der Konsum solcher Produkte sollte allerdings deutlich beschränkt oder völlig eingestellt werden.
- Stress reduzieren – Schwangeren Frauen wird dringend empfohlen, stresslindernde Betätigungen zu finden und sich diesen zu widmen, wann immer es möglich ist.
- Natürliche Methoden mithilfe von Melatoninpräparaten unterstützen – Für Schwangere sind Melatoninpräparate ebenfalls sehr empfehlenswert. Manche Mediziner betonen allerdings, dass nicht alle Präparate gleich wirksam sind. Sie empfehlen dringend, lediglich Melatonin-Ergänzungsmittel mit pulsatiler Freisetzung zu verwenden, da angenommen wird, dass diese Produkte die einzigen sind, die den tatsächlichen Melatonin-Freisetzungsprozess des Körpers nachahmen können.