Die Geburt eines Kindes wird meist als äußerst freudiges Ereignis betrachtet, aber für nahezu jede vierte frischgebackene Mutter, die an einer postnatalen Depression leidet, kann die Niederkunft eine ganze Reihe von Gefühlen auslösen, nicht nur Aufregung und Freude, sondern auch Angst und Depressionen. Der Körper durchläuft nach der Entbindung zahlreiche Veränderungen, da er versucht, sich davon zu erholen. Da sich die Hormonwerte ändern, empfinden viele Frauen oft eine Art „Baby-Blues“, der mit Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen einhergeht, zwei bis drei Tage nach der Geburt einsetzt, und bis zu zwei Wochen anhält.
Was versteht man unter postnataler Depression?
Eine postnatale Depression dauert wesentlich länger als der normale „Baby-Blues“, nämlich bis zu einem Jahr nach der Geburt, und kann die Art und Weise, wie sich die frischgebackene Mutter um ihren Säugling kümmert, stark beeinträchtigen. Neue Studien zu postnataler Depression beleuchten, wie Schlaf und der Einsatz von Melatonin helfen können, die Symptome dieser Störung zu lindern.
Was ist Melatonin?
In seiner natürlichen Form ist Melatonin, auch als Schlafhormon bekannt, ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers beeinflusst, indem es dem Gehirn signalisiert, wann es Zeit ist, zu schlafen, und wann es Zeit ist, wach zu sein. Der Körper produziert nachts mehr Melatonin, wobei die Produktion bei Sonnenuntergang einsetzt.
Jene Menge des Hormons, die vom Körper hergestellt wird, ist individuell unterschiedlich, und hängt sowohl von der Menge an Sonnenlicht ab, die eine Person tankt, als auch von der inneren Uhr. Bei manchen Menschen ist die Melatoninproduktion unterdrückt, oder es wird nicht genügend von dem wichtigen Hormon hergestellt. Das gilt insbesondere für Personen, die nachts arbeiten und tagsüber schlafen, sowie für frischgebackene Mütter mit Babys, die noch keinen normalen Schlaf-Wach-Rhythmus gefunden haben. Für diese Menschen ist eine natürliche Melatoninergänzung empfehlenswert.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Melatonin und einer postnatalen Depression?
Ein Forscherteam der John Carroll University in Ohio fand heraus, dass die postnatale Depression möglicherweise mit Schlafentzug, und einer Kombination aus übermäßigem Kontakt mit blauem Licht zusammenhängt. Die Studie geht davon aus, dass Mütter durch das nächtliche Aufstehen häufig blaumen Licht ausgesetzt sind, sei es, weil sie das Licht einschalten oder auf dem Flur spazieren gehen, um ihr schreiendes Kind zu beruhigen. Diese Art von Lichtkontakt kann dazu führen, dass der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus der Mutter unterbrochen wird, was hormonelle Veränderungen in der Zirbeldrüse zur Folge hat.
Blautöne vermeiden
Um das Risiko dieser hormonellen Verschiebungen zu reduzieren, sollten es frischgebackene Mütter in Betracht ziehen, die Glühbirnen in jenen Bereichen zu wechseln, die nachts häufig aufgesucht werden. Das Licht in diesen Bereichen sollte frei von Blautönen sein, stattdessen sollten warme Farben wie sanfte Rot- und Orangetöne eingesetzt werden, welche die Hormonproduktion nicht beeinträchtigen. Rot- und orangefarbene Lichter könnten möglicherweise sogar gut für das Kind sein, da sie das Neugeborene dazu bringen, schneller als erwartet einen festen Schlaf-Wach-Rhythmus anzunehmen.
Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls einen positiven Beitrag zur Gesundheit einer frischgebackenen Mutter leisten. Frauen, die glauben, dass ihre Hormonwerte zu niedrig sind, oder die Hormonproduktion gestört sein könnte, sollten Blut, Urin oder Speichel untersuchen lassen, um festzustellen, ob eine Mangelerscheinung vorliegt. Wird eine solche diagnostiziert, können entsprechende Präparate verschrieben werden.
Fazit
Eine postnatale Depression kann eine überaus nervenaufreibende Erfahrung sein. Wie bei den meisten körperlichen und mentalen Problemen ist Schlaf ein integraler Bestandteil des Heilungsprozesses, der es dem Körper ermöglicht, wieder seinen Normalzustand zu erreichen. Um eine erholsame Nachtruhe zu gewährleisten, ist es wichtig, Stress so gut wie möglich zu reduzieren, indem u.a. stresslindernde Maßnahmen wie Yoga oder Meditation ausgeübt werden, und für eine komfortable Schlafumgebung gesorgt wird. Nahrungsergänzungen wie Melatonin können ebenfalls nützlich sein, um den Schlaf zu fördern. Hier empfiehlt sich vor allem eine pulsatile Freisetzung, die den natürlichen Melatonin-Freisetzungsprozess des Körpers nachahmt. Sprechen Sie jedoch in jedem Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eine Nahrungsergänzung einnehmen!